Mehr Schein als Sein, mit Vorsicht zu genießen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt viele Benefits, die in anderen Unternehmen in der Form nicht denkbar wären, z. B. regelmäßige Events, eine mehrtägige Teamfahrt, Mitgliedschaft bei Urban Sports, umfangreiche Verpflegung (deutlich mehr als nur Obstkorb).
Für die Zufriedenheit kommt es vor allem drauf an, ob einem Geld oder Benefits wichtiger sind.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der engstirnige Fokus auf Künstliche Intelligenz. Die Qualität der Arbeit leidet darunter, dass am liebsten alles mit KI gemacht werden soll. Nach außen tut man so, als ging es alles bei gleichbleibender Qualität 3x so schnell.
Kritik wird ungern gehört und auch gerne mal einfach ignoriert. Teamleads delegieren Aufgaben, ohne wirklich Ahnung vom Daily Business ihrer Mitarbeiter zu haben. Dann reden sie mit ihrem Halbwissen in die Abläufe rein, das führt nur zu Problemen und Frustration.
Die Benefits wiegeln die oftmals ungesunde Work-Life-Balance und das zu niedrige Gehalt nicht auf.
Man erwartet Leistungen auf Professional-Ebene, stellt aber vorrangig Berufseinsteiger und Trainees ein. Klar, die sind halt am günstigsten.
Verbesserungsvorschläge
Achtet zuallererst auf die Gesundheit eurer Mitarbeiter. Es kann nicht sein, dass manche MA durch den Druck in burnout-ähnliche Zustände getrieben werden.
Bezahlt eure Leute besser und kümmert euch nicht nur um die, deren Erfolge in Umsatz messbar sind. Jeder trägt seinen Teil bei und verdient eine anständige Entlohnung. Da helfen auch keine noch so umfangreichen Benefits.
Arbeitsatmosphäre
Die Stimmung hat in diesem Jahr bei vielen ziemlich gelitten. Das war auf jeden Fall schon mal besser.
Kommunikation
Es gibt auf diversen Ebenen regelmäßige und umfangreiche Meetings. Dennoch scheinen viele Personen aneinander vorbeizureden, da auch einiges zwischen Tür und Angel kommuniziert wird, was dann nicht jeder mitbekommt. Ausbaden dürfen es dann die, die die Projekte umsetzen müssen.
Kollegenzusammenhalt
Man unterstützt sich gegenseitig und will gemeinsam das Beste daraus machen. Erfolge werden gerne und groß gefeiert.
Work-Life-Balance
Balance muss man sich selbst schaffen. Überstunden werden kaum gesehen und nicht geschätzt bzw. in Kauf genommen. Wer alle Aufgaben perfekt erledigen will, kann sich auf viel Extraarbeit einstellen.
Vorgesetztenverhalten
Kritik wird wahlweise ignoriert oder beschönigt. Man hat das Gefühl, gegen eine Wand zu reden.
Interessante Aufgaben
In vielen Projekten ist man von der Zuverlässigkeit der anderen Bereiche abhängig, um im Plan zu bleiben. Das funktioniert aber leider aufgrund der Masse an zeitkritischen Projekten nicht so oft. Seitdem im Unternehmen "KI First" gilt, ist Qualität zweitrangig, es geht hauptsächlich darum, die Dinge schnell und mit KI zu erledigen.
Gleichberechtigung
Keine Benachteiligung, ausgeglichenes Verhältnis unter den Vorgesetzten
Arbeitsbedingungen
Die Großraumbüros im Hansahochhaus (teilweise mit direktem Domblick) sind modern und gut ausgestattet. Zusätzliches Arbeitsmaterial kann auf Nachfrage bestellt werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Für den Aufwand, den Druck und die Verantwortung, den viele MA teilweise schon als Trainees haben, deutlich zu wenig.
Image
Die Firma weiß, sich nach außen modern und positiv darzustellen. Spricht man aber nicht nur mit den Brand Faces, merkt man schnell, dass nicht alles Gold ist was glänzt.
Karriere/Weiterbildung
Kommt auf die Abteilung an. Manche arbeiten sich in kürzester Zeit zum Teamlead hoch, andere bekommen den Aufstieg durch fragwürdige Gründe verweigert.