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dompatent 
von 
Kreisler
Bewertung

dompatent- Ausbildung zum deutschen und europäischen Patentanwalt

4,2
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei dompatent von Kreisler Selting Werner - Partnerschaft von Patentanwälten und Rechtsanwälte gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Attraktive Tätigkeit mit abwechslungsreichen Aufgabengebieten und fundierter Wissensvermittlung bzw. -weitergabe. Umfangreiche Unterstützung der Ausbildung zeitlich und monetär.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die Dauer der Entscheidungsprozesse.

Verbesserungsvorschläge

Die Entscheidungsprozesse in der Partnerschaft sollten schneller ablaufen. Es sollte eine offenere Kommunikation zwischen Partnern und Angestellten gepflegt werden, welche durch einen Partner zentral gesteuert wird. Das soziale Engagement könnte ausgebaut werden.

Arbeitsatmosphäre

Die nachfolgende Bewertung bezieht auf das Angestelltenverhältnis eines Kandidaten zur Ausbildung zum deutschen und europäischen Patentanwalt in der Kanzlei. Die Beurteilung kann von den anderen Berufen in der Kanzlei abweichen.

Generell ist zu der Arbeitsatmosphäre zu sagen, dass man als Patentanwaltskandidat während der Ausbildung in der Kanzlei grundsätzlich einer Patentanwältin/einem Patentanwalt zugewiesen ist. Dieser Patentanwalt ist dann auch für die gesamte Ausbildung verantwortlich und Ansprechpartner während der Ausbildung. Die Atmosphäre hängt grundsätzlich davon ab, wie gut man mit seiner Ausbilderin/seinem Ausbilder klar kommt. Bei dompatent hat da jeder Patentanwalt so seine eigene Art und Weise, wie die Ausbildung ausgestaltet wird.
Bei mir war das Ausbildungsverhältnis dadurch geprägt, dass ich sehr engen Kontakt mit meinem Ausbilder gepflegt habe. Gerade in der Anfangszeit der Ausbildung ist noch alles neu und man muss sich erst einmal in die Begriffe und Prozesse einarbeiten. Bei mir fand das im Rahmen "learning by doing" unter stetiger Aufsicht, Kontrolle und Erklärungen des Ausbilders statt.

Kommunikation

Auch die Kommunikation in der Kanzlei ist stark abhängig von dem jeweiligen Ausbilder. Die meisten Patentanwälte sind Partner und Entscheidungen werden in Partnerschaftssitzungen getroffen. An diesen nehmen natürlich nur die Partner teil und was von den Entscheidungen bzw. den vorgenannten Sitzungen an die Mitarbeiter gelangt hängt von dem jeweiligen Partner ab. Generell ist man jedoch bemüht eine offene Kommunikation zu pflegen, manchmal werden aber auch Informationen strategisch zurück gehalten. Die Kandidaten tauchen auf der Homepage auf, treten naturgemäß aber als Ghostwriter bzw. Zuarbeiter für die Patentanwälte auf. Dieses ist jedoch auch verständlich, da der Patentanwalt für alles verantwortlich ist und die Kandidaten nicht alleine auftreten dürfen.
Die Kommunikation zu den angestellten Bürokräften ist vielfach verbesserungswürdig, so sollten Entscheidungen der Partnerschaft schneller, offener und zentral koordniniert werden. Heutzutage erfahren die Angestellten die Informationen von dem zugeordnetem Partner und nicht zentral durch einen Beauftragten. Da kommt es natürlich regelmäßig zu unterschiedlichen Informationen.

Kollegenzusammenhalt

Die Kollegialität wird gerade unter den Patentanwaltskandidaten groß geschrieben. Hier helfen die "älteren" Kandidaten, welche bereits länger dabei sind, den Anfängern und erklären gerne Arbeitsprozesse oder Begriffe. Generell versucht man das vorhandene Wissen zu teilen und leiht sich auch gerne Literatur untereinander aus. Es werden kanzleiintern Arbeitsgemeinschaften unter den Kandidaten gebildet um die aktuelle Rechtsprechung zu diskutieren. Man trifft sich auch mal Abends um gemeinsam auf den Weihnachtsmarkt zu gehen.
Der Zusammenhalt der Partner untereinander lässt jedoch manchmal zu wünschen übrig, so betreut jeder Partner "seine Mandaten" nach seinem eigenen Geschmack, meistens so wie es durch den früheren Ausbilder vorgelebt wurde. Eine klare Linie wie die Mandanten grundsätzlich betreut werden gibt es nicht und die Arbeitsweisen differieren von Partner zur Partner.

Work-Life-Balance

Die Ausbildung zum Patentanwalt stellt einen geistig und auch zeitlich fordernden Abschnitt dar. Für das begleitende Studium der Rechtswissenschaften sitzt man auch abends zu Hause und bearbeitet die Einsendeaufgaben oder liest Skripte. Die Prüfungen fordern einen hohen Vorbereitungsaufwand. Hier erhält man aber auch während der Arbeitszeit Gelegenheit sich fachlich weiterzubilden bzw. auch zu Lernen.
Generell wird in der Kanzlei durch die Partner darauf geachtet, dass Keiner zu lange abends in dem Büro bleibt. Natürlich müssen manchmal auch Fristen zeitgerecht bearbeitet werden und dann bleibt man mit seinem Ausbilder etwas länger um die Arbeit fristgerecht zu erledigen. Dann wird aber auch regelmäßig im Anschluss darauf geachtet, dass wieder ein entsprechender Ausgleich stattfindet.
Die Patentanwaltskandidaten bleiben regulär drei Jahre in der Kanzlei bei dem Ausbilder bis sie in das Amtsjahr starten. In dem ersten Ausbildungsjahr zahlt sich das für den Ausbilder sicherlich rein monetär noch nicht aus. Ab der Mitte des zweiten Jahres profitiert der Ausbilder je nach Arbeitsgebiet auch von dem Kandidaten. Aufwand und Nutzen hält sich also etwa die Wage.

Vorgesetztenverhalten

Das Vorgesetztenverhalten ist stark unterschiedlich abhängig von dem jeweiligen Ausbilder. Bei mir war es geprägt durch ein Vertrauensverhältnis, wobei man sich jederzeit an den Ausbilder oder andere Patentanwälte wenden konnte und immer ein offenes Ohr für die Fragen und eigenen Bedürfnisse fand. Manche Ausbilder sind aber auch sehr stark in die eigene Arbeit eingebunden und waren für die Kandidaten schwerer zu erreichen.

Interessante Aufgaben

Die Ausbilder bemühen sich möglichst interessante und aktuelle Fälle den Kandidaten zur Bearbeitung zu geben.
Der Alltag ist aber geprägt durch eine sehr ruhige Arbeit über den Akten (80- 90%), bei der man auch viele Stunden alleine im eigenen Büro über den Fällen und Schriftsätzen brütet.

Abwechslung bieten Mandantengespräche auf die man je nach Ausbilder eventuell mitgenommen wird und gegebenenfalls mündliche Verhandlungen vor den Patentämtern oder bei den Gerichten. Einige Ausbilder nehmen einen schon relativ früh nach etwa einem halben Jahr auf diese externen Veranstaltungen mit, bei anderen sitzt man auch mal länger nur in der Kanzlei.

Gleichberechtigung

Die Kanzlei befindet sich im Umbruch, mittlerweile sind auch weibliche Partner und junge Partner bei den Entscheidungsgremien vertreten und versuchen die manchmal doch etwas in die Jahre gekommenen vorhandenen Strukturen aufzubrechen. Das soll nicht bedeuten, dass die alten Strukturen schlecht sind, man arbeitet beispielsweise in vielen Bereichen noch mit Papierakten und tut sich schwer die rein elektronische Akte einzuführen. Hier treffen jüngere Leute (sei es Partner, Patentanwälte oder Angestellte) auf ältere Entscheider, welche gerne die alten/etablierten Prozesse beibehalten wollen.
Die Gleichberechtigung weiblich vs. männlich beginnt sich mit den weiblichen Partnerinnen durchzusetzen. Allerdings hakt es naturgemäß bei der Gleichberechtigung alte vs. junge Partner.

Umgang mit älteren Kollegen

Ich konnte während meiner Ausbildung keinen Unterschied in dem Umgang erkennen. Teilweise wurden die älteren Kollegen sogar aufgrund ihres fundierten Wissensschatzes mehr geschätzt als jüngere Mitarbeiter.

Arbeitsbedingungen

Patentanwaltskandidaten erhalten durchgängig ein Einzelbüro, da während der Arbeit auch viel diktiert wird. Die Kanzlei ist verkehrsgünstig direkt gegenüber dem Kölner Hauptbahnhof gelegen, was aber auch ständigen Umgebungslärm bedeutet. Man versucht die EDV/IT immer auf dem neuesten Stand zu halten, auch wenn die Entscheidungsprozesse teilweise sehr lange dauern.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Umweltbewusstsein ist gut ausgeprägt, so erhält jeder Arbeitnehmer ein KVB Jobticket, mit welchem er kostenlos von dem Wohnort bis in die Kanzlei fahren kann. Dieses Ticket kann auch am Wochenende oder in der Freizeit genutzt werden.
Das Sozialbewusstsein steckt noch in den Kinderschuhen, man versucht mit einer Weihnachtskarte lokale Künstler zu unterstützen. Bemühungen wie beispielsweise eigene Kinderbetreuungsplätze und weiteres soziales Engagement lassen auf sich warten.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt eines Patentanwaltskandidaten liegt im Durchschnitt der Kanzleien (vielleicht auch etwas niedriger). Allerdings muss man der Kanzlei zu gute halten, dass alle Ausbildungsmaterialien, Ausbildungskurse (FU-Hagen, CEIPI, etc.) und Reisekosten großzügig erstattet werden. Auch muss man für die vorgenannten Kurse keinen Erholungsurlaub nehmen, sondern wird freigestellt.
Jährlich gibt es ein Bonusgehalt (Weihnachtsgeld), welches sich nach dem Gesamtumsatz der Kanzlei und nach den Jahren der Kanzleizugehörigkeit berechnet.

Image

Image was ist das? Hier fehlt eine zentrale Steuerung, welche eine Außen- und Innenimage pflegt. Es gibt zwar zentrale, etablierte und qualitätsorientierte Arbeitsprozesse, aber jeder Partner pflegt sein individuelles Image gegenüber seinen Mandanten. Die Kanzlei tritt zwar mittlerweile bei Jobmessen etc. auf, aber es gibt beispielsweise keine Vortragsveranstaltungen, wo die Kanzlei geschlossen gegenüber den Mandanten auftritt.

Karriere/Weiterbildung

Die Karrieremöglichkeiten als Patentanwaltskandidat bestehen, wie in anderen Kanzleien auch, darin die Ausbildung abzuschließen. Je nachdem, wie man sich gegenüber den Partnern zeigen konnte, erhält man dann nach Abschluss der Ausbildung das Angebot als angestellter Patentanwalt (mit Fixgehalt) für die Kanzlei zu arbeiten. Nach einiger Zeit steht dann die Entscheidung an, ob man als Partner in die Partnerschaft eintreten darf und möchte.

Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind während der Ausbildung stark durch die zu absolvierenden Prüfungen vorgegeben und werden alle durch die Kanzlei unterstützt.

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