Ich musste da raus - Bewertung nach zeitlichen Abstand (Wechsel in 2022)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Einstieg war grandios und ich habe bis zur Pandemie extrem gerne hier gearbeitet. Der Zusammenhalt war großartig und die Atmosphäre im Unternehmen sehr gut. Über das eher schlechte Gehalt konnte man noch hinweg schauen, da es bspw. Vertriebscoaching gab o.Ä.
Verbesserungsvorschläge
Der Kostendruck ist hoch, sollte aber nicht in jeglicher Pore des Unternehmens (den ich einsehen durfte) auf die Beschäftigten abgewälzt werden.
Eine nachhaltigen Personalstrategie sollte dringend eingeführt werden, mehr und mehr junge KollegInnen verlassen das Unternehmen.
Schulung und Coaching für Führungskräfte im Umgang mit Beschäftigten. Zudem könnten Veränderungen im Management auch hilfreich sein (alte Muster aufbrechen, Silos vermeiden, Machtmonopole eliminieren).
Arbeitsatmosphäre
Im Team ist die Atmosphäre noch okay- im restlichen Unternehmen herrscht soviel Unklarheit und Druck, dass sich dies all um fassen auf die Belegschaft auswirkt.
Kommunikation
Wenn das Team bewertet werden sollte müssten hier 4 Sterne her, hier findet man noch Gespräche auf Augenhöhe. Die restliche Kommunikation ist aber das komplette Gegenteil und absolut unterirdisch. Sowas habe ich im Arbeitsleben auch noch nicht erlebt. Nicht klar und strukturiert, der rote Faden fehlt. Psychologische Tricks werden angewendet, um unangenehme Themen zu vermeiden (Gehalt, Entwicklung, Fortbildungen, Reisen). Top-down Kommunikation je nach Thema.
Kollegenzusammenhalt
Wie schon beschrieben eigentlich sehr gut aber der Druck und stellenweise kratzen am Sozialengefüge
Work-Life-Balance
Benefits werden abgeschafft, Support in anderen "Lebensfragen" ist nicht vorhanden
Vorgesetztenverhalten
uff... wer ist das denn? Es gibt keine wirkliche direkte Führungskraft, die entscheiden möchte. Die Geschäftsführung hat überall die Finger drin und lässt stellenweise keine Kreativität und Innovation zu. Die "direkte Führungskraft" sind eher nur da um Reportings zu erstellen und haben keine richtige Entscheidungsbefugnis. Je nach Teamlead kann man Glück oder eben kein Glück haben. Fragen nach Gehalt und/ oder anderen wichtigen Themen, werden vertagt, auf die Bank geschoben und nicht konstruktiv besprochen und vor allem intransparent behandelt. Dies erzeugt auch im Team unangenehme Situationen. Fehler des Managements werden abgetan und auf die jeweiligen Angestellten abgewälzt... leider könnte ich hier noch ausführlicher werden aber ich denke dies gibt einen guten Eindruck.
Interessante Aufgaben
Nach einer Bestimmten Zeit der Zugehörigkeit wird die Tätigkeit sehr monoton. Das Einbringen in andere Themen, auch Bereichsübergreifend, ist meinen Erfahrungen nach nicht gewünscht oder wird stellenweise vom Management unterdrückt. Hier geht definitiv viel Potential verloren.
Gleichberechtigung
Intransparente Gehaltsstrukturen insbesondere zwischen älteren und jungen Kollegen erzeugt Frust. Innerhalb der Unternehmens gibt es "go-to" Personen die als Aushängeschild behandelt werden.
Arbeitsbedingungen
Wenn man ins Büro dürfte okay/ gut - leider hing es immer noch im "post-covid" Syndrom. Nur bedingte Erlaubnis ins Büro zugehen, Standortreisen komplett untersagt. Ausstattung für das Homeoffice nur auf drängen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist okay um zu starten obwohl es hier Unterschiede gibt. Alles andere was nach dem Start kommt kann man nicht als Fair und als nachhaltige Personalentwicklung bezeichnen, hier ist das komplette Gegenteil der Fall. Benefits werden abgeschafft, bspw. gibt es für "Neue" kein Jobticket mehr.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsangebote für VertieblerInnen wurden im Laufe der Zeit abgeschafft. Fragen nach Coaching oder externen Trainings werden abgeblockt.
Karriere oder Weiterentwicklung war für mich nach meinem Empfinden nicht möglich.