Ein Unternehmen mit einem historisch gewachsenen Führungsverständnis
Gut am Arbeitgeber finde ich
Trotz einiger Herausforderungen gibt es auch positive Aspekte bei Drees & Sommer, die hervorzuheben sind. Besonders beeindruckend ist das hohe Maß an Professionalität und Expertise, das innerhalb des Teams vorherrscht. Die Kollegen sind hoch qualifiziert und bringen eine Vielzahl von Fähigkeiten mit, die zur Lösung komplexer Projekte beitragen. Ebenso ist die technologische Infrastruktur auf einem aktuellen Stand, was die tägliche Arbeit effizient und effektiv macht. Zudem bietet das Unternehmen eine breite Palette an interessanten und vielfältigen Projekten, die es ermöglichen, ständig neue Erfahrungen zu sammeln und das eigene Wissensspektrum zu erweitern.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Besonders problematisch finde ich die bereits erwähnten Schwierigkeiten in der Kommunikation und im Managementstil. Die Führungskräfte folgen oft einem starren, hierarchischen Ansatz, der wenig Raum für Mitarbeiterfeedback und Eigeninitiative lässt. Zudem ist die Arbeitsbelastung oft sehr hoch, was in Kombination mit der unzureichenden Anerkennung und den seltenen Gehaltserhöhungen zu einer belastenden Arbeitsumgebung führt. Auch die mangelnde Transparenz bei Entscheidungsprozessen und die ungleiche Behandlung von Mitarbeitern, insbesondere in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit, sind deutliche Schwachpunkte. Diese Faktoren schmälern das Gesamterlebnis bei Drees & Sommer und sollten dringend angegangen werden.
Verbesserungsvorschläge
Transparenz in der Kommunikation verbessern:
Das Unternehmen sollte die Transparenz und Ehrlichkeit in der internen Kommunikation erhöhen, insbesondere bei Townhall-Meetings. Klare und nachvollziehbare Informationen können Vertrauen fördern und Missverständnisse vermeiden. Dies könnte auch durch regelmäßige Feedback-Sessions ergänzt werden, bei denen Mitarbeiter offen ihre Meinungen und Vorschläge äußern können.
Fairere Gehaltsstrukturen implementieren:
Das Unternehmen sollte die Gehaltsstrukturen überarbeiten, um sicherzustellen, dass diese marktgerecht und gerecht sind. Insbesondere sollte das Gehaltsgefälle zwischen männlichen und weiblichen Mitarbeitern beseitigt werden. Regelmäßige Gehaltsüberprüfungen und Benchmarks mit anderen Unternehmen der Branche könnten hierbei helfen.
Förderung von Gleichberechtigung und Diversität:
Das Unternehmen sollte Initiativen zur Förderung von Gleichberechtigung und Diversität entwickeln, einschließlich der Ernennung von Frauen in Führungspositionen. Schulungen zu Vielfalt und Inklusion für alle Mitarbeiter können das Bewusstsein schärfen und zu einer inklusiveren Unternehmenskultur beitragen.
Umwelt- und Sozialbewusstsein stärken:
Das Unternehmen sollte eine Vorreiterrolle in puncto Nachhaltigkeit einnehmen, indem es umweltfreundliche Praktiken im Büro und bei der Firmenfahrzeugflotte einführt. Zum Beispiel könnte die Umstellung auf Elektrofahrzeuge beschleunigt und der Energieverbrauch in Büros durch intelligente Technologien reduziert werden.
Karriereentwicklung und Weiterbildung fördern:
Das Unternehmen sollte ein transparentes und leistungsorientiertes Karrieresystem etablieren, das allen Mitarbeitern unabhängig von persönlichen Beziehungen zu Vorgesetzten faire Aufstiegschancen bietet. Weiterbildungsprogramme sollten allen Mitarbeitern zugänglich gemacht werden, um ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu erweitern und ihre Karrieren aktiv zu fördern.
Work-Life-Balance unterstützen:
Das Unternehmen sollte die Arbeitszeitregelungen überdenken, um eine bessere Work-Life-Balance zu gewährleisten. Flexiblere Arbeitszeiten sollten ermöglicht und eine Kultur gefördert werden, in der Überstunden die Ausnahme und nicht die Regel sind.
Arbeitsatmosphäre
Während meiner Zeit bei Drees & Sommer wurde die Arbeitsatmosphäre erheblich durch den Führungsstil beeinträchtigt. Die Kommunikation seitens der Führungskräfte war oft unzureichend und es fehlte an unterstützendem Feedback, was zu Unsicherheit und Demotivation unter den Mitarbeitern führte. Die dadurch entstandene toxische Umgebung beeinträchtigte nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern auch die Produktivität und Kreativität des Teams. Diese Erfahrungen prägten meinen Entschluss, das Unternehmen zu verlassen, in der Hoffnung auf eine positivere und unterstützendere Arbeitsumgebung anderswo.
Kommunikation
Die Qualität der Kommunikation bei Drees & Sommer, insbesondere bei den regelmäßig stattfindenden Townhall-Meetings, hat während meiner Anstellung dort viel zu wünschen übrig gelassen. Die Meetings waren häufig schlecht strukturiert und es mangelte an Klarheit und Ehrlichkeit in den Aussagen, die dort getätigt wurden. Darüber hinaus war das Verhalten einiger Führungskräfte bezüglich der Kommunikation problematisch, da oft entweder gar nicht kommuniziert oder nicht zutreffende Informationen verbreitet wurden. Besonders demotivierend war die wiederkehrende implizite Botschaft in diesen Meetings, dass die Beiträge und das Engagement der Mitarbeiter als wenig wertvoll angesehen wurden. Ein weiteres Beispiel für die mangelnde Kommunikation ist das Firmen-Fitnessprogramm, dessen Aufbau und die dafür gegebenen Begründungen oft nicht nachvollziehbar waren, was zusätzlich für Verwirrung und Frustration unter den Mitarbeitern sorgte. Dies trug zu einem Klima der Unsicherheit und des Misstrauens bei, welches die Arbeitsmoral und das Engagement im Unternehmen negativ beeinflusste.
Kollegenzusammenhalt
Trotz der Schwierigkeiten, die durch die Führungsebene verursacht wurden, war der Zusammenhalt unter den Kollegen bei Drees & Sommer bemerkenswert stark. Die gemeinsamen Herausforderungen führten dazu, dass sich die Mitarbeiter enger zusammenschlossen, um Unterstützung zu bieten und gemeinsam Lösungen zu finden. Dieser ausgeprägte Teamgeist und die gegenseitige Hilfe waren essentiell, um den Arbeitsalltag unter weniger idealen Führungsbedingungen zu bewältigen. Der Zusammenhalt im Team war nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine der größten Stärken des Unternehmens, die es ermöglichte, trotz der Herausforderungen produktiv zu bleiben.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance bei Drees & Sommer war während meiner Tätigkeit dort äußerst unbefriedigend. Obwohl das Konzept der Vertrauensarbeitszeit implementiert ist, führte dies in der Praxis dazu, dass von den Mitarbeitern erwartet wurde, regelmäßig Überstunden zu leisten, ohne dass diese angemessen erfasst oder vergütet wurden. In mehreren Townhall-Meetings wurde sogar explizit gefordert, dass lediglich acht Stunden pro Tag dokumentiert werden sollten, unabhängig von der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit. Dies führte zu einer erheblichen Diskrepanz zwischen der erwarteten und der real geleisteten Arbeitszeit. Die Kombination aus hohem Arbeitsaufwand und relativ niedrigem Gehalt trug weiterhin zu einer stark belasteten Work-Life-Balance bei.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten bei Drees & Sommer ist stark durch die straffen Unternehmensvorgaben geprägt, welche den Führungskräften nur wenig Raum für eigenständige Entscheidungen und kreative Gestaltung lassen. Während die Vorgesetzten sich bemühen, im Rahmen dieser Vorgaben zu agieren, führt dies oft dazu, dass ihre Möglichkeiten, auf individuelle Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen oder flexibel auf sich ändernde Situationen zu reagieren, stark eingeschränkt sind. Diese Situation kann manchmal zu einer gewissen Frustration sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den Vorgesetzten führen, da die Möglichkeiten für persönliche Entfaltung und teamorientierte Anpassungen begrenzt sind.
Interessante Aufgaben
Während meiner Tätigkeit bei Drees & Sommer gab es zahlreiche interessante und anspruchsvolle Aufgaben, die eine gute Gelegenheit für berufliches Wachstum und die Entwicklung von Fähigkeiten boten. Jedoch wurde zunehmend ersichtlich, dass das Unternehmen für spannende und große Projekte immer seltener beauftragt wird. Dies scheint größtenteils auf das sich häufende negative Kundenfeedback zurückzuführen zu sein, das die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Drees & Sommer auf dem Markt beeinträchtigt. Diese Entwicklung ist bedauerlich, da sie die Vielfalt und den Anreiz der Aufgaben, an denen man arbeiten kann, einschränkt.
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung bei Drees & Sommer stellt leider ein signifikantes Problem dar. Die Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen und auf der Ebene der Geschäftsführung, die ausschließlich aus Männern besteht, spiegelt ebenfalls eine fehlende Chancengleichheit wider. Diese Missstände beeinträchtigen nicht nur das Arbeitsklima, sondern auch das Ansehen des Unternehmens.
Arbeitsbedingungen
Die technische Ausstattung bei Drees & Sommer war insgesamt zufriedenstellend. Die zur Verfügung gestellten Geräte und Systeme entsprachen den grundlegenden Anforderungen für die tägliche Arbeit. Sie ermöglichten eine angemessene Bearbeitung der Projekte und Aufgaben. Jedoch gab es Bereiche, in denen eine Modernisierung oder ein Upgrade der Ausrüstung wünschenswert wäre, um die Effizienz und das Arbeitserlebnis weiter zu verbessern. Insgesamt war die technische Unterstützung adäquat, aber es gibt definitiv Raum für Verbesserungen, um mit den sich ständig ändernden technologischen Anforderungen Schritt zu halten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umwelt- und Sozialbewusstsein bei Drees & Sommer zeigt erhebliche Diskrepanzen zwischen den deklarierten Zielen des Unternehmens und der tatsächlichen Umsetzung. Obwohl das Unternehmen Ambitionen verkündet hat, eine Flotte von Elektroautos einzuführen, erhalten Mitarbeiter ab dem Senior-Rang überwiegend herkömmliche Fahrzeuge mit hohem Benzinverbrauch. Insbesondere bei den Führungskräften sind es oft große, spritintensive Modelle, die den Ansprüchen an Nachhaltigkeit widersprechen. In den Büros wird dieser Trend zur Verschwendung fortgesetzt: Beispielsweise wird Büromaterial wie Papier in großem Umfang verschwendet, und die Beleuchtung in wenig genutzten Räumen bleibt den ganzen Tag über eingeschaltet. Diese Praktiken stehen im starken Gegensatz zu einem echten Engagement für Umweltschutz und soziale Verantwortung.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehaltsstruktur und Sozialleistungen bei Drees & Sommer entsprechen leider nicht den branchenüblichen Standards, die man von einem Beratungsunternehmen erwarten würde. Gehaltserhöhungen waren während meiner Anstellung dort selten und fielen meist geringer aus als bei vergleichbaren Unternehmen. Obwohl behauptet wird, dass die Gehälter regelmäßig anhand von Benchmarks überprüft werden, war mein Einkommen und das vieler meiner Kollegen marktunüblich niedrig. Diese Aspekte der Vergütungspolitik sollten dringend überdacht und verbessert werden, um Fairness und Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.
Image
Das Ansehen von Drees & Sommer hat sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt. Einst als Unternehmen mit einem starken und positiven Image bekannt, hat die Qualität der Dienstleistungen nachgelassen, was zu einer Erosion des Rufes geführt hat. Mittlerweile ist Drees & Sommer in der Branche für die häufige Einreichung von Nachträgen und eine mangelnde Qualität in der Projektumsetzung bekannt. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass viele Großkonzerne die Zusammenarbeit mit Drees & Sommer eingestellt haben. Diese Situation ist bedauerlich für ein Unternehmen, das früher als führend in seinem Bereich galt, und zeigt die Notwendigkeit auf, sowohl die internen Prozesse als auch das Kundenmanagement grundlegend zu überdenken und zu verbessern.
Karriere/Weiterbildung
Die Möglichkeiten zur Karriereentwicklung bei Drees & Sommer sind leider stark eingeschränkt und scheinen stark von der persönlichen Zustimmung der Führungskräfte abhängig zu sein. Karrierefortschritte sind oftmals nur dann möglich, wenn man sich strikt an die Vorgaben und Meinungen der Vorgesetzten hält und selten eigene, abweichende Meinungen äußert. Diese Kultur fördert keine echte Meritokratie, sondern begünstigt eine Atmosphäre, in der Konformität über Innovation und individuelle Leistung gestellt wird. Weiterbildungsmöglichkeiten sind vorhanden, jedoch wird deren Zugang ebenfalls durch die Beziehungen zu den Führungskräften beeinflusst, was nicht allen Mitarbeitern gleiche Chancen bietet. Diese Praxis steht im Kontrast zu dem, was in einem modernen und dynamischen Beratungsunternehmen erwartet wird, und kann demotivierend für diejenigen sein, die auf echte Leistung und persönliche Entwicklung setzen.