Klein, aber nicht unfein
Arbeitsatmosphäre
War sehr angenehm, auch in stressigen Zeiten. Immer freitags gab es, wenn ich mich recht erinnere ein von den Chefs bezahltes und organisiertes gemeinsames Frühstück. Die Technik war dem Stand der Zeit angemessen, bei Problemen jeglicher Art wurde in konstruktiver Art uns armen kleinen BA-Studenten immer gern weiter geholfen. Auch eine Feedback-Kultur (die bis heute so manch anderes Unternehmen noch vermissen lässt) war damals glaube ich schon gegeben, natürlich auch durch den gewissen Druck eine Dokumentation je 3 Monate für die BA zu erstellen und einige Praxisberichte, die natürlich auch die Betreuer und Chefs der Firma interessiert haben.
Kommunikation
Offen und transparent, für Fragen an die länger im Unternehmen befindlichen Experten war immer Zeit, Raum und ein offenes Ohr. Der Umgang war stets von Respekt und Höflichkeit geprägt, genau so, wie man es sich wünscht.
Kollegenzusammenhalt
Ohne Abstriche auch mit sehr gut zu bewerten.
Work-Life-Balance
Definitiv, Überstunden für uns BA-ler gab es faktisch nicht, es sei denn, wir wollten/mussten selbst etwas unbedingt noch zu Ende bringen und hatten die Zeit das zu tun. Zwischen Weihnachten und Neujahr war glaube ich immer komplett Ruhe, Vertrauensarbeitszeit usw. wurde stets respektiert und Druck weiter verfolgt. Für die Diplomarbeit haben meine anderen BA-Mitstreiter und ich bei Bedarf zu 100% Zeit im Büro eingeräumt bekommen, so dass auch da die Freizeit und Familie faktisch nicht gelitten hatte.
Vorgesetztenverhalten
War stets ein fairer und unvoreingenommener Umgang mir und allen weiteren BA-Praktikanten gegenüber.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich in dem Bereich (ERP) sehr gut, insbesondere mein persönlicher Schwerpunkt auf Qualitätssicherung, kleine administrative Tool-Entwicklung, Reporting usw. ist bis heute genau das, worauf ich mich fokussiere.
Das einzige, was damals (ist ja schon über 10 Jahre her) noch etwas besser hätte organisiert werden können, wäre ein Blick hinaus über den Tellerrand (in einen der anderen Produktbereiche) oder auch mal die Teilnahme bei Kundenterminen gewesen. Das tut der guten Grundnote aber keinen zu großen Abbruch...
Gleichberechtigung
Alles bestens. Es war z.B. ein körperlich beeinträchtigter Super-Experte für Assembler-Programmierung mit im Unternehmen, der als Feuerwehrmann oder Spezi für alle Projekte eine Menge sehr elementare Features, Objekte usw. erstellt bzw. sogar Herstellerseitige Fehler ausgemerzt hat - das hat mich schwer beeindruckt und der Kollege wurde auch von mir regelmäßig für Spezialthemen in Beschlag genommen. :-)
Arbeitsbedingungen
4-6-Mann/Frau-Büros, lichtdurchflutet, angenehmes Raumklima, nicht zu eng. Auf Abspielen von Radiogedudel o.ä. haben wir uns glaube ich immer einigen können usw. Wie es heute ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich empfand die Arbeitsbedingungen vor über 10 Jahren deutlich angenehmer, als ich viele der Arbeitsbedingungen in späteren Unternehmen empfunden habe.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Für die damaligen Verhältnisse allemal gut, wie ich den Werdegang bis heute so weiter verfolgt habe gehe ich davon aus, dass dem nach wie vor so ist.
Gehalt/Sozialleistungen
Gut, als BA-Praktikant sollte man keine zu hohen Anforderungen stellen, aber es gab dann doch lediglich ein kleines Taschengeld, was sich gegenüber einer größeren Zahl anderer BA-Praxis-Unternehmen nach unten abgesetzt hat, bei denen die BA-Praktikanten z.T. die vollen tarifvertraglich geregelten Azubi-Vergütungen erhalten haben. Aber es war okay, immerhin konnte man bei Mutti wohnen bleiben (wenn man das wollte) und wenn ich mich recht erinnere gab es auch BA'ler die Möglichkeit für überdurchschnittlichen Arbeitseinsatz oder bei wichtigen Kundenprojekten auch ein wenig hinzuzuverdienen.
Image
Ein Unternehmen, dessen Bilanzgewinn laut den Angaben im Bundesanzeiger mehr als 30% der Bilanzsumme ausmacht kann kein allzu schlechtes Image haben, oder?
Karriere/Weiterbildung
Wer wollte konnte fast vom Start weg eigene Projektverantwortung bekommen (auch als BA-Praktikant), flache Hierarchien waren gegeben und fachliche relevante Themen konnten durch Weiterbildung intern oder extern grundsätzlich auch ausgebaut werden.