Steigender Frust durch schlechte Kommunikation und Handlungsuntätigkeit in der Chefetage
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nette Kollegen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Schwache Kommunikation!
- Keine (wahrnehmbare) Zukunftsperspektive!
- Klare Kommunikation bezüglich der Überstundenregelung. Hier muss jedem deutlich gemacht werden, wie Überstunden gehandhabt werden, VOR ALLEM, wenn die interne gelebte Regelung von der im Arbeitsvertrag abweicht.
- Wenig Feedback von Vorgesetzten gegenüber Mitarbeitern. Hier wünsche ich mehr persönliche Feedbackgespräche.
Verbesserungsvorschläge
- DRINGEND interne Kommunikation aufarbeiten!
- Überstundenkonto einrichten, um Missverständnisse bezüglich Arbeitszeit zu vermeiden.
- Klarere Führung und den Arbeitnehmern die Zukunftsperspektiven des Unternehmens verdeutlichen.
- Regelmäßige persönliche Feedbackgespräche. Es ist nicht immer gegeben, dass man in einer großen Runde seine Probleme anspricht.
Arbeitsatmosphäre
Insgesamt ist die Arbeitsatmosphäre unter den Kollegen gut.
Gelegentliche Firmenfeiern und regelmäßige Treffen sorgen für ein angenehmes Klima unter den Mitarbeitern.
Leider besteht eine Kultur, die „die Abwesenheit von Kritik ist Lob genug“, welche immer wieder zu Unmut führt.
Die flachen Hierarchien und das familiäre Klima ermöglichen ein meist angenehmes, gemeinsames Arbeiten. Jedoch kann es auch passieren, dass Diskussionen über die Arbeit schnell emotional geladen werden.
Kommunikation
Insgesamt sehe ich die Kommunikation als größten Schwachpunkt im Unternehmen.
Erteilte Aufgaben sind häufig nicht komplett durchdacht, geschweige denn ausformuliert. Dies führt dazu, dass Aufgaben regelmäßig erst weit nach geplanten Abgabedatum fertiggestellt werden können oder es zu Fehler bei der Bearbeitung kommt.
Auch innerbetrieblich ist die Kommunikation erschreckend schlecht.
Beispielsweise wussten wenige, ob die Betriebsfeier (die während der regulären Arbeitszeit stattfand) als Arbeitszeit gewertet wird, oder ob die Arbeit nachgeholt werden muss. Dies führte dazu, dass einige Mitarbeiter während der Betriebsfeier arbeiteten, da der Flurfunk sie nicht erreicht hatte.
Als ich persönlich nachgefragt habe, wie die Regelung ist, antworteten die Vorgesetzten mit „Das weiß ich nicht“ oder „Du bist erwachsen, das darfst du selbst entscheiden!“
Durch den familiären Umgang entsteht leider auch viel Flurfunk, der immer wieder dazu führt, dass Tatsachen verdreht werden, Missinformation verstreut wird oder über Kollegen gelästert wird.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter Kollegen innerhalb meiner Abteilung war wirklich gut. Man konnte jeden um Hilfe bitten und jeder Kollege nahm sich für Zeit für einen.
Zwischen Abteilungen gab es gelegentliche Anspannungen, jedoch wurden diese auch immer geklärt.
Das Arbeitsleben bei e.bootis wirkt daher sehr familiär.
Work-Life-Balance
Urlaub kann sich flexibel und häufig auch sehr kurzfristig genommen werden. Das Büro in Essen hat ein toll ausgestattetes Fitnessstudio, das von Mitarbeitern kostenlos verwendet werden darf. Die Arbeitszeiten sind flexibel, dass man auch mal später kommen kann oder früh Feierabend machen muss, solange man auf 40 Stunden die Woche kommt.
Es kommt jedoch vor, dass man über 40 Stunden die Woche arbeitet, da sonst nicht alles fertiggestellt werden kann. Da einige Kollegen diese Einstellung haben, kann man in einen Gruppenzwang kommen, ebenfalls weit über der vertraglich vereinbarten Zeiten zu arbeiten.
Dieses Gefühl geht sogar so weit, dass einige gelegentlich an Wochenenden arbeiten, um die notwendige Last noch stemmen zu können.
Vorgesetztenverhalten
Zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern wurde zu meiner Zeit wenig kommuniziert. Häufig sind Anweisungen und Entscheidungen unklar oder unbegründet.
Gut gefallen hat mir jedoch, dass die meisten Vorgesetzten auf persönlicher Ebene sehr nett und ansprechbar.
Leider kann ich hier nicht von allen Vorgesetzten sprechen, da ich selbst schon emotionale Ausbrüche seitens der Vorgesetzten miterleben musste.
Aussagen wie „Meine Türe steht immer offen; ich beiße nicht!“ haben für mich keine Substanz, wenn ich diese Personen schon in Wut erleben musste.
Für mich persönlich bedeutete das, dass ich Kontakt mit diesen Vorgesetzten gemieden habe.
Außerdem fehlte mir die Zukunftsperspektive, in welche Richtung sich das Unternehmen entwickeln möchte. Auf meine wiederholten Fragen, wie ich mich weiterbilden kann, um e.bootis langfristig in ihren Plänen zu unterstützen, habe ich keine Antwort erhalten.
Das hat ultimativ zu meiner Kündigung geführt, da ich das Gefühl hatte, in einem stagnierenden Unternehmen zu arbeiten.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind abwechslungsreich, wenn auch der Themenbereich „Enterprise Ressource Planning“ etwas trocken sein kann. Dies ist aber von Aufgabe zu Aufgabe unterschiedlich. Wenn man ein wirtschaftliches Denken mitbringt, ist man hier gut aufgehoben. Insgesamt wird einem hier definitiv nicht langweilig.
Gleichberechtigung
Frauen und Männer werden hier gleich berechtigt und meines Wissens nach auch gleich bezahlt. Ich habe nicht mit allen gesprochen, doch von den Frauen in meinem Arbeitsbereich weiß ich, dass sie gleich oder sogar mehr als ich verdient haben.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden ebenfalls gut behandelt. Viele Kollegen arbeiten schon mehrere Jahrzehnte hier und werden dafür sehr respektiert.
Z. B. bekommen langjährige Mitarbeiter immer wieder kleine Dankeschön-Geschenke für ihre lange Mitarbeit.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsplätze im Büro sind gut ausgestattet. Ein Programmierer hat zwei Monitore und eine gute Maus + Tastatur. Außerdem hat jeder Arbeitsplatz einen höhenverstellbaren Stehtisch.
Leider ist das im Homeoffice nicht so modern ausgestattet. Dort bekommt man von e.bootis einen RaspberryPi, welcher laut dröhnt und meistens nicht genug Leistung hat, um eine aufrechte Verbindung zu halten. Dies ist vor allem beim Übertragen von Ton und Bild (beispielsweise bei der Video-Calls) bemerkbar.
Die Büros sind ausschließlich Großraumbüros mit Platz für 24 Mitarbeitern.
Schwierig wird es hier, wenn mehr als zwei Kollegen telefonieren, oder jemand die Klimaanlage anmacht.
Technisch arbeiten wir mit etwas veralteter Software, könnte aber schlimmer sein. Grund dafür ist, dass Änderungen nur schwer an der Chefetage durchgebracht werden können.
Daher werden viele Arbeitsprozesse in der Programmierung noch von Hand durchgeführt und auf moderne Tools verzichtet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hierzu kann ich keine Aussage treffen, da ich davon nichts mitbekommen habe. Auf dem Dach ist eine Solaranlage.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehälter werden pünktlich gezahlt und sind verhandelbar. Im Vergleich zum Branchendurchschnitt lag mein Gehalt hier leider deutlich darunter.
Die Überstundenregelung ist meines Erachtens nicht gut. In meinem Fall wurden die ersten 16 Überstunden im Monat abgegolten.
Image
Das Image nach außen ist sehr gut und das Marketing legt viel Wert auf das äußere Erscheinen des Unternehmens.
Karriere/Weiterbildung
Nicht gut :(
Zum Thema Weiterbildung kann ich nur sagen, dass kleinere Seminare gerne finanziell unterstützt werden, diese jedoch aus Eigeninitiative eingeleitet werden müssen.
Ich habe mir im vergangenen Jahr drei große Weiterbildungen zu programmierrelevanten Themen herausgesucht, da ich den Wunsch hatte, mich weiterzubilden und meine Arbeitskraft besser einsetzen zu können.
Alle drei Themen waren meines Erachtens stark relevant für den Unternehmensablauf und hätten langfristig zu einer Bereicherung im Unternehmen geführt.
Alle wurden, ohne weiter darauf einzugehen, abgelehnt.
Auf meine Frage, in welche Richtung ich mich weiterbilden kann, um dem Unternehmen entgegenzukommen, habe ich keine Antwort erhalten.
Mich hat das sehr frustriert, da ich den Eindruck bekam, dass eine freiwilliger Mehreinsatz nicht geschätzt wird.