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ecovium
Bewertung

Alles kann, nix muss!

3,5
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei ecovium GmbH in Neustadt am Rübenberge gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Teamkollegen und die Mission der Firma sind klasse! Wenn das, was nach außen verkörpert wird, auch intern funktioniert, seid ihr auf einem guten Weg!

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das Chaos und die Hektik. Viele sehen nicht das große Ganze, sondern nur die eigenen Vorteile.

Verbesserungsvorschläge

Schaltet einen Gang runter und versucht, Verantwortungsbereiche fair und umsetzbar zu gestalten und zu verteilen. Es fehlt an vielen Ecken an Struktur und Zeit, damit man sich an all das halten kann, was selbstverständlich sein sollte. Versucht nicht nur, qualifizierte neue Kollegen zu finden, sondern diese auch zu halten, was nicht allein mit finanziellen Aspekten, sondern auch mit Empathie, Respekt und Wertschätzung einhergeht. Geduld und Ausdauer bei der Umsetzung von Zielen haben noch keinem Unternehmen geschadet oder es in den Ruin getrieben, ganz im Gegenteil. Audits und Zertifikate sollten angestrebt werden.

Arbeitsatmosphäre

Ich habe lange überlegt, wie ich das Ganze am besten beschreiben kann und auch wenn es schwer erklärbar ist, war die Arbeit in diesem Unternehmen für mich wie eine Beziehung zu einem Narzissten. Man muss entscheiden, ob man die rote, oder die blaue Pille schlucken möchte, denn eigentlich bekommt man alles was man sich als Arbeitnehmer wünscht, aber irgendwie fühlt es sich am Ende des Tages falsch an. Man hat alle Freiheiten und wird letztendlich seiner Freiheit beraubt.

Kommunikation

Die Führungs-/Managementebene findet stets motivierende und sehr überzeugende Worte für die Ziele und Werte des Unternehmens. Es gibt regelmäßige, unternehmensweite Austauschgespräche, innerhalb derer jeder Mitarbeiter Fragen stellen darf. Viele projektbezogene Meetings finden Standort- und Länderübergreifend per Videoübertragung statt. Die Idee dahinter ist sehr gut, solange jedoch nicht klar definiert ist, wer wirklich gebraucht wird, sind viele der Meetings voller Mitarbeiter, die zwar zuhören, aber nichts beisteuern und auf der anderen Seite sind die Vorgesetzten, die ihr "Machtwort" sprechen, um die Mitarbeiter ausführen zu lassen. Es gibt zu wenig klare Strukturen und Verantwortungsbereiche und zu viele überlastete Mitarbeiter. Die Führungsebene bemüht sich, die Wogen zu glätten und z. B. Leitlinien zu definieren oder auch Kritikthemen in Gruppen gemeinsam mit jeweils einer Führungskraft zu thematisieren. Allerdings wirkt das eher wie ein Versuch, den Schein zu wahren und den Mitarbeitern lediglich das motivierende, jedoch trügerische Gefühl zu vermitteln, etwas an den Entscheidungen der Managementebene ändern zu können. Die Realität sieht letztendlich anders aus.

Kollegenzusammenhalt

Man konnte im Team über alles sprechen und jeder hatte ein offenes Ohr. Mit den richtigen Kollegen macht jede noch so stressige Arbeit Spaß. Es ist selten passiert, dass ich Kollegen wirklich überhaupt nicht leiden konnte und zum Glück war nie jemand davon mit mir in einem Team. Man versucht sich zu helfen wo man kann und wo es möglich ist. Da viele Projekte mit Kollegen umgesetzt werden, die man persönlich noch nicht kennengelernt hat, ist es umso wichtiger, dass man sich auf die Kollegen verlassen kann. 

Work-Life-Balance

Es kommt darauf an, was man darunter versteht und ob man zu den Workaholic gehört, oder Arbeiten nach vorgeschriebener Zeit bevorzugt. Wenn man nicht nein sagen kann, passiert es schnell, dass man Aufgaben übernimmt, aus denen meist Überstunden werden, da die Aufgaben für gewöhnlich mit Projekten verbunden sind, die in kurzer Zeit umgesetzt werden sollen. Positiv ist allerdings, das die Arbeitszeiten frei gestalten werden können und auch private Termine ohne große Absprachen geplant werden können und auch das mobile Arbeiten super funktioniert. Allerdings hat dies zur Folge, dass man von Vorgesetzten auch nachts Nachrichten erhält und häufig eine rasche Antwort gewünscht ist. Mir gegenüber wurde kommuniziert, dass es keine Überstunden gibt, sofern diese nicht im Vorfeld offiziell mit dem Vorgesetzen abgestimmt wurden. Das Abbummeln von Mehrarbeit sollte selbstständig und vertretbar geplant werden. Eine Möglichkeit der Arbeitszeiterfassung gab es trotz Nachfrage keine, obwohl ich später erfahren habe, dass unser System bei entsprechender Berechtigungseinstellung durchaus die Möglichkeit gehabt hätte.

Vorgesetztenverhalten

Vorgesetzte wurden vor allem in den letzten Jahren regelmäßig getauscht. Es gibt die, die bereits Jahrzehnte im Unternehmen und durch ihr Wissen und ihren freundlichen Charakter geprägt sind und jene, die nach dem Unternehmensverkauf dazugestoßen sind. Man kann nicht alle Vorgesetzten über einen Kamm scheren, aber bei einigen der Vorgesetzten sehe ich wenig Empathie. Insbesondere die neuen Manager haben vieles in Gang gebracht, was sich im Nachhinein als nicht praktikabel oder schlicht als falsch herausstellte und im Anschluss durch altbewährte Verfahren und Mitarbeiter gerichtet werden musste. Außerdem wird vermittelt, dass man mit den Vorgesetzten über alles sprechen kann, man sollte aber damit rechnen, dass der Schein trügt und nach einem positiv klingendem Gespräch ohne Informationsweitergabe entschieden wird, dass man im Unrecht ist und dass ein Weg gesucht wird, das Arbeiten ab sofort etwas unangenehmer zu gestalten. Sofern man jedoch der Rolle eines artigen Mitarbeiter entspricht, bekommt man von seinem Vorgesetzten alle Freiheiten, die man sich vorstellen kann.

Interessante Aufgaben

In jeder Abteilung gibt es zusätzlich zu Routineaufgaben immer auch neue Projekte. Je nachdem, wie man als Mitarbeiter vom Vorgesetzten wahrgenommen wird und seine Wünsche kommuniziert hat, kann man zusätzlich zu evtl. uninteressanteren Routinetätigkeiten neue, interessante Projektaufgaben erhalten. Leider scheitern diese Projekte dann oft daran, dass es keine qualifizierten Kollegen gibt, an die man Routinetätigkeiten abgeben kann und auch nicht nach Ersatz gesucht wird, was folglich zu einer Doppelbelastung, Überstunden, oder aufgeschobenen Aufgaben führt.

Gleichberechtigung

Durch die Duz-Kultur wird ein angenehmes Miteinander geschaffen. Jeder Mitarbeiter kann seine Ideen kommunizieren, sollte aber auch mit Kritik und Gegenfragen umgehen können, da die Managementebene immer Zahlen sehen will. Da es keine klaren Strukturen gibt, kommt es immer darauf an, zu wem man einen guten Draht hat und was diese Person bewirken kann. Eine Gleichberechtigung setzt klar kommunizierte und von allen gelebte Strukturen voraus.

Umgang mit älteren Kollegen

Da ich mich selbst noch nicht als älteren Kollegen bezeichnen würde, kann ich das nicht vollumfänglich beurteilen. Im Team werden allerdings auch ältere Kollegen respektiert, solange diese mit dem Wandel und der Schnelllebigkeit zurechtkommen. Hier spielt allerdings eher weniger das Alter eine Rolle, sondern die Bereitschaft und die Fähigkeit am Ball zu bleiben und sich entsprechend der Zeit weiterzuentwickeln.

Arbeitsbedingungen

Die Mitarbeiter, die Wert auf ein stilvolles Büro legen, werden bei der ecovium in Neustadt nicht fündig. Das Gebäude hat leider nichts mit dem Image der Firma zu tun, auch wenn immer mal wieder Planungen für neue Räumlichkeiten angekündigt werden. Trotz der Bemühungen, die Arbeit durch die Bereitstellung von Wasser, Kaffee, Tee, Obst, Snacks möglichst angenehm zu gestalten, wird die Homeoffice-Option von den meisten Mitarbeitern bevorzugt. Die Hardware für die Arbeitsplätze ist zufriedenstellend und die IT prüft regelmäßig, was benötigt wird und kümmert sich zeitnah um Ersatzteile. Bei der Umsetzung kostspieliger, durch die Vorgesetzten nicht freigegebener Vorhaben ist die hohe Kreativität der Entwickler allerdings wirklich bemerkenswert.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Da der Investor ein Umweltziel verfolgt, wird durch verschiedene Förderungen und Projekte versucht, einen grünen Daumen zu hinterlassen und es gibt eine Position, die ausschließlich für Nachhaltigkeit zuständig ist. Allerdings zeichnet sich ein umweltbewusstes Unternehmen meiner Meinung nach dadurch aus, auch an den internen Systemen und Vorgehensweisen etwas ändern zu wollen. Einen gezielten Vergleich von Lieferanten, eine Änderungen eigener Verhaltensmustern bei Geschäftsreisen, oder gar die Anstrebung von Umwelt-Zertifizierungen ist meiner Erfahrung nach nicht in Planung, oder Belegbar.

Gehalt/Sozialleistungen

Hier gibt es keine mir bekannten Strukturen. Ein neu eingestellter Mitarbeiter kann mehr verdienen als langjährige Angestellte, obwohl die Qualifikationen und die Position identisch sind. Mit hohem Ego kommt man definitiv voran. Gehaltserhöhungen erhält man nur, wenn man den Vorgesetzten die Pistole auf die Brust setzt. Nettigkeit und Zurückhaltung werden definitiv bestraft. Es ist nicht nur einmal passiert, dass ausgeschiedene Mitarbeiter mit sehr viel besserem Gehalt wieder eingestellt wurden, nachdem festgestellt wurde, wie wertvoll sie waren. Positiv angepasste, allgemeingültige Arbeitsbedingungen werden zuerst neuen Mitarbeitern gewährt, bevor das Bestandspersonal in deren Genuss kommt. Gerne werden auch Zielvereinbarungen getroffen, die aber gründlich auf Formulierungslücken oder nicht klar definierte Begriffe geprüft werden sollte, damit über mehrere Verantwortungsbereiche hindurch keine Fehlinterpretationen entstehen.

Image

Die Außenwirkung des Unternehmens und der Produkte ist einwandfrei, dafür hat das Marketing in den letzten Jahren viel Aufwand betrieben. Es ist zu hoffen, dass die Produktqualität und die guten Mitarbeiter im Hintergrund diesen Wandel standhalten können. Die Produktwelt wird auf jeden Fall auf den Kopf gestellt und weiterentwickelt.

Karriere/Weiterbildung

Als Mitarbeiter sollte man sich auf eine hohe Erwartungshaltung bzgl. der Aufgaben und Verantwortlichkeiten bei entsprechender Tätigkeitsbeschreibung einstellen. Bei ausreichend vorhandener Wertschätzung durch den Vorgesetzten und richtig gewählter Argumentation durch den Mitarbeiter werden Weiterbildungen finanziert und die Möglichkeit gegeben, den eigenen Tätigkeitsbereich und somit die Stellenbeschreibung zu erweitern und zu verändern.

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Arbeitgeber-Kommentar

Marlen Engelke, HR Specialist
Marlen EngelkeHR Specialist

Liebe*r Ex-Kolleg*in,

vielen Dank für deine ausführliche Bewertung und die Optimierungsvorschläge! Auch, wenn nicht mit allen Punkten übereinstimmen, möchten wir die Chance nutzen um uns weiterhin zu verbessern.

Der starke Wachstum und die gleichzeitige Strukturierung unserer Prozesse hat in der Tat in den letzten Jahren viel Engagement und Motivation erfordert. An dieser Stelle müssen wir uns zunächst erstmal bei unseren tollen ecovium Kolleg:innen bedanken, die jederzeit vollen Einsatz gezeigt und aktiv mitgestaltet haben. Dennoch sind wir gerade in dieser Hinsicht dabei, die Strukturen zu festigen und damit immer mehr Ruhe in den Alltag einkehren zu lassen. Dass dies noch nicht an allen Stellen gelingt, ist uns bewusst und wir arbeiten täglich an einer Verbesserung.

Übergreifend gesprochen wird in deinen Anmerkungen sehr deutlich, dass deine Vorstellungen und das Umfeld bei ecovium an dieser Stelle leider nicht zusammengepasst haben. Dies finden wir sehr schade, möchten uns aber natürlich trotzdem für die Zusammenarbeit bedanken. Wir wünschen dir auf deinem zukünftigen Weg alles Gute und nur das Beste. Sollten deinerseits noch irgendwelche Fragen offen geblieben sein, komm gerne jederzeit auf uns als HR-Abteilung zu.

Beste Grüße
Marlen

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