IT-Dienstleister oder doch nur Kostenstelle?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliche Gehälter, vergünstigte Verpflegung in den Pausen. Ich finde es auch gut, dass man sich für die Ausrichtung zum IT-Dienstleister einen „richtigen“ IT-Dienstleister (als Berater) hinzugezogen hat.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Diverse genannte Punkte, keine Kantine.
Verbesserungsvorschläge
Es gibt weder Einsatzsteuerung noch eine abteilungsübergreifende Ressourcenplanung. Folglich gibt es keine Priorisierung von wirklich wichtigen Projekten (Großprojekten, Neubauten etc.) gegenüber Schnickschnack-Projekten.
Man landet in Projekten, auch wenn man dafür überhaupt keine Zeit hat. Das Projektbüro versucht, den Überblick über die Projekte zu behalten, ist jedoch mit 2 Mitarbeitern zu schwach besetzt. Es gibt kaum abteilungsübergreifende Lösungen, Unternehmensziele oder Strategien.
Arbeitsatmosphäre
Man versucht derzeit den Spagat zwischen „IT-Dienstleister“ (neuer Ansatz) und Kostenstelle (historisch), ohne jedoch die Hierarchie oder bisherigen Konzernstrukturen ändern zu wollen. Die „Kunden“ sind die früheren Kollegen aus den Geschäftsbereichen der Edeka Regionalgesellschaften Südwest und Nordbayern-Sachsen-Thüringen. Das Kunden-Dienstleister-Verhältnis wird ad absurdum geführt, da Projekte nicht nach Aufwand/Arbeitstagen abgerechnet werden. Derjenige, der sich am lautesten beschwert, oder am meisten Druck aufbauen kann, bekommt die Manpower für seine Projekte.
Die Geschäftsführer der RZS stammen aus den Regionalgesellschaften. Der Geschäftsbereichsleiter der Edeka RZ-Süd ist zwar Prokurist der RZ-Süd, folgt jedoch den Vorgaben der IT-Leiter der Regionalgesellschaften, und kann eigenständig nicht viel bewegen.
Arbeitsatmosphäre: Man versucht strukturiert zu arbeiten, doch wenn der Tag mit Eskalationen, Querschlägern, unvorhergesehenen Projekteinladungen oder Störungen beginnt, ist die Struktur dahin…
Kommunikation
Hierarchische Kommunikationswege, vergleichbar mit der Bundeswehr. Die Abteilungsleiter treffen sich regelmäßig, auch mit dem Geschäftsbereichsleiter und tragen die Informationen in den Abteilungen teils über Teamleiter weiter. Eine direkte Kommunikation, abteilungsübergreifend, auf dem Flur oder die Hierarchie-überschreitend ist nicht erwünscht, wird in den Mittagspausen jedoch geduldet.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter Kollegen in der selben Abteilung ist gut. Jedoch kocht jede Abteilung ihre eigene „Suppe“.
Work-Life-Balance
Die meisten Mitarbeiter an den Standorten Offenburg und Balingen haben „Vertrauensarbeitszeit“, sprich sie arbeiten zu viel und zu Gunsten des Arbeitgebers.
Gleittage werden nach Wohlwollen des Abteilungsleiters auf Anfrage erlaubt. Am Standort Rottendorf haben die meisten Mitarbeiter ein Gleitzeitkonto und können Überstunden abbauen. 2 Tage Home-Office pro Woche sind möglich.
Vorgesetztenverhalten
Siehe auch Arbeitsatmosphäre und Work-Life Balance. Teilweise wird man vom eigenen oder anderen Abteilungsleitern unter Druck gesetzt, direkt oder indirekt (indem Kunden Zieltermine versprochen werden, oder indem der Kunde Zieltermine vorgibt, die unter allen Umständen zu halten sind).
Interessante Aufgaben
Die technischen Aufgaben sind interessant, es gibt meist Budget für die neueste Technik, jedoch zu wenig Zeit um das „richtig“ umzusetzen.
Gleichberechtigung
Frauen und Männer sind meinem Eindruck nach gleichberechtigt. Die meisten Abteilungsleiter sind jedoch Männer (bis auf eine ABL*in und eine stellvertretende ABL*in)
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind gut integriert, werden jedoch nicht immer geschätzt.
Arbeitsbedingungen
In Offenburg: Großraumbüros, in Balingen und Rottendorf: Abteilungsbüros. Die Abteilungsleiter sitzen in separaten Büros und bekommen die Stimmung der Abteilung daher nicht immer mit. Der Geschäftsbereichsleiter hat ebenfalls ein separates Büro. Die Glastüren am Standort Rottendorf wurden matt foliert, so dass man vom Flur aus nicht in die Büros schauen kann. Folglich bekommt man nicht mit, wie die anderen Büros besetzt sind. Daher auch wenig abteilungsübergreifende Kontakte.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine PV, Keine Wallboxen, Green-IT ist kein Fokusthema.
Gehalt/Sozialleistungen
Tarifgehalt + Zulage + evtl. Bereitschaftsentgelt, wenn man seine Freizeit ebenfalls noch für die Firma opfern möchte bzw. muss.
Keine weiteren Anreize (Bonus, Erfolgsprämie), egal wie viel oder wie gut man arbeitet, egal ob man Projekte erfolgreich abschließt oder in den Sand setzt.
Abhängig vom Beschäftigungsort können #edekaner Benefits der jeweiligen Regionalgesellschaft genutzt werden, z.b. Jobrad, ermäßigter Fitness-Studio-Beitrag etc.
Image
Das Ansehen der Rechenzentrum Süd bei den „Kunden“ und die Zufriedenheit der Mitarbeiter der RZ-Süd ist unterschiedlich gut.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt einen fixen Betrag pro Abteilung für Schulungen, dieser reicht ca. für eine Schulung pro Mitarbeiter per annum.