Manches hat sich verbessert, aber es bleibt noch viel ungenutzt Potential liegen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Krisensicherer Arbeitsplatz und interessante Projekte. Pünktliche Gehaltszahlung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Viel zu viel Arbeit für die Dank der selbst-ausgelösten Fluktuation verbleibenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Projekte werden mit Nachdruck vorangetrieben, auch wenn das Projektteam auf nur eine einzige Person schrumpft. Egal, muss irgendwie gehen.
Kaum ist ein Projekt fertig, steckt man im nächsten Projekt drin. Es bleibt keine / zu wenig Zeit zum Nacharbeiten, zum Pflegen der Systeme, zum Aufräumen von Unstimmigkeiten. Wer das trotzdem machen möchte, dessen Work-Life-Balance leidet entschieden unter den (unbezahlten) Überstunden.
Verbesserungsvorschläge
Will man wirklich als IT-Dienstleister bestehen, muss nicht nur auf Kundenseite das Portfolio an Services angeboten werden. Auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sollten marktüblich (marktüblich für IT-Dienstleister!) bezahlt werden.
Arbeitsatmosphäre
Das Team ist toll, die Abteilung hält zusammen. Arbeiten macht Spaß und Leistung wird gedankt (in Worten).
Kommunikation
Wichtige Themen werden in Meetings (nur Titel, keine Agenda) auf der Tonspur kommuniziert, da geht extrem viel verloren. Und wer an dem Meeting nicht teilnehmen kann, erfährt nichts. Hier gilt es für ein Unternehmen in der aktuellen Findungsphase (seit 3++ Jahren) eine bessere Kommunikationsweise zu finden, so dass Themen auch nachgelesen werden können.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen und Kolleginnen ist gut, zumindest was die eigene Abteilung betrifft.
Work-Life-Balance
2 Tage mobiles Arbeiten (ugs. "Homeoffice") sind möglich. Urlaubsplanung wird im Team abgesprochen und zeitnah genehmigt.
Die Anzahl Überstunden, die dank Vertrauensarbeitszeit sofort verfallen, stehen in keinem Verhältnis zur Freizeit. Es gibt in manchen Abteilungen und Teams so viel Arbeit, dass es ohne Überstunden einfach nicht geht. Einerseits ist das "Betriebsinteresse", andererseits
Vorgesetztenverhalten
Es gibt gute, bemühte Vorgesetzte, die versuchen alles richtig zu machen. Je weiter man in der Hierarchie jedoch nach oben kommt, desto mehr Fragezeichen verbleiben. Niemand wird zur Führungskraft geboren, es gibt Schulungen und Kurse. Manchmal merkt man, wer welchen Kurs besucht hat, zumindest vorübergehend.
Aber es gibt auch die Bremsen, die aus welchen Gründen auch immer, ihren Einsatzzweck als lebendes Hindernis gefunden haben. Das sind manchmal echte Herausforderungen als Vorgesetzte.
Interessante Aufgaben
Wir arbeiten mit führenden Technologien und lernen stetig dazu. Wo möglich, werden Abläufe automatisiert. Es gibt viele interessante Projekte und auch Schulungen zu vielen Themen bei externen Firmen.
Gleichberechtigung
Die früheren Einstellungsbedenken, dass Frauen wegen Schwangerschaft und Erziehungsurlaub ausfallen könnten, hat man endlich ausgeräumt. Das spielt keine Rolle mehr, zumal die vorhandenen Kolleginnen zeigen, dass trotz Teilzeitarbeit, Kindererziehung etc. die Arbeit nicht liegen bleibt.
Auch ausländisch-stämmige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden gleich behandelt wie alle anderen, da habe ich keinerlei Einschränkungen mitbekommen.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Wissen wird geschätzt, es wird auch mal Rücksicht genommen. Nach Renteneintritt kann man in Teilzeit noch zur Rente hinzuverdienen, allerdings ist das mit der (bestehenden) HR-Abteilung ein langwieriger Weg, bei dem man hartnäckig sein muss.
Arbeitsbedingungen
Positiv: Höhenverstellbarer Schreibtisch, ergonomischer Bürostuhl, Notebook, Handy, gutes Headset für Telefonie (Teams, Jabber), Kaffee & Wasser kostenlos, Obstschale im kleinen Pausenraum. Mit 2 Tagen mobiles Arbeiten kommt man gut durch die Woche. Klimaanlage und Fußbodenheizung. Parkplatz vor dem Gebäude oder in der Tiefgarage.
Negativ: Arbeit an einem Großhandelsstandort, vor dem Gebäude ständig LKW-Verkehr, Lärm von Kühlaggregaten, laute Kollegen aus dem Lager mit dem Wunsch die LKWs zu übertönen. Da freut man sich auf die Ruhe zuhause. Und zuhause regnet es auch nicht von der Decke. Arbeitsplatz im Großraumbüro mit bis zu 6, 8 oder bis zu 14 Personen, Führungskräfte bekommen Einzelbüros, der Rest wird eingepfercht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird viel mit sozialen Projekten und Umweltprojekten geworben, gefühlt wird gerade immer irgendwo ein Baum gepflanzt. Die Umweltsünden verbergen sich dann aber im Kleinen.
So braucht die Muttergesellschaft gefühlte Ewigkeiten, um an den Lagerstandorten Ladesäulen für die Mitarbeiter mit Elektrofahrzeugen anzubieten. Zwischen den Anfragen und der Umsetzung liegen dann schon mal mehrere Jahre. Photovoltaik auf den Dächern? Fehlanzeige, das gibt es maximal bei Neubauten.
Gehalt/Sozialleistungen
Tarifvertrag Großhandel. Ohne außertarifliche Leistungen würde ich da nicht arbeiten. Man muss in den Gehaltsverhandlungen vor der Einstellung hart bleiben, sonst hat man auf Jahre hinaus verloren. Die Firma möchte sich als IT-Dienstleister sehen, klebt aber gehaltstechnisch am Tarifvertrag des Handels und das ist suboptimal. Als IT-Dienstleister steht das Unternehmen in Konkurrenz mit anderen IT-Dienstleistern, die wesentlich besser bezahlen und viele gut ausgebildete Kollegen und Kolleginnen abwerben.
Spricht man das mal offen an, will das keiner hören. Gehaltsvergleiche werden nur hausintern gezogen.
Image
Das Image von EDEKA insgesamt ist gut. Wer aber genau hinter die Kulissen schaut, muss für sich selbst bestimmen, ob er/sie damit zurecht dauerhaft kommt. Es gibt bessere Arbeitgeber, aber es gibt auch viele viel schlechtere Arbeitgeber. In der IT bei EDEKA hat man einen (krisen-)sicheren Arbeitsplatz.
Karriere/Weiterbildung
Karriere ist nur für junge Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen möglich, das Führungskräfteprogramm der Muttergesellschaft richtet sich nur an junge, aufstrebende Arbeitskräfte. Da ist für ältere wenig dabei.
Die hausinternen Schulungen beschränken sich auf das, was rechtlich gefordert wird (Brandschutz, Erste Hilfe, ...).
Schulungen für IT-Themen werden ansonsten über ein Schulungsbudget pro Abteilung geregelt. Junge Kollegen und Kolleginnen benötigen und bekommen mehr Schulungen, ältere Kollegen und Kolleginnen etwas weniger. Aber die haben meist schon das Wissen, das sich die Jüngeren erst aneignen müssen. Schulungen bei Fremdfirmen können remote oder an dem Schulungsort der Fremdfirma in Anspruch genommen werden.