Bei weitem die negativste Erfahrung meiner Berufslaufbahn
Arbeitsatmosphäre
Überhaupt keine Unterstützung für neue Mitarbeiter. Integration? Fehlanzeige. Man wird komplett alleine gelassen und muss sich um alles selber kümmern. Selbst nach Monaten musste ich mir meine Gehaltsabrechnungen manuell bei der „Personalabteilung“ (bestehend aus einer Person) einfordern. Ist die Person im Urlaub o.Ä. gibt es keinen Ersatz und das bei knapp 100 Mitarbeitern. Wenn man z.B. wichtige Dokumente benötigt, ist niemand da, der helfen kann.
Neben dem Hauptgeschäft (Veröffentlichung zweier Finanzmagazine) gibt es drei Unternehmen, die ebenfalls dem Gründer gehören. Alles Agenturen die fast ausschließlich Auftragsarbeit für die beiden Magazine erledigen. Leider gibt es dabei keine klare Struktur. Man weiß nicht wer für was zuständig. Es kommt zu Überschneidungen, Interessenkonflikten usw. alles sehr verwirrend und ineffizient.
Einige Mitarbeiter sind seit Ewigkeiten im Unternehmen, entsprechend betriebsblind und blockieren mit einer „das-haben-wir-immer-so-gemacht“-Mentalität dringend notwendige Innovationen.
Die Mitarbeiterfluktuation war so hoch, wie ich es nie zuvor in einem anderen Unternehmen erlebt habe. Nach meiner Zeit dort, kann ich nun auch gut verstehen warum
Kommunikation
Unzureichende Kommunikation seitens Führungsebene. Mitarbeiter werden nicht mitgenommen.
Zielvorgaben und regelmäßige Gespräche gibt es nicht. Als Mitarbeiter muss man als proaktiv angehen.
Gibt es Probleme oder Schwierigkeiten werden diese nicht offen angesprochen, um an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten. Stattdessen wird man von den Vorgesetzten vor vollendete Tatsachen gestellt.
Kollegenzusammenhalt
Einige nette und korrekte Kollegen gibt es im Unternehmen. Aber leider auch einige, bei denen man stets das ungute Gefühl hat, dass sie das was sie sagen eigentlich gar nicht so meinen.
Work-Life-Balance
Home Office wird im Bewerbungsgespräch angepriesen und ist gestattet. Wenn man es dann aber tatsächlich in Anspruch nimmt, wird man hinten rum kritisiert.
Interessante Aufgaben
Musste einige Monate warten, bis ich in Abteilung arbeiten konnte, für die ich eingestellt wurde. Warum? Konnte mir nie jemand erklären. Auch danach wurde erwartet, dass man themenfremde Aufgaben übernimmt, in denen man keine oder kaum Expertise hat. Dafür sollten Aufgaben vernachlässigt werden, die mir im Bewerbungsgespräch versprochen wurden und die riesiges und wichtiges Potenzial für das Unternehmen gehabt hätten.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung ist maximal durchschnittlich. Technische Geräte sind Durchschnitts-Windows-Ware, die nach wenigen Wochen die ersten Macken offenbaren. Das Büro ist zwar neu, aber die Möbel sind veraltet. Vor allem die Bürostühle sind nicht mehr zeitgemäß und haben mir Rückenschmerzen bereitet. Immerhin verstellbare Tische gibt es (also teilweise, nicht an jedem Arbeitsplatz).
In meiner Abteilung gab es nur merkwürdig schmeckendes Leitungswasser. Kein Trinkwasser Spender oder Mineralwasser-Flaschen. Sowas habe ich noch nie in einem Unternehmen erlebt.
Image
Nach außen präsentiert man sich als Daten- und Analytics-Unternehmen. Dafür hat man allerdings keinerlei Expertise im Haus. Es gibt lediglich einen externen Programmier und 0 Daten Analysten. Auch die Marketing Mitarbeiter haben keinen technischen Background, es gibt ausschließlich Kreative. Die Führungsetage hat dementsprechend kein Gespür für solche Themen und erkennt große Potenziale nicht. Sehr frustrierend, wenn man in diesem Bereich etwas voranbringen will und gegen Wände läuft.