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EIGENSONNE
Bewertung

Mit zu viel Ideologie und einer Priese Arroganz stößt man halt irgendwann auf finanzielle Grenzen.

2,6
Nicht empfohlen
Hat bis 2023 im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Eigensonne GmbH in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Zahlreiche Mitarbeiter, die es wirklich gut meinen und sich unfassbar viel Mühe geben. Theoretisch gibt es solche Mitarbeiter sogar im HR. Die meisten davon wurden aber natürlich bei der ersten Kündigungswelle verabschiedet.
- Home-Office und Remote Arbeit. Auch wenn letzteres immer mit Druck verbunden war, "endlich mal wieder vor Ort" zu sein für Kollegen, die Schwierigkeiten damit haben
- in vielen Fällen sehr wertschätzende Beziehungen zwischen Mitarbeitern vom gleichen "Rang"
- die ursprünglichen Visionen der Firma, die leider nur Theorie und Wunschdenken blieben

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- nicht vorhandene Kommunikation zwischen den meisten Abteilungen
- Führungspositionen besetzen mit unqualifizierten personality hires und Vitamin B Genießern
- den gesamten Umgang mit Mitarbeiter-Kritik
- die gesamte Handhabung der internen finanziellen Probleme
- viel zu wenig relevante Kommunikation nach Außen mit den Kunden
- großes wertloses Blabla in Verbindung mit der Kündigung von 220 Mitarbeitern an einem Tag

Verbesserungsvorschläge

Da gibt es leider nach aktuellem Stand nicht mehr viel zu retten.
Schlau wäre es aber damals gewesen:
1. auf das konstruktive Feedback der Mitarbeiter einzugehen und dieses bei seinen Entscheidungen zu berücksichtigen.

2. nicht ständig ad-hock Entscheidungen zu treffen, sondern viel eher mal eigene Mitarbeiter oder sogar einen entsprechenden Berater von außen zur Hilfe zu ziehen und sich bei Umsetzungen von "StRaTeGiiEN" etwas mehr Zeit zu lassen, damit das auch vernünftig umgesetzt werden kann -> Beispiel: Rabatt angedacht, nichts ist vernünftig zu Ende geplant worden, aber die Aktion bereits gestartet. Selbst die Kommunikation nach Außen entsteht innerhalb von 1-3 Tagen und alles was dann schief geht darf von den Mitarbeitern weiter unten in der Hierarchie ausgebadet werden.

3. Kunden mit deutlich weniger Arroganz entgegen treten. Wenn ein Kunde einen gigantischen Speicher haben will, sollte man ihm das nicht arrogant grinsend und hinterher darüber lästernd ausgeredet werden. Man sollte eher die Chance nutzen und in Erfahrung bringen, warum der Kunde das eigentlich überhaupt will. -> Eigensonne hat (bzw. hatte) viele sehr fähige Fachmänner an Bord. Aber das macht Eigensonne nicht zum Wissensmonopol. Viele Wege führen nach Rom.

4. Regelmäßige relevante Kommunikation an den Kunden nach Kauf! Gleiches gilt generell für den Kundenservice. Hier wurde und wird härter gespart als mit den Gürkchen bei McDonalds.

Arbeitsatmosphäre

Der einzige Grund für zwei statt nur einem Stern, sind die wenigen Mitarbeiter, die sich jeden Tag den Hintern aufreißen und wirklich alles geben.
Ansonsten gab es 2022 die überraschende Erkenntnis, dass es gar nicht so schlecht wäre nach mehreren Jahren Existenz auch mal langsam finanziell ins Plus zu steuern. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Ton in Richtung der Mitarbeiter immer rauer, dafür wurde potenziellen Investoren ordentlich in den Allerwertesten gekrochen - mit allen erdenklichen Mitteln..

Kommunikation

Absolute Katastrophe! Die endlose Slack-Hölle soll zusammen mit Confluence für Kommunikation sorgen. Leider werden die Artikel weder vernünftig sortiert, noch up-to-date gehalten. Es gab Anfang 2023 einen Workshop für letzteres, was aber nicht nur sehr spät kam, sondern auch wenig gebracht hat.
Zwischen den Abteilungen gibt es die meiste Zeit absolut keinerlei Kommunikation. Die eine Abteilung ist dann also immer wieder sauer/beleidigt auf eine andere Abteilung, weil hier weder verstanden wird, was die anderen eigentlich überhaupt machen, noch wer für was genau zuständig ist. Das sorgt für unnötig dicke Luft hier und da.
Alle paar Monate gibt es die brillante Idee, dass man sich zwischen den Abteilungen - vor allem, wenn diese recht eng aufeinander folgen - mal austauschen sollte. Dann gibt es ein Online-Meeting, wo alle von begeistert sind. Man verspricht, das Ganze nun regelmäßiger zu machen und dann passiert erstmal wochenlang nichts. So wiederholt es sich eben alle paar Monate.

Kollegenzusammenhalt

Stark abhängig vom Einzelnen und der Abteilung.
Im Vertrieb ist der Zusammenhalt erstaunlich gut. Es gibt tatsächlich keine (sichtbare) Ellenbogenmentalität. Als die Verkaufszahlen dank zahlreichen und wiederholten Fehlkalkulationen der Führungsetage extrem runtergingen, wurde sich aber auch deutlich weniger für die erfolgreichen Kollegen gefreut. Das würde ich aber eher dem generellen Druck zuschreiben.
In anderen Abteilungen ist aber, so wie man es kennt, alles vertreten von Mobbing, über kleinere und größere Streitereien, bis hin zu wirklich tollen Freundschaften.

Work-Life-Balance

Auch hier sehr stark von der Abteilung abhängig und im Grunde hat man diesen Punkt vor allem selbst in der Hand.
Wenn man aber in der Abteilung über mehrere Wochen komplett alleine gelassen wird mit sämtlichem Workload, ist es sicherlich kein Wunder, wenn die Work-Life-Balance (und später auch die eigene Gesundheit) stark drunter leidet.
Im Vertrieb ist man ja in der Regel selbst dafür verantwortlich, wie viel man in seinen Funnel reinsteckt.

Vorgesetztenverhalten

Es gibt wirklich fantastische Teamleads im Sales sowie im Pre-Sales. Leider sind diese aber eher die Ausnahme.
Je höher man die Hierarchie rausklettert, desto unangenehmer wird es.
Für manche Teamleads ist man tatsächlich ein wertvoller Mensch. Für andere leider nur Arbeiter X, der gefälligst mehr Kohle zu erwirtschaften hat.
Die größten Probleme, die Eigensonne plagen, sind von der Führungsetage gemacht. Hier hätte man rechtzeitig auf die Mitarbeiter hören sollen, die immer wieder konstruktive Kritik sowie sinnvolle Verbesserungsvorschläge geliefert haben. Man wollte aber unbedingt erstmal "einfach abwarten, wie die aktuell geplante StRaTeGiiiEE fruchten wird". Spoiler: Nicht so gut. Und viele haben das im Vorfeld bereits genau so einschätzen können.
So läuft das aber oft, wenn eigentlich ziemlich unqualifizierte Menschen in Führungspositionen hocken. Hier hätte man vielleicht doch nicht ganz so viele personality hires in Kombination mit Vitamin B einstellen sollen.

Interessante Aufgaben

Der wahrscheinlich positivste Punkt: Man hatte, als es noch einigermaßen gut lief, echt viele Möglichkeiten. Als Büro-Mensch konnte man sogar mal auf eine Baustelle mit und den Prozess vor Ort kennenlernen. (Natürlich erstmal mit einigen bürokratischen Aufwand verbunden und nicht für jeden möglich). Viele konnten damals auch noch die Chancen nutzen, in eine andere Abteilung reinzuschnuppern. So haben einige dann auch am Ende eine passendere Abteilung/Stelle für sich gefunden.
All das war aber nicht mehr denkbar, als man als Unternehmen gezwungen war an die Finanzen zu denken.

Gleichberechtigung

Habe keinerlei Probleme wahrgenommen. War alles ziemlich vorbildlich.

Umgang mit älteren Kollegen

Auch hier super! Glaube, man hat sich hier als älterer Kollege sehr wohl fühlen können :)

Arbeitsbedingungen

Puh das Büro war ja schon länger nicht mehr ganz so passend für die Anzahl der Mitarbeiter. Arbeitsplätze waren auch recht dürftig, aber ausreichend. Frieren im Winter und vor Hitze schmelzen im Sommer war normal. Eine neues Prunk-Büro war angedacht, aber auf Grund der finanziellen Probleme dann stillschweigend wieder vom Tisch.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Als Firma? Naja. Einzelne Mitarbeiter? 100%.
Ist, wie immer, alles vertreten: Mitarbeiter, die Müll nicht richtig sortieren können

Gehalt/Sozialleistungen

Das (Basis-)Gehalt und vor allem die Provision sind ziemlich durchschnittlich bis unterdurchschnittlich für die Branche. Da geht sehr viel mehr.

Image

Im Marketing hat man jahrelang alles verschlafen, was man verschlafen konnte. Die wenigen Strategien, die sich ausgedacht wurden, kamen stets locker ein halbes Jahr zu spät und zündeten deswegen so gar nicht.

Es gibt sehr hartnäckig verblendete Mitarbeiter, die leider auch aktuell nicht merken wollen, wie steil bergab es mit dem Unternehmen geht. Das geht dann natürlich auf Kosten der Kunden. Die meisten sind sich aber durchaus bewusst, wie fehlgeleitet die Firma ist.
Es gibt ferner so einige Diskrepanzen mit der Realität in der Kommunikation nach Außen. So findet sich zum Beispiel BIS ZUM HEUTIGEN TAGE (Mitte Dez. 2023) die Option der Miete auf der Webseite, obwohl diese seit Anfang 2023 nicht mehr angeboten wird. Sehr unangenehm für die Mitarbeiter, die täglich den Kundenkontakt haben und dafür ständig zurecht angemotzt werden.

Karriere/Weiterbildung

Das war einer der extrem ernüchternden Punkte: im Vorstellungsgespräch und während der Probezeit wurde man ständig vollgequatscht damit, was man alles an Fortbildungen machen könnte und dass man sich ja nur beim Vorgesetzten melden solle. Als ich an den Punkt kam, gab es natürlich weder Budget, noch irgendwelche Intentionen, dafür Budget in Zukunft wieder freizumachen. Man fühlte sich einfach hart veräppelt.

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