Es wirkt alles ziemlich planlos
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt wirklich sehr nette und hilfsbereite Kollegen und Kolleginnen, diese arbeiten aber leider nur, auf Arbeiter- oder Sachbearbeiterposten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Man merkt einfach, dass nichts voran geht. Im Gegenteil, jeden Monat neue Hiobsbotschaften. Viele Mitarbeiter sorgen sich um ihre Jobs und ob sie ihre Familien noch ernähren können. Hier stimmt einfach gar nichts mehr.
Verbesserungsvorschläge
Oft wird ohne Sinn und Verstand gehandelt, man hangelt sich von Monat zu Monat und langfristig gedacht wird nicht. Führungskräfte sollten in der Lage sein ein Team zu motivieren und mit gutem Beispiel voran zu gehen, sind hier aber meist selbst nur am jammern und wirken überfordert.
Arbeitsatmosphäre
Da fast monatlich mit Insolvenz oder Schließung gedroht wird - und das seit Jahren - kann man sich den Druck vorstellen, den ein jeder ausgesetzt ist. Keine gute Voraussetzung für Motivation.
Kommunikation
Unmöglich. Meetings passieren auf Zuruf, kaum Möglichkeit zur Vorbereitung. Keine klaren Ziele, keine Nachverfolgung von Aufgaben. Vieles was an einem Tag gesagt wird ist am nächsten Tag schon wieder ganz anders.
Kollegenzusammenhalt
Na ja, bei manchen wirklich gut und es gibt auch sehr nette Kollegen, aber viele, vor allem auf Managementebene sind nur sich selbst die nächsten. Man redet in diesem Betrieb mehr übereinander als miteinander.
Work-Life-Balance
Wenn man gerade mal nicht in Kurzarbeit ist, wird erwartet, dass man Samstags erscheint, man solle ja schließlich für die Firma da sein. Dass man Familie und Privatleben hat, zählt hier nicht. Überstunden werden immer vorausgesetzt.
Vorgesetztenverhalten
Auf Managementebene gibt die typischen Ja-sager, die nach oben hin alles erzählen, was man hören will. Nach unten hin erzählt man dem Rest der Besatzung, dass das Werk eh in zwei Monaten dicht ist. Führungsqualitäten sind das nicht. Die gesetzten Ziele sind unrealistisch und wirken aus der Luft gegriffen. Es gibt keine klaren nachvollziehbaren Entscheidungen. Eher jeden Monat auf’s Neue ein absolutes Durcheinander. Mitarbeiter werden selten mit einbezogen. Andere Meinungen gelten irgendwie nicht wirklich. Wer nicht mitspielt, der wird negiert, gemobbt und ist auf der Abschussliste. Man findet mit dem HR schon Mittel und Wege Mitarbeiter loszuwerden.
Interessante Aufgaben
Wohl eher herausfordernd bzw. unlösbar. Gute Vorschläge werden oft ignoriert.
Gleichberechtigung
Hier sollte bewertet werden ob Frauen die gleichen Aufstiegschancen haben, als Arbeitskräfte geschätzt werden und ob WiedereinsteierInnen benachteiligt werden. Meine Erfahrung zu den drei Themen: nein, nein und ja.
Umgang mit älteren Kollegen
Mir kommt es eher so vor, als ist man froh, wenn man die meisten endlich in den Ruhestand schicken kann. Das Verhalten ist oft undankbar.
Arbeitsbedingungen
Das Werk wurde in 1958 gebaut und genau so sieht es innen und außen auch aus. Der Maschinenpark ist größtenteils veraltet. Es fehlt an finanziellen Mitteln alles in Schuss zu halten. Die Toiletten kann man teilweise nicht betreten. Belüftung in Büros kommt nicht von Klimaanlage, eher von undichten Fenstern.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird ja nicht mal drauf geachtet überhaupt Müll zu trennen, was ein leichtes sein sollte.
Gehalt/Sozialleistungen
Man lockt mit meist leeren Versprechen ins Unternehmen und dann wird bei jeder Gehaltsrunde darauf hingewiesen, dass es dem Unternehmen ja nicht so gut geht. Mitarbeiter werden gebeten, auf tarifliche Prämien zu verzichten, so dass man den Betrieb nicht schließen muss. Diese sollen nachgezahlt werden, angenommen, es läuft zum Jahresende hin besser, was es dann natürlich nicht tut.
Immerhin der Lohn/ das Gehalt kommen noch pünktlich.
Image
Im Landkreis Sonneberg ist wohl bekannt, dass das Werk kurz vor Schließung steht.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keinen individuellen Schulungsplan, so wie man das von anderen Unternehmen kennt. Keine Möglichkeit zur Persönlichkeitsentwicklung. Eine Weiterbildung bekamen zwar schon Kollegen, aber das ist äußerst selten.