Für Werkstudenten hohe Diskrepanzen zwischen Kommunikation und Realität
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehalt kam immer pünktlich, wenn auch nicht immer korrekt. Direktes Team war super nett und immer sehr hilfsbereit. Homeoffice und flexible Arbeitszeiten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es wird sehr viel von Vertrauen geredet, allerdings kann man als werkstudentische Arbeitnehmer:innen leider nicht darauf vertrauen, dass gesetzliche Ansprüche eingehalten werden. Weist man auf diese Ansprüche in Gesprächen mit HR und Geschäftsführung hin und setzt sie dann, wenn das nicht hilft, auch durch, gilt dies als „Vertrauensbruch“ und es folgt ein kurzfristiger Auflösungsvertrag.
Die Forderung des gesetzlichen Minimums zur Urlaubsvergütung hat meiner Meinung nach auch nichts mit den letzten Cent aus Unternehmen rauspressen zu tun. Ich persönlich finde solch eine Ansicht sagt viel über Wertschätzung und Respekt vor Werkstudenten als Teammitgliedern aus.
Informierte Aussagen im Bewerbungsprozess fände ich angebracht. Verhältnismäßig viele Aussagen aus dem Bewerbungsprozess, z.B. zu einer künftigen Gehaltsentwicklung oder Benefits wie Studienfinanzierung (Beweis wurde Kununu zugesendet), haben sich im Nachhinein leider als falsch herausgestellt.
Wenig Wertschätzung: Es gab leider keine Arbeitsgeräte, persönliche Begrüßung der Geschäftsführung bei Einstieg ins Unternehmen oder eine Verabschiedung z.B. per Mail. Oder Einladungen zu den gerne erwähnten Strategie Meetings.
Verbesserungsvorschläge
Wenn Werkstudenten einen signifikanten Teil des Teams ausmachen, sollte man sich der daraus folgenden gesetzlichen Arbeitgeberpflichten bewusst sein. Eine Auseinandersetzung mit dem Bundesurlaubs- und mit dem Entgeltfortzahlungsgesetz sowie deren Einhaltung wäre meines Erachtens also angebracht.
Flexibilität und Einfachheit des Handlings sind meiner Meinung nach keine ausreichenden Gründe, seinen Werkstudent:innen abseits vom Gehalt weniger als das gesetzl. Minimum zu bieten. Sich das vorteilhafteste aus einer „Projektbasierten Zusammenarbeit“ und einem normalen Anstellungsverhältnis herauszupicken, ist so nicht vorgesehen.
Wenn man von Wertschätzung spricht, sollte sich diese in mehr als dem, meines Erachtens für Master Studenten nur etwas über dem Durchschnitt befindenden, Gehalt zeigen (und nein, der Mindestlohn ist in Köln nicht der durchschnittliche Werkstudentenlohn, schon gar nicht für Master Studenten mit relevanter Arbeitserfahrung). Beispielsweise darin, ihnen nicht die Tür zu zeigen, wenn sie das gesetzliche Minimum an Urlaubsvergütung fordern (und sogar Recht bekommen).
Arbeitsatmosphäre
Kolleg:innen sind alle super nett und stehen bei Fragen immer gerne zur Verfügung. Eine gute Integration in das Team hat meiner Meinung nach allerdings leider nicht so ganz stattgefunden. Als Werkstudent:in darf man zwar täglichen Meetings beiwohnen, allerdings wurden dort meines Erachtens primär Themen aus anderen Meetings besprochen, sodass man keinen Kontext hatte und wenig beitragen konnte. Sie wirkten auf mich eher plakativ als sinnvoll.
Kommunikation
Verbesserungswürdig, finde ich. Obwohl die Entscheidung, mich zu verabschieden schon länger bestand, wurde die Information z.B. anscheinend nicht intern weitergegeben, sodass ich selbst meinen letzten Arbeitstag an mein Team verkünden musste.
Als Werkstudent hat man leider kaum zentrale Informationen zu der „strategischen Neuausrichtung“ erhalten, und musste sich diese proaktiv einholen oder auf das Stille Post Prinzip hoffen.
Es gab leider keine Möglichkeit für anonymes Feedback. Es wurden zwar Surveys herumgeschickt um Zufriedenheit abzufragen, aber diese wirkten auf mich aufgrund der Tatsache, dass der Vorname mitgeschickt wurde, ebenfalls eher plakativ.
Kollegenzusammenhalt
Kolleg:innen waren sehr nett und haben Fragen immer sehr geduldig beantwortet. Die Zusammenarbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es wäre allerdings schön wenn es mehr Möglichkeiten für Werkstudenten gäbe, sich innerhalb des Unternehmens zu connecten.
In meinen 11 Monaten bei empower hat mich lediglich die Einladung zur Weihnachtsfeier erreicht, zu den auf der Website angepriesenen quarterly Teamevents oder Business Updates habe ich leider weder eine Einladung noch Informationen erhalten.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich sind die Arbeitszeiten flexibel und lassen sich gut an Vorlesungszeiten anpassen. 1 Stern Abzug, weil man in Klausurzeiten zwischen Lernen und Miete leisten können wählen muss. Erholungsurlaub (per Definition im BurlG zum Zeitpunkt des Urlaubes durch fortlaufendes Entgelt bezahlt) gibt es nicht, wie andere Bewertungen bereits herausgestellt haben.
1 weiterer Stern Abzug, weil mir auch ein Termin unabgesprochen und sehr kurzfristig in die Freizeit gesetzt wurde.
Vorgesetztenverhalten
Direkte Vorgesetzte: super nett, Zusammenarbeit war sehr angenehm. Feedbackgespräche wurden mir allerdings nicht proaktiv angeboten, auf Anfrage jedoch durchgeführt.
Hier muss ich mich außerdem einer früheren Bewertung anschließen: Je höher in der Hierarchie, desto unorganisierter wirkten die Personen auf mich. Das finde ich eine schwierige Kombination, wenn höhere Positionen in allen Projekten irgendwie die Finger drin haben und Informationen und Anforderungen gerne erst ergänzend bei der Präsentation von Ergebnissen zur Verfügung stellen. Das habe ich bereits vor der „großen strategische Neuausrichtung“ so wahrgenommen und es hat sich auch im Anschluss nicht verbessert.
Es war leider auch oft nicht klar, welche/r Vorgesetzte/r für welches Anliegen zuständig ist.
Interessante Aufgaben
Wie in anderen Bewertungen bereits erwähnt waren Aufgaben meist repetitiv und haben sich mMn durch wenig vorausschauende Planung unnötig in die Länge gezogen. Leider war für mich nicht ganz nachvollziehbar, weshalb ich bei empower nur Master Studenten kennengelernt habe, denn eine fachliche Weiterbildung hat der Job finde ich nicht geboten. Mir wurden zumindest immer nur die ‚typischen‘ Werki-Aufgaben zugespielt, außer in den letzten ca. 2 Wochen meiner Anstellung.
In einer Instanz wurde beispielsweise ein Projekt als„eigenes Projekt“mit viel Verantwortung ‚verkauft‘. Letztendlich wurden die Zügel jedoch nicht aus der Hand gegeben und Vorschläge zu einem effizienteren Ablauf nicht berücksichtigt. Verbesserungsvorschläge von Werkstudenten wurden rückblickend nicht so oft angenommen, selbst wenn sie zuständig waren und mehr Einblick in die Arbeitsabläufe hatten.
„Je länger jemand Teil unserer Firma ist, desto mehr Variabilität und Verantwortung spiegelt sich in den Aufgabenstellungen wider.“ und „…Student:innen,…die bei uns sehr spannende und verantwortungsvolle Aufgaben eigenständig bearbeiten dürfen.“aus Antworten für vorherige Bewertungen kann ich also leider nicht bestätigen.
Gleichberechtigung
Ich habe als Frau keine aktive Benachteiligung gemerkt. Mitarbeiter in höheren Positionen, zumindest die ich kennengelernt habe, waren allerdings nur Männer. Selbst in Teams die überwiegend aus Frauen bestanden haben.
Gleichberechtigung als Werkstudent z.B. was Benefits (bspw. letzter Freitag im Monat frei) oder zur Verfügung stellen von Arbeitsgeräten angeht, meines Erachtens leider nicht vorhanden. Ich fände es ratsam, das vor Vertragsunterschrift mal anzumerken, denn aus der Karriere-Seite geht das leider nicht hervor. Ich kann mich außerdem nicht daran erinnern dass im Bewerbungsprozess kommuniziert wurde, dass Benefits für Werkstudenten nicht im Ausmaß wie auf der Karriere-Seite beschrieben angedacht sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Durchschnittsalter ist recht jung. Ich muss einer vorherigen Bewertung zustimmen, es wurde sich nicht groß darum bemüht Kolleg:innen, die länger dabei waren auch zu halten. Darunter wohlgemerkt eine Werkstudentin, die nach dem Studium nicht übernommen wurde.
Arbeitsbedingungen
Die flexiblen Arbeitszeiten und HO-Regelung sind super, allerdings kriegt man weder fürs Home-Office, noch im Büro Arbeitsgeräte zur Verfügung gestellt. Bei einem IT Unternehmen wie empower fand ich das sehr verwunderlich.
Seit neuestem gibt es die in Antworten beschriebenen Boni, Urlaub per gesetzlicher Definition allerdings keinen. Nette Aussicht im Büro, Müsli Bar ist ebenfalls ganz nett.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da es in vorherigen Bewertungen bereits erwähnt wurde: Als ich 2022 das letzte Mal im Büro war, hat die Nespresso Maschine dort auf jeden Fall noch gestanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt würde ich für Werkstudenten im Master im oberen Durchschnitt ansiedeln. Eher Durchschnitt, wenn man berücksichtigt was alles unvergütet ist. Die Geschäftsführung ruht sich auf dem Lohn jedoch leider aus und versteht nicht, dass weitere gesetzliche Ansprüche bestehen.
Image
Das gute Arbeitgeberimage der früheren Bewertungen kann ich als Werkstudent leider so nicht bestätigen. Dinge wie Urlaubsvergütung und Einsicht bei Fehlern gehören für mich ehrlich gesagt zum Minimum dessen, was ich von einem AG erwarte und beides wurde nicht erfüllt. Für Vollzeitler sind die Bedingungen allerdings besser.
Karriere/Weiterbildung
In meinen 11 Monaten bei empower wurde ich leider zu keinem einzigen Fellow- Meeting eingeladen und habe keinerlei Informationen zu der Initiative erhalten. Ich habe genau 1 Einladung bekommen (Weihnachtsfeier), Einladungen zu den monatlichen Strategie-Präsentationen blieben leider auch aus.
Ich hatte schon die Hoffnung, dass man als Master Student zur Karriereförderung in unterschiedliche Bereiche der Abteilung unterstützend einbezogen wird. Das war leider nicht der Fall. Man ist ausschließlich zuständig für „Fummelsarbeit“ und kriegt wenig Verantwortung übertragen.