Arbeitsverhältnisse "wie aufm Bau" | Version 2
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeitskollegen und Kolleginnen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Chef 1
Verbesserungsvorschläge
Das Unternehmen müsste man komplett umkrempeln, damit man dort einen guten Job mit guten Zukunftsaussichten hat.
Am besten müsste man bei der Geschäftsführung anfangen. Bessere Kommunikation, mehr Vertrauen zu seinen eigenen Mitarbeitern und eine innovativere/modernere Denkweise wären schonmal ein erster guter Schritt.
Update: Nach der ersten Löschung dieser Bewertung möchte ich den Punkt "Kritikfähigkeit" noch ergänzen ;)
Arbeitsatmosphäre
Positiv:
Die Kollegen waren zu Meiner Zeit ein echter Segen. Sie haben das Arbeiten dort erträglich gemacht.
Negativ:
Anfangs wird den neuen Mitarbeitenden suggeriert, dass das Unternehmen ja ein Traum-Unternehmen sei und, dass kein anderes Unternehmen in der Branche so gut ist wie EnBITCon. Mit der Zeit merkt man aber, worauf man sich wirklich eingelassen hat.
Das Unternehmen wird von zwei Geschäftsführern geleitet, Chef 1 und Chef 2. Dabei empfand ich das Arbeiten unter Chef 1 als besonders schwierig. Sein stark ausgeprägtes Kontrollverhalten führte bei mir und anderen Kollegen zu einem Gefühl von Anspannung, wodurch das Arbeiten für mich unerträglich wurde. Sobald Chef 1 das Büro betritt, fühlt es sich so an, als würde sich ein dichter Nebel an Demotivation und Angst in den Büros ausbreiten. Meinungsverschiedenheiten wurden meiner Erfahrung nach oft als problematisch angesehen, wodurch ich das Gefühl hatte, meine Meinung nicht frei äußern zu können, außer sie entsprach der Meinung von Chef 1.
Kommunikation
Chef 2 ist meiner Meinung nach derjenige, der das Unternehmen überhaupt noch am Leben hält. Nach meinem Eindruck, hatte dieser leider meistens nicht das letzte Wort bei wichtigen Entscheidungen gehabt (oder traut sich nicht, Chef 1 die Stirn zu bieten).
Kollegenzusammenhalt
Wo ich dort noch angestellt war, waren die Kollegen wie bereits erwähnt ein echter Segen und ich habe mich täglich gefreut, diese wiederzusehen.
Wie es aber heute aussieht, kann ich nicht bewerten, da, wie ich mitbekommen habe, die Mehrheit der ehemaligen Mitarbeitenden gegangen sind oder gegangen wurden.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance war durchschnittlich gut. Durch die Gleitzeit konnte man selber entscheiden, wann man kommt und geht, solange man in den Kernarbeitszeiten noch anwesend ist. Home-Office ist nach meinen dort ein absolutes Tabu, was laut meinen Erfahrungen damit begründet wurde, dass die Kontrolle und Überwachung der Mitarbeitenden schwieriger sei. Die Chefs selber machen natürlich trotzdem ab und zu Home-Office.
Für so ein "modernes IT-Unternehmen" finde ich das mehr als veraltet, dass dort kein Home-Office Modell angeboten wird, obwohl die benötigten Ressourcen dafür vorhanden wären.
Vorgesetztenverhalten
Der wohl größte Kritikpunkt... Um es direkt auszudrücken: Chef 1 und Chef 2 sind meiner Meinung nach nicht für die Position als Geschäftsführer geeignet, Chef 1 ganz besonders. Man hatte den Eindruck, dass Chef 1 ein veraltetes Weltbild hat und seinen Mitarbeitenden wenig Vertrauen entgegenbringt. Auch kleine Fehler führten oft zu unangemessenen Reaktionen, was bei mir und anderen, durch seinen zwanghaften Kontrollwahn, zu einem Verlust an Motivation führte. Um nur ein paar Punkte der endlos langen Liste von negativen Eigenschaften zu nennen.
Chef 2 hat nach meiner Erfahrung eher eine "ist mir egal" Haltung, wodurch die meisten Entscheidungen LEIDER Chef 1 trifft, obwohl Chef 2 eigentlich auch anders könnte, wenn er mal seine Meinung durchsetzen würde. Das würde dem Unternehmen auf jeden Fall gut tun.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren, was mich betrifft, recht bunt und interessant, wobei wenig Neues dazu kam. Ganz im Sinne von "never change a running system" und genereller Angst vor Veränderung.
Gleichberechtigung
Durch die flache Unternehmenshierarchie hatte ich zunächst das Gefühl, dass auch Mitarbeitende ein Mitspracherecht haben. Allerdings stellte sich für mich heraus, dass dies nur der Fall war, solange man derselben Meinung wie Chef 1 war.
Umgang mit älteren Kollegen
Ehemalige Kollegen wurden häufig negativ dargestellt, wobei ihnen unterstellt wurde, sie hätten dem Unternehmen geschadet und nicht zum Wohl des Unternehmens gehandelt. Ältere Mitarbeitende waren selten, da viele von ihnen nach 2 bis 5 Jahren das Unternehmen verließen, oft aufgrund von Konflikten, die durch ihre innovative Denkweise mit Chef 1 entstanden.
Arbeitsbedingungen
Das Büro liegt leider recht ungünstig an einer gut befahrenen Straße mit Schienennetz, wodurch es oftmals sehr laut wird. Mir fiel auf, dass nur wenige moderne Tools zur Verfügung standen, um die Aufgaben effizient und qualitativ zu bearbeiten. Abgesehen von den bereits vorhandenen, grundlegenden Tools gab es aus meiner Sicht wenig Weiterentwicklung in diesem Bereich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist dort ein Fremdwort
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt war ok, aber auch nur, nachdem Druck gemacht wurde für eine Gehaltserhöhung. Es gab zwar einige Benefits, doch fiel mir auf, dass für jede Leistung stets eine Gegenleistung erwartet wurde. Es wurde impliziert, dass man sich noch mehr anstrengen sollte, was den Eindruck erweckte, man habe sich zuvor nicht ausreichend Mühe gegeben. Diese Haltung wurde häufig betont, was die Motivation, die angebotenen Benefits in Anspruch zu nehmen, stark beeinträchtigte. Selbst das Ablehnen dieser Benefits wurde negativ wahrgenommen.
Image
Die Firma wurde von vielen als unprofessionell wahrgenommen.
Karriere/Weiterbildung
Sowohl Wachstum, als auch Weiterbildungen waren für mich unvorstellbar. Neue Mitarbeiter haben schnell das Weite gesucht oder wurden gekündigt, wodurch sich der Mitarbeiterstamm nie wirklich geändert hat.
Es wurden überwiegend Azubis eingestellt, da diese für weniger Geld die gleiche Arbeit wie eine Vollzeitkraft verrichten können, und nach meinen Erfahrungen der Geschäftsführung wenig Gegenwind geboten haben, wodurch diese leider leichter beeinflussbar waren.