Potential verschenkt....
Gut am Arbeitgeber finde ich
flexible, Pioniergeist
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
suboptimaler Umgang mit Mitarbeitern und Kunden, fehlendes Standing des deutschen Managements gegenüber USA
Arbeitsatmosphäre
Die Firma kokettiert gern mit dem Label Start-Up-Company, aber über diesen Status ist man eigentlich seit Jahren hinaus...es dient eher als Ausrede für fehlende funktionierende Strukturen, suboptimalen Basics sowie mangelhafte Arbeitsabläufe, die z.T. äußerst nervig und zeitraubend sein können.
Kommunikation
Transparenz fehlt teilweise, Objektivität ebenfalls, notwendige Infos erhält man nur auf Umwegen oder über Buschfunk, positive Ereignisse werden oft überschwänglich gehypt, ganz amerikanisch, mit einem-physischen und elektronischen- Gong, im Newsletter werden ständig neue Kollegen weltweit begrüßt, verabschiedet werden die meisten der Mitarbeiter jedoch nicht, liegt wohl an der extrem hohen Fluktuation.
Kollegenzusammenhalt
Viele interessante Persönlichkeiten, clevere, sympathische und hilfsbereite Kollegen, aber z.T. auch einige (wenige) falsche intrigante, die leider an Schnittstellen sitzen und einem das Leben schwer machen.
Work-Life-Balance
Es gibt eine Stechuhr, bei Toiletten- und Rauchpausen soll ausgestempelt werden, damit man auch ja nicht zuwenig arbeitet, andererseits gibt es keinen Ausgleich für Wochenend- und Feiertagsarbeit, z.B. auf Kongressen und Arbeiten am Laptop zu Hause (abends nach dem Ausstempeln, am Wochenende oder im Urlaub) wird erwartet und auch eingefordert. Folge sind Burnouts oder andere gesundheitlichen Probleme. Andererseits gibt es etliche gruppendynamische Events wie Sommerfest, Weihnachtsparty, Familientag, Aktionen zum Mopo-Staffellauf, Fußball-WM/EM, Fitnessstudio etc. Das ist nett gemeint, aber reduziert die Freizeit mit der Familie noch mehr.
Vorgesetztenverhalten
Sehr amerikanisch, immer extrem freundlich und höflich, aber oft nur zum Schein. Nur Marionetten der amerikanischen Mutterfirma, stehen nicht hinter Ihrern Mitarbeitern, drücken unsinnige Aktionen blind durch, deren negative Konsequenzen und andere Fehlschläge werden dann auf Mitarbeiter abgewälzt, niemals reflektiert, wichtige fachliche Hinweise auf in Deutschland vorgegebene Normen werden fast ausnahmslos ignoriert.
Interessante Aufgaben
Die Zubehör- bzw. Verbrauchsprodukte sind überwiegend qualitativ sehr gut, das Endoskopiesystem ist von der Idee her revolutionär, leider noch nicht vollständig ausgereift, aber durchaus mit enormem Potential. Hier wird allerdings viel verschenkt, man verzettelt sich mit zu vielen und zu häufigen Neuerungen und priorisiert nicht optimal.
Gleichberechtigung
Es gibt viele Frauen im Unternehmen, eine Benachteiligung gegenüber Kollegen auf gleicher Ebene konnte ich nicht feststellen. Die wirklich hohen Positionen sind jedoch durchweg mit Männern besetzt.
Umgang mit älteren Kollegen
Die meisten Mitarbeiter sind noch jung, aber auch Ü50 werden keine Steine in den Weg gelegt. Keine Bevorzugung, keine Benachteiligung soweit ich weiß.
Arbeitsbedingungen
Die durchschnittliche Haltbarkeit eines Mitarbeiters liegt bei unter einem Jahr, es gibt einige sehr wenige Kollegen, die seit Beginn dabei sind, ein sehr großer Teil wurde aus für Außenstehende schwer nachzuvollziehenden Gründen gekündigt, die anderen haben schon nach wenigen Wochen oder Monaten die Nase voll und suchen sich etwas anderes. Immer der letzten zwei Jahre sind von den ca. 100 Mitarbeitern etwa 50 weg, auch von den Nachbesetzten haben schon einige aufgegeben und bei den Drittbesetzungen würde Langfristigkeit eher überraschen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bei diversen tagespolitischen Ereignissen wie Überschwemmungen, Flüchtlingen etc. gab es Spendenaktionen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt liegt theoretisch im Marktvergleich, praktisch wird durch unlautere Tricks versucht, Bonuszahlungen zu vermeiden. Das ist ebenso ein No-Go wie unrechtmäßige unkommentierte Streichungen bei den Reisekosten in der Hoffnung, der Mitarbeiter merkt es nicht....
Image
Firma ist im deutschen Markt noch immer wenig bekannt. Das hauseigene Mantra, das sogenannte CHIE (Clever High Quality Innovative Exceeded Expectations), ist eine schöne Idee, wird jedoch zu wenig gelebt und ist daher nur Makulatur: mehr Schein als Sein.
Karriere/Weiterbildung
Entwickeln muss man sich hier selbst, gefördert wird man nur, wenn man kuscht und Ja-Sager ist, dann jedoch hat man diverse Optionen innerhalb der Firma oder min. ein gutes Sprungbrett zu einer anderen Firma.