Es kommt ganz darauf an, was man für Ansprüche an die Arbeit, die Entwicklungsperspektive und an das Kollegium hat...
Gut am Arbeitgeber finde ich
relativ krisenfest
als Unternehmen regional etabliert
Verkaufsräume sind sehr gut eingerichtet und das Personal dort kompetent und freundlich
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Betriebsklima von Druck und Angst
Arbeitsbedingungen in den Logistikhallen
Cliquenbildung und Vetternwirtschaft
keine beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten auf akademischem Qualifikationsniveau
Verbesserungsvorschläge
Führungsstil und Management dem 21. Jahrhundert anpassen
Mitarbeiter angemessener entlohnen
individuelle Kompetenz und Leistung sollten vor dem Dazugehören zur richtigen Clique stehen
Arbeitsatmosphäre
Unterschiedlich und stark vom allgemeinen Stresslevel der Mitarbeiter abhängig. Da vom Prinzip her gerne mit Druck und Angst geführt wird, tendenziell negativ.
Kommunikation
Wesentliche Informationen werden in der Regel weitergegeben und durch die wöchentlichen Teamleiter-Sitzungen bleibt man auf Stand. Ansonsten kommt es darauf an, zu dem "erlesenen Kreis" zu gehören, der auch am internen Buschfunk beteiligt wird.
Kollegenzusammenhalt
Wegen der Kultur des Drucks und des Misstrauens gibt es eher ein Gegen- als ein Miteinander. Sofern du rauchst und dich für Fußball interessierst, bist du gleich integriert. Interessierst du dich hingegen für Themen, an denen der "Durchschnittsprolet" kein Interesse hat, findest du eher keinen Anschluss. Es ist zum Teil wichtiger, dass du zur richtigen Clique gehörst, anstatt dass du eine gute Arbeit erbringst.
Work-Life-Balance
Die Schichten sind planbar (eine Woche im Voraus) und es ist auch mal möglich, Termine während der Arbeitszeit wahrzunehmen. Es gibt Zeiten, in denen Urlaub nicht erwünscht ist, was jedoch aufgrund der Saisonalität der Branche nachvollziehbar ist.
Vorgesetztenverhalten
Die Führungskultur ist leider in den Zeiten von Max Weber und der reinen "Fließbandarbeit" steckengeblieben. Frische Leadership-Konzepte oder eine vertrauensbasierte und erwachsene Führung der Mitarbeiter sind leider nicht gern gesehen. Zudem gibt es eine Cliquenbildung zwischen einzelnen Teamleitern und deren Vorgesetzten, was eine objektive und faire Führung erschwert.
Interessante Aufgaben
Es wird nie langweilig, weil immer etwas zu tun ist.
Die Aufgaben selbst entwickeln sich aber sehr zu einer stumpfen Routine. Für Projekte, die der konsequenten Weiterentwicklung dienen könnten, scheint leider weder das Mindset noch die Zeit oder gar das Geld vorhanden.
Gleichberechtigung
Ich habe nie mitbekommen, dass jemand wegen seines Geschlechts oder seiner Herkunft oder Orientierung offen benachteiligt wurde.
Nichtsdestotrotz herrscht der Spirit einer konservativen Männerdomäne.
Umgang mit älteren Kollegen
Manche Mitarbeiter, die regulär in den Ruhestand gegangen sind, konnten direkt als Minijobber weiterbeschäftigt werden. Des Weiteren werden auch generell ältere Arbeitnehmer eingestellt, sofern sie die körperlichen Voraussetzungen erfüllen.
Arbeitsbedingungen
Hohe Lärmbelastung, Büros im Design eines Lagercontainers, kaum natürliches Licht, keine Speisen am Arbeitsplatz und max. Wasser erlaubt - solche Umstände muss man mögen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mülltrennung wird nur sehr oberflächlich vollzogen. Ein Großteil der gehandelten Ware stammt aus Ländern, die Kinderarbeit und generell prekäre Arbeitsbedingungen fördern.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war immer pünktlich, Urlaubs- und Weihnachtsgeld war auch wie vereinbart mit dabei. Bei Bedarf gibt es auch eine betriebliche Altersvorsorge. Mehr als den Branchendurchschnitt wird man aber auch als leitender Angestellter nicht erhalten.
Eindeutig negativ ist, dass die einfachen Mitarbeiter lediglich knapp über Mindestlohn vergütet werden, die Geiz-ist-geil-Haltung der Unternehmensführung ist einfach nicht zu übersehen.
Image
Das Unternehmen lebt sehr von seinem Ruf in der Region und dem Einkaufserlebnis in den Filialen. Gerade Letzteres ist auf einem hohen Niveau. Man merkt, dass im Verkauf Wert auf kompetente und freundliche Mitarbeiter gelegt wird. Das Problem ist aber, dass "hinter den Kulissen" eine andere Welt existiert.
Karriere/Weiterbildung
Dies ist mit Abstand einer der schwächsten Aspekte.
Wenn du auf einer Position startest, erwartet man, dass du dich 10 bis 15 Jahre damit zufrieden gibst und keine weiteren Ambitionen nach oben hast.
Mit guten Bildungsabschlüssen und diversen Zusatzqualifikationen hast du leider keine Vorteile, Hauptsache du funktionierst als Rädchen im Getriebe.
Falls du mehr vom Berufsleben erwartest, als einfach nur deine Brötchen zu verdienen, verschwendest du hier definitiv deine Zeit.