Lieber nicht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Trinkwasserspender sind kostenlos.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es wird so getan, als wären alle eine große glückliche Familie und man könne jederzeit über alles sprechen. In der Praxis ist es aber auch nur ein Callcenter unter vielen mit genau den selben miserablen Bedingungen für die Agents.
Vorsicht: es existiert kein Betriebsrat und allein darüber zu reden ist tabu und sorgt für massive Panik.
Es gibt ein sog. "Teamforum" als angebliche Schnittstelle zur Geschäftsführung. Praktisch also nutzlos, da sie nichts in der Hand haben außer "mal nett fragen". Deren Hauptaufgabe ist erfahrungsgemäß die Planung von Aktionen und der Weihnachtsfeier.
Verbesserungsvorschläge
Massive personelle Veränderungen (ja, Kündigungen) ab Teamleiter-Ebene aufwärts.
Arbeitsatmosphäre
Totale Kontrolle des Arbeitsverhaltens der Agents durch die Vorgesetzten. Alles wird ausgewertet. Steht man zu lange auf Nacharbeit oder Toilettengang, muss man sich rechtfertigen. Einziger Anreiz, die Zeiten zu verbessern: ein bisschen weniger Gängelei (sofern man halbwegs beliebt ist).
Dauert die Nacharbeit zu lange, wird man auch mal ohne Vorwarnung für den nächsten Anruf (der dann automatisch angenommen wird) freigeschaltet.
Kommunikation
Nur das Nötigste.
Kollegenzusammenhalt
Die Teams untereinander halten ganz gut zusammen.
Work-Life-Balance
Nicht möglich. Schichtsystem, in dem gern auch mal kurzfristige Änderungen (ohne Info/Absprache mit den Agents) gemacht werden.
Dienstpläne gibt es in der Regel etwa 4 Wochen im voraus. Gleittage (Überstundenabbau) müssen genehmigt werden = Glückssache und teilweise "nach Nase".
Vorgesetztenverhalten
S.o.
Ansonsten ist es üblich, dass Teamleiter*innen ihre Raucherpausen nicht loggen.
Die Geschäftsführung scheint das auch nach konkreter Info nicht zu interessieren.
Gerüchte zu verbreiten oder offen über Agents zu lästern ist Standard.
Interessante Aufgaben
Immer das Gleiche.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Alter spielt keine Rolle.
Wertschätzung aber quasi nicht vorhanden. Die "Geschenke" basierend auf der Betriebszugehörigkeit sind ein Witz.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüros ohne Luftfilter. Teilweise nutzlose Klimaanlage, die man aber nicht selbst regulieren darf.
Es existiert eine Luftbefeuchtungsanlage, die aber in einer Ecke des Großraumbüros für eine konstante Geräuschkulisse sorgt (Brummen und Rauschen).
Homeoffice gibt es nicht für alle (Stichwort "nach Beliebtheit") und ist generell nicht gerne gesehen. Im Zweifel wird nach Gründen gesucht, Agents das Privileg wieder weg zu nehmen (mehrfach selbst beobachtet).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Müll wird nicht getrennt und alle PCs laufen rund um die Uhr.
Selbst wenn man sie zum Feierabend herunterfährt, sind sie teilweise am nächsten Morgen wieder an.
Gehalt/Sozialleistungen
Generell werden alle Positionen in der Firma viel zu schlecht bezahlt. Üblicherweise gibt es Gehaltserhöhungen in 50€-Schritten (brutto) und auch nur, wenn man Glück hat oder sie keine Wahl haben (Mindestlohn).
Image
Durch alle oben genannten Punkte kein gutes Image. Weder bei Mitarbeitenden noch bei Kund*innen.
Karriere/Weiterbildung
Aufstieg praktisch nicht möglich. Die wenigen Posten weiter oben in der Hierarchie sind seit Jahren besetzt.
Weiterbildung in der Regel nur intern und selten.