Mit neuer Führung, Partner-Coachings und besserem Anreizsystem könnte es schön sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Bestimmung eigener Arbeitszeiten und damit verbundener Flexibilität (inkl. Urlaubsregelung).
- Interessante Aufgaben und spannende Mandanten.
- Kollegenzusammenhalt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Angstkultur.
- Interne Stellen (CBS) werden schlechter behandelt als Service-Lines. Durch immer mehr Kürzungen sind diese zudem massiv überlastet, was einen hohen menschlichen Preis sowie operative Lähmung zur Folge hat.
- Neue Assurance-Führung ist untragbar.
- Partner kämpfen gegeneinander statt miteinander und übernehmen keine Verantwortung für schlechte Ergebnisse.
- fehlende soziale Kompetenz und Leadership-Skills der Partner. Durch fehlende Role Models und Coaching perpetuiert sich das ganze.
- Partner buchen regelmäßig Stunden, die nicht geleistet wurden, um Qualitätsrichtlinien einzuhalten und ihre Chargeability besser darzustellen.
- Aktuelle Bonusregelung.
Arbeitsatmosphäre
Seit Everest stetig schlechter geworden - hat definitiv offene Wunden hinterlassen. Seit Zugspitze und neuer Assurance-Führung merklich schlechtere Arbeitsatmosphäre.
Kollegenzusammenhalt
Es ist schwer, einen solchen tollen Zusammenhalt auf Peer-Ebene zu finden. Durch die Projekte und Arbeitsatmosphäre wächst man richtig zusammen und kann Freunde fürs Leben finden.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich fantastisch: Urlaub und Überstunden können ohne größere Probleme auch kurzfristig genommen werden. Arbeitsstunden lassen sich selbst einteilen, soweit es das Projekt zulässt. Für viele sieht die Realität aber auch so aus, dass im Urlaub gearbeitet werden muss. Arbeitsstunden stark von den Projekten abhängig. Man sollte jedoch keinen 9-5 erwarten, was aber in der Prüfung/Beratung dazugehört.
Vorgesetztenverhalten
Bis auf wenige Ausnahmen eine einzige Katastrophe. Insb. unter der neuen Assurance-Führung wurde eine Angstkultur tief verankert. Es vergeht kein Monat, in dem nicht Kollegen wegen Druckausübung und Unmenschlichkeit weinen. Es wird auch immer wieder klar gemacht, dass gegenteilige Meinungen nicht erwünscht sind. Jedem ist klar, dass dies die eigene Karriere beenden würde (bspw. Nutzung der Ethik-Hotline). Vereinzelt gibt es fantastische Counselors und Partner, die jedoch auch durch das System begrenzt sind und mit der Zeit zermürbt werden.
Interessante Aufgaben
Hier wird jeder sehr unterschiedliche Erfahrungen machen. Mit etwas Glück, Proaktivität und guter Leistung kann man aber wirklich fantastische Projekte mit tollen Mandanten erleben.
Gleichberechtigung
Grundgehälter sind zwar mittlerweile einheitlich, aber Frauen werden nach wie vor schlechter als Männer bewertet und brauchen länger für Beförderungen, was aber kein explizites EY-Problem, sondern gesellschaftliches Problem darstellt. EY hat hier vor paar Jahren angefangen bei den Year-End-Feedbacks auf die Verteilung zwischen Männern und Frauen zu achten, was ein guter erster Schritt ist.
Sexismus ist auch präsent, aber auch hier leider kein explizites EY-Problem.
Arbeitsbedingungen
Die Büros werden zwar wahrlich keinen Wohlfühl-Preis gewinnen, sind aber in Ordnung. Früher war man meist unterwegs und hat daher keine richtigen Kantinen im Büro benötigt, mittlerweile rächt sich dies jedoch.
Parkplätze teils gratis wie in Eschborn, aber an anderen Standorten muss man selbst zahlen, um zur Arbeit zu dürfen. Einheitliche Regelung wäre hier angebracht.
Gehalt/Sozialleistungen
Sollte klar sein: es lässt sich deutlich einfacher und mehr Geld anderswo verdienen. Bonus sollte grundlegend neu neu gedacht werden, da dieser aktuell größtenteils von zu viel Willkür abhängig ist und massiven Aufwand bereitet (ganzen Abstimmungs- & Mid-Year/End-Year-Runden).
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Wirecard ist nach wie vor ein immer wiederkehrendes Thema bei Mandanten. Nachrichten zu den Skandalen wie aus den USA, England, Australien oder zuletzt Indien sind auch immer wieder aufkommende Gespräche.