Ausbeutung / Mangelnde Wertschätzung / Sehr schlechte Work-Life-Balance zum Gehalt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Gehalt und die allgemeine Einbildung des "Unternehmensberaters" - viele Leute verwechseln hier EY mit einer Tier 1 Beratung. Daher auch der Gap im Anspruch und der Wirklichkeit - Tier 1 Berater wollen aber die Hälfte bezahlen.
Verbesserungsvorschläge
Gehälter zumindest marktgerecht gestalten, diese liegen im Vergleich inzwischen ganz weit hinten. Ein C1 sollte min. da liegen, wo aktuell ein C3 liegt. Ein SC muss eine 6 vorne stehen haben. Aus dem Bonus (?) einen Bonus (!) machen. 13. Gehalt? Weihnachtsbonus? oder zumindest einfach die angegebenen und beworbenen max. möglichen Boni mal ausnutzen und nicht immer auf die Hälfte runterreduzieren (vor allem wenn man seit Jahren so erfolgreich wirtschaftet und die Konkurrenz einholt, warum sollen die guten Leute da noch bleiben? Bis man hier die Gelder angepasst hat, sind die Kollegen doch schon bei der Konkurrenz und man darf einstellen, was im Endeffekt ein Risiko ist und auch entsprechend teuer)
Arbeitsatmosphäre
Teils sehr lustig, teils sehr ungeil. Kommt immer drauf an.
Kommunikation
Unstrukturierte, riesengroße Mails, die zu 99% direkt im Papierkorb landen. Ohne die Mails ausführlich zu lesen, kann man die Information nicht bewerten. Daher kommen die meistens direkt in den Müll. Aber wenn etwas wichtiges kommuniziert wird, kommts auch an.
Kollegenzusammenhalt
Zum Teil sehr coole Kollegen. Entsprechend der größe der Firma gibts auch für jede Persönlichkeit ein passendes Team.
Work-Life-Balance
Es gibt Phasen mit weniger Auslastung und welche mit mehr. In ruhigen Phasen passt die W/L-Balance selbstverständlich. Während dem Projekt kommt es stark auf das Projekt an. Viele Projekte arbeiten nicht wesentlich anders als "TOP-Strategieberatungen" (zumindest aus der Arbeitsbelastungssicht), aber zeitgleich wird ein Gehalt (v.a. bei Einsteigern) ausbezahlt, da fehlen einem die Worte.
Vorgesetztenverhalten
Selten da, ziehen ihr eigenes Ding durch und gucken oft nur auf den Cashflow, aber nicht auf die Menschen, die das was Verkauft wurde beim Kunden auch liefern....
Interessante Aufgaben
Aufgaben sind selten intellektuell anspruchsvoll.
Gleichberechtigung
Hier ist alles bestens.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch hier keine Probleme gesehen/erlebt.
Arbeitsbedingungen
Im Sommer fallen die Klimaanlagen aus, die Hardware ist bescheiden und voller Bloatware, Handys sind Top.
Gehalt/Sozialleistungen
Arbeitszeiten wie eine Strategieberatung (Projektanhängig) und man muss natürlich reisen, aber man bekommt vergleichsweise bis zu 50% weniger Gehalt, als in vergleichbaren Positionen.
Das was hier bezahlt wird, ist einfach nur frech. Wer in einer Großstadt wohnt, bei EY arbeitet und Berufseinsteiger ist, kann sich darauf einstellen, erstmal 2-4 Jahre bei den Eltern zu wohnen. Anders kann man es sich einfach nicht "leisten" bei EY zu Arbeiten (mit Studienkredit, Anzüge und Reiniungskosten etc. sehr schwierig). Hier muss inzwischen deutlich nachgezogen werden - vor allem auf Consultant, Senior Consultant und Manager Level. Bonus gibts nicht wirklich - in den ersten 3 Jahren kann man froh sein, wenns netto vierstellig ist.
Zudem ist man als Berater natürlich meistens Auswärts am Essen, beim Kunden (fast jeder bei jedem Kundne verdient übrigens mehr) kostet die Kantine ca. 50% mehr als für Interne (Subvention).
Also Fazit: man Arbeitet mehr für weniger Lohn und dafür, dass man nicht daheim (gesund) essen kann und auch noch mehr Geld ausgeben darf (Anzüge/Kantine etc.). Ich habe den Fehler gemacht und bin erstmal wieder raus. Als Partner ist es wieder interessant.
Image
Big 4 generell keine richtige Strategieberatung. Im Endeffekt ist es eine WP Gesellschaft. Image in der Beratung ist relativ schlecht.
Karriere/Weiterbildung
Sehr intransparente Beförderungsrunden. Es geht wenigstens voran, aber vor allem im Service-Line-Quervergleich sind die Unterschiede zwischen einem Manager z.B. in der FAAS und einem in der Advisory riesengroß. Seit neuestem bekommt der FAAS Manager auch noch mehr Gehalt (sagt schon genug über die Transparenz/Fairness der Gehälter?)