Enttäuschende Erfahrung – Langjährige Mitarbeiter schrittweise aus dem Unternehmen gedrängt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Unternehmen bietet spannende Projekte, internationale Karrieremöglichkeiten und ein breites Netzwerk. Für Berufseinsteiger gibt es vielfältige Entwicklungschancen und Weiterbildungsangebote.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Leider ist zu beobachten, dass der Mensch immer mehr in den Hintergrund rückt. Viele Führungskräfte scheinen mittlerweile ausschließlich auf Leistung und Profit fixiert zu sein, während das Wohl der Mitarbeiter kaum noch eine Rolle spielt. Die Arbeitskultur ist stark von Leistungsdruck geprägt, wobei Arbeitszeiten von 60 Stunden und mehr als selbstverständlich angesehen werden. Wer hier nicht mitzieht oder eine gesunde Work-Life-Balance anstrebt, wird oft schief angesehen oder subtil dazu gedrängt, das Unternehmen zu verlassen.
Besonders bedenklich ist der Umgang mit langjährigen Mitarbeitern, die nach und nach im Hintergrund herausgedrängt werden, anstatt deren Erfahrung und Loyalität wertzuschätzen.
Verbesserungsvorschläge
Eine offenere und inklusivere Unternehmenskultur, die Vielfalt und unterschiedliche Lebensmodelle wertschätzt, wäre dringend notwendig. Mitarbeiter sollten nicht für das Einhalten von gesunden Arbeitszeiten bestraft werden. Stattdessen sollte mehr Flexibilität und Verständnis für individuelle Bedürfnisse gefördert werden. Nach außen mehr Schein als Sein.
Für diejenigen, die sich voll und ganz dem Unternehmen verschreiben und bereit sind, persönliche Abstriche zu machen, mag EY attraktiv sein. Wer jedoch Wert auf eine faire Behandlung, Diversität und eine gesunde Work-Life-Balance legt, sollte sich gut überlegen, ob dies das richtige Umfeld ist.
Arbeitsatmosphäre
Ein stärkerer Fokus auf eine offene Feedbackkultur und mehr Teamförderung könnten helfen, den Konkurrenzdruck abzubauen. Führungskräfte sollten ein Arbeitsumfeld schaffen, das von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt ist, um das Miteinander langfristig zu stärken.
Kommunikation
In internen Webinaren und Meetings wird oft das „Goldene vom Ei“ versprochen – insbesondere, wenn es um Arbeitsplatzsicherheit und die Wertschätzung der Mitarbeiter geht. Es wird betont, dass keine Stellen abgebaut werden und die Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen. Leider sieht die Realität anders aus: Trotz dieser Versprechen werden regelmäßig Kollegen entlassen, auch langjährige Mitarbeiter, was das Vertrauen in die Unternehmensführung stark untergräbt. Die Diskrepanz zwischen interner Kommunikation und tatsächlichen Entscheidungen sorgt für Unsicherheit und Frustration im Team und im Unternehmen unter den Kollegen.
Das Unternehmen gibt sich nach außen hin innovativ und mitarbeiterorientiert, doch intern fehlt es an Transparenz und Verlässlichkeit. Wer auf der Suche nach Stabilität und fairer Behandlung ist, könnte hier enttäuscht werden.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist in vielen Teams stark ausgeprägt. Man unterstützt sich gegenseitig bei Projekten, teilt Wissen und arbeitet oft gut zusammen, besonders in stressigen Phasen. Dieses Miteinander kann den Arbeitsalltag deutlich erleichtern und motivieren.
Kontra:
Trotz des allgemeinen Zusammenhalts gibt es eine spürbare Konkurrenzkultur. Der Druck, sich ständig zu beweisen und besser als die Kollegen abzuschneiden, führt oft zu Spannungen. Leider sind auch Lästereien und hinter dem Rücken geführte Gespräche keine Seltenheit, was das Arbeitsklima belastet und das Vertrauen unter den Mitarbeitern schwächt.
Work-Life-Balance
Leider musste ich feststellen, dass die Unternehmenskultur stark von einem extrem leistungsorientierten Denken geprägt ist. Mitarbeiter, die nicht bereit sind, regelmäßig 60-Stunden-Wochen zu leisten, werden schnell als weniger engagiert angesehen. Besonders kritisch sehe ich, dass Kollegen, die ihre Arbeitszeit offen kommunizieren und Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance legen, gezielt angesprochen und zur Unterzeichnung von Aufhebungsverträgen gedrängt werden.
Auffällig ist auch der Umgang mit älteren Kollegen sowie jüngeren weiblichen Mitarbeitern. Es scheint, als würde systematisch versucht, diese Gruppen auszuschließen oder zu entlassen, was für ein modernes, internationales Unternehmen absolut inakzeptabel ist.
Vorgesetztenverhalten
Ein Umdenken in der Führungskultur wäre dringend nötig. Mehr Fokus auf Wertschätzung, Mitarbeiterzufriedenheit und eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Privatleben könnten nicht nur das Arbeitsklima verbessern, sondern auch die langfristige Bindung der Mitarbeiter stärken.
Gleichberechtigung
Trotz der modernen Außenwirkung mangelt es intern an echter Gleichberechtigung und Diversität. Frauen und ältere Kollegen werden in ihrer Entwicklung oft benachteiligt, und die Chancen auf Führungspositionen sind ungleich verteilt.
Besonders kritisch ist die intransparente Feedback- und Leistungskultur. Bewertungen fallen häufig schlechter aus, als es der tatsächlichen Leistung entspricht, was den Eindruck erweckt, dass dies bewusst gesteuert wird, um Bonuszahlungen niedrig zu halten. Sehr gute Bewertungen werden grundsätzlich sehr selten vergeben, unabhängig von der erbrachten Leistung – hier scheint es weniger um eine objektive Einschätzung als vielmehr um Kostenkontrolle zu gehen. Diese Praxis demotiviert und sorgt für Frustration im Team.
EY sollte mehr Wert auf eine faire und transparente Feedback-Kultur legen, in der Leistungen objektiv und nachvollziehbar bewertet werden.
Arbeitsbedingungen
Siehe Kommentar oben
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt wird stets pünktlich gezahlt, was grundsätzlich positiv hervorzuheben ist. Es gibt eine gewisse Sicherheit, dass die finanziellen Verpflichtungen des Unternehmens eingehalten werden.
Leider ist das Gehalt deutlich niedriger als der Branchendurchschnitt, insbesondere im Vergleich zu ähnlichen Positionen und Unternehmen in der Industrie. Dies kann auf Dauer demotivierend wirken und führt zu Unzufriedenheit, da die hohe Arbeitsbelastung und die erwartete Leistungsbereitschaft nicht im Einklang mit der Bezahlung stehen. Trotz der Arbeit an anspruchsvollen Projekten und langen Arbeitszeiten.
Es gibt leider kein Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld, sondern einen variablen Bonus. Vermögenswirksame Leistungen werden nicht bezahlt.