Kann nur davon abraten
Verbesserungsvorschläge
Sich mal in die Lage des Arbeitnehmers versetzen. Nicht jeder hat den Luxus eine Mitarbeiterin zu haben, die alles selbstständig erledigt und man selbst in der Kernzeit des Geschäfts im eigenen Garten werkeln oder in Möbelgeschäften herumschlender kann, obwohl man eigentlich arbeiten sollte.
Arbeitsatmosphäre
Anfangs alles gut, bis ich krank wurde und gebeten hatte, dass meine Stelle ausgeschrieben wird. Ich bin also von mir aus gekommen und habe vor einer Kündigung mitgeteilt, dass ich gehen möchte, so dass ein Ersatz gesucht und ggf. von mir eingelernt werden kann.
Fehler, die ich gemacht hatte, wurden analysiert: "wie konnte das passieren", "wie vermeide ich das in Zukunft".
Gleicher Fehler passiert der Vorgesetzen und es heißt einfach achselzuckend und mit Grinsen "vergessen".
Könnte natürlich mehr aus vier Jahren Tätigkeit berichten, würde aber den Rahmen hier sprengen.
Kommunikation
Oft schwierig, da ich viel allein war und vieles über einen Chat lief. Oft musste ich an meine Anfragen erinnern. Als Antwort kam oft "leider vergessen".
Doch wenn ich was vergessen hatte, wurde es mir negativ angelastet und im Nachhinein bei Mitarbeitergesprächen vorgehalten - "ich muss mich besser organisieren".
Kollegenzusammenhalt
Wenn ich mal Kolleginnen hatte, war der Zusammenhalt/ die Unterstützung super. Leider war ich oft die einzige Mitarbeiterin.
Work-Life-Balance
Da ich ein kleines Kind habe und Termine oft am Vormittag stattfinden, konnte ich diese zwar wahrnehmen, doch sollte die Zeit natürlich wieder "reingeholt". So weit alles gut.
Oft wurde dann gesagt, dass "auf meine persönlichen Umstände / Bedürfnisse immer geachtet wird".
Dass ich viele Abende noch im Home-Office bis 23 Uhr saß und am nächsten Tag pünktlich um 8 Uhr wieder anfing, war da dann egal.
Es gab auch nur 25 Tage Urlaub. Aber das ist ja immerhin 1 Tag über den gesetzlichen Mindestanspruch. Doch 3 Wochen Urlaub am Stück durfte ich nicht machen. Kinderbetreuung in den Ferien ist schließlich mein Problem. "Da müssen halt die Schwiegereltern mal einspringen".
Da die telefonische Erreichbarkeit enorm wichtig für die Firma ist, habe ich im Home-Office regelmäßig die Rückrufe am Abend gemacht (in Anwesenheit meines kleines Kindes).
Wenn mein Kind aber mal krank war und ich dennoch im Home-Office gearbeitet habe, war das auch nicht Recht, da man mit mir nicht zuverlässig planen konnte (Telefonate mit einem kranken Kind im Hintergrund für mich sehr schwierig).
Vorgesetztenverhalten
Es gibt nur zwei Vorgesetzte. Die Weibliche hat gern mal Privates über den Männlichen erzählt. Der Männliche hat Themen immer extrem in die Länge gezogen. Schwierig für mich als Angestellte.
Als ich kommuniziert hatte, dass ich gehen möchte, erfolgte gar keine Kommunikation mehr.
Man hat mir dann "Fehler" und Verhalten angelastet, die sonst nie Thema waren.
Interessante Aufgaben
Gerade in der Energiekrise tatsächlich interessant und vielfältig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Fast papierloses und digitales Arbeiten.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wird mit Benefits geworben. Davon habe ich in vier Jahren leider nichts gemerkt. Als ich nach 3 Jahren nach einer Gehaltserhöhung gebeten hatte, wurde mir ein Bonus (steuerfreier Inflationsausgleich der Bundesregierung) zugesagt. Die Höhe konnte ich durch Mehrarbeit / Projektarbeit "selbst bestimmen". Da ich mit 75% Anstellung eh schon fast alles bearbeitet hatte, war die Projektarbeit fast nicht realisierbar. Eine Gehaltserhöhung wurde dann für 6 Monate in Zukunft mündlich zugesagt.
Ich habe dann einen Minijob gesucht, da das niedrige Gehalt (ca. 15% unterbezahlt im Vergleich zu anderen vergleichbaren Tätigkeiten) nicht gereicht hatte. Gleich wurde die zugesagte Gehaltserhöhung verschoben, da ja nicht abschätzbar war, wie die Nebentätigkeit Auswirkungen auf die Haupttätigkeit hat.