Dauerhafte Unruhe und Veränderung statt eines langfristigen Plans
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kolleg*innen
Verbesserungsvorschläge
Puh ... Wichtig ist für mich zuallererst, dass man versucht sich unabhängiger von der Politik zu machen. Wie sehr diese hier das Sagen hat, ist meiner Meinung nach komplett ungesund. Allgemein sollte man Kolleglnnen ihre Expertise eingestehen und sich jeder ein wenig mehr um seine eigenen Aufgaben kümmern. Diese müssen intern getrennt aber auch allgemein messbar und klar sein, um sie regelmäßig zu überprüfen. Nur so entwickeln sich Mitarbeitende auch weiter! Langfristig braucht man einen Plan, der nicht STÄNDIG wieder über den Haufen geworfen wird. Das ist hier zur Identität geworden.
Die Personalabteilung und der Betriebsrat sollten sich meiner Meinung nach ebenfalls einmal hinterfragen - hier wurden diverse Chance liegen gelassen Mitarbeiter Wertschätzung (auch in finanzieller Hinsicht) zu zeigen.
Arbeitsatmosphäre
Einigen Mitarbeiterinnen fehlte leider ein Mindestmaß an technischem Verständnis gepaart mit einer niedrigen/fehlenden intrinsischen Motivation dies zu ändern. Arbeitsrechtliche Konsequenzen, und wenn es nur ein klärendes Gespräch mit der Führungskraft ist, bleiben aus. So ändert sich wenig.
Innerhalb der letzten Jahre wurde sich intern allgemein auch untereinander wenig gegönnt - so sind Gräben u.a. zwischen den Fahrern und der Verwaltung entstanden, die nicht mehr gemeinsam an einem Strang ziehen. Früher gab es hier tatsächlich einmal eine Art Familie-Gefühl, das ist aber abhandengekommen. Die finanzielle Eingruppierung einzelner Stellen bzw. der berufliche Aufstieg war nicht konsequent von Qualifikationen abhängig und/oder nachvollziehbar, weshalb die Arbeitsatmosphäre schwierig war. Einige Abteilungen haben hier auch ein deutlich anderes Standing im Unternehmen.
Lob/Wertschätzung habe ich hier teilweise komplett vermisst.
Kommunikation
Kommunikation war leider unterirdisch. Meist erfahren Abteilungen, auch solche, die kommunizieren sollen, Themen aus der Presse. Oftmals wurden Interna vorab nach draußen durchgegeben. Auch das teilweise ohne Konsequenz. Termine wurden intern selten, mit Blick auf die Uhrzeit, so gelegt, dass eine zeitnahe Kommunikation realistisch innerhalb der Arbeitszeiten möglich war. Infos kamen hier spät bzw. rund um die Abendzeit. An die Fahrgäste wurde hier auch selten gedacht, eher was man selbst herausgeben möchte oder wie man sich positiv darstellt. Ein funktionierendes Krisenmanagement habe ich auch vermisst.
Gemeetet wurde in der Abteilung, in der ich gearbeitet habe, viel. Meist eher zu viel, mit Blick auf das Ergebnis der Termine. Arbeitsergebnisse wurden allgemein leider aber nicht hinsichtlich Learnings o.ä. besprochen, das hat mir gefehlt.
Kollegenzusammenhalt
Im gesamten Unternehmen okay, in der Abteilung in der ich gearbeitet habe ehemals sehr gut zuletzt immer noch gut.
Work-Life-Balance
Hier fällt es mir sehr schwer ein Mittelmaß zu ziehen. Ich hatte immer stressige und entspanntere Phasen. Die stressigste war allerdings ungesund fordernd. Die Mehrarbeit wurde leider auch nicht gewürdigt, bzw. habe ich mich in dieser Zeit auch besonders von Führungskräften wenig unterstützt gefühlt.
Hinsichtlich Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben (auch mit Familie) und Urlaubsregelungen sicher eher gut als schlecht.
Vorgesetztenverhalten
Ebenfalls gemischt. Früher war ein klarer Plan der Führungskraft erkennbar, Seitdem kamen wechselnde Führungskräfte, die sich sicherlich auch schwer taten in der Abteilung anzukommen. Entscheidungen wurden den einzelnen Mitarbeitern schon zugetraut, weshalb Vorgesetzte gewisse Entscheidungen trafen, war für mich aber zu oft unklar. Grundsätzlich wurde zu wenig verschriftlicht und m.M. nach teilweise zu spät auf Fragen/Freigaben reagiert. Konkrete und messbare Zielsetzungen der Vorgesetzten an sich, die Abteilung und einzelne Mitarbeiter waren zumindest meiner Erfahrungen nach Mangelware.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich war die Auslastung zuletzt so, dass es kaum freie Ressourcen habe. Dies führte ebenfalls dazu, dass sich selten jemand für eine neue Aufgabe freiwillig gemeldet hat. Das kommt auch daher, dass der Umfang oftmals nicht abschätzbar war bzw. die Schnittstellen intern oder auch von Seiten der Politik zu Beginn oft nicht konkret bekannt waren. Daher wurden Zuständigkeiten meist bestimmt, was logischerweise zu Frustrationen führte. Ein Einfluss auf die eigenen Aufgaben bestand grundsätzlich schon, nur war das eher ein gesamtunternehmerisches Problem. Bei Mehrarbeit duckten sich bei ESWE Verkehr gerne genug Personen weg. Daher mussten wir, in der Abteilung, in der ich gearbeitet habe, oftmals Aufgaben übernehmen, die eigentlich in anderen Abteilungen lagen. Das war leider normal und wurde meinem Empfinden nach auch bewusst ausgenutzt. Allgemein war der Einfluss der Stadt und der Politik ungesund hoch, so habe ich es zumindest empfunden. Und die politisch motivierten Aufgaben habe ich selten als spannend empfunden.
Gleichberechtigung
Bewerte ich als positiv. ESWE hat/te erfrischend viele Frauen in Führungspositionen und zuletzt auch mehr Wert auf Gleichberechtigung gelegt. Gendering und Vielfalt kann man sicher noch mehr leben, aber in diesem Punkt würde ich dem Unternehmen eine gute Bewertung ausstellen.
Zum Thema Wiedereinsteigerinnen kann ich nicht viel sagen.
Arbeitsbedingungen
Fast Bestnoten, was das angeht. Ich habe hier an einem modernen Arbeitsplatz gearbeitet inkl. höhenverstellbaren Schreibtisch und großem Monitor.
Kleiner Abzug dafür, dass die Rechner aus meiner Sicht etwas langsam waren, gerade wenn man in "anspruchsvollen" Programmen arbeitete.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auch mehr Wunschdenken nach außen getragen, als wirklich gelebt, Fängt schon mit dem Gehalts- und Stundennachweis in ausgedruckter Form an...
Gehalt/Sozialleistungen
Sicherlich kann man das grundsätzlich nicht mit einem Gehalt auf dem freien Markt vergleichen. Negativ ist hier, dass die Gehälter auch in den Abteilungen ungleich waren und es Boni für manche Mitarbeiter gab und für andere nicht. Nach welchen Gesichtspunkten diese verteilt wurden, war nicht nachvollziehbar. Stellen-Neubewertungen habe ich in vielen Jahren Betriebszugehörigkeit hier genau einmal erlebt. Auch konnten einige Abteilungen wohl "leichter" Stellen höher ausschreiben als andere. Alles in allem unzufriedenstellend, auch wenn die Sozialleistungen/Sonderzahlungen gut waren.
Image
Eigentlich keinen Stern wert.
Karriere/Weiterbildung
Abhängig vom Vorgesetzen war hier gefühlt alles oder gar nichts möglich, was Aufstiegschancen anging. Weiterbildungen waren geregelt und können in einem "normalen" Rahmen eingefordert werden.