Arbeit im geschlossenen Bereich
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Unterhalt unter den Pflegekräften der Stationen. Nur so ist die unmenschliche Arbeit zu ertragen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Besonders schockierend finde ich, dass Übergriffe (beispielsweise mit Messern) gegenüber der Pflege keineswegs thematisiert werden und die Pflegedienstleitung, sowie die Fachbereichsleitungen, diese als nicht problematisch oder aber auch Teil der Arbeit ansehen. Der nicht vorhandene Mitarbeiterschutz in Kombination mit fehlendem Interesse am psychischen Zustand der Mitarbeiter ist erschreckend und gehört, meiner Meinung nach, abgestraft.
Verbesserungsvorschläge
Es sind so viele Punkte die angegangen werden müssen dass es einem schwer fällt Verbesserungsvorschläge zu nennen. Mitarbeiter als Menschen und nicht als geldbringendes Etwas anzusehen wäre zumindest ein Anfang. Hier sei besonders die Pflegedienstleitung, Fachbereichsleitung und die Gefüh. zu nennen.
Arbeitsatmosphäre
Lob, Anerkennung und Sicht für Probleme fehlt vollkommen. Grade strukturelle Probleme werden unter den Tisch gekehrt. Gegenüber den Mitarbeitern, welche am Rande der Belastungsgrenze agieren, wird eher noch Druck gemacht und Arbeitsweisen kritisiert. Selbst wenn Mitarbeiter missstände des Unternehmens ansprechen und von Belastung klagen, reagiert die zuständige Fachbereichsleitung mit noch mehr Druck und Arbeitsanweisungen.
Kommunikation
Kurze Information im Intranet und das wars. Insgesamt ist die Kommunikation, besonders im Hinblick auf das Tätigkeitsfeld, mangelhaft.
Kollegenzusammenhalt
Absolutes Lob an den Zusammenhalt untereinander. Nur so sind die dort herrschenden Arbeitsumstände zu ertragen.
Work-Life-Balance
Teils 15 Tage Dienst am Stück, keinerlei Sicht der Vorgesetzten für die Belastung der Mitarbeiter. Selbst bei mehrfachen, über Monate gegebene, Klagen über nicht zumutbare Dienstpläne, wird nichts unternommen, sondern eher noch gewitzelt.
Vorgesetztenverhalten
Wie weiter oben schon angemerkt absolut mangelhaft. Insbesondere eine der Vier Fachbereichsleitungen agiert am Rande der Menschlichkeit und scheint den Blick für den einzelnen Mitarbeiter gänzlich verloren zu haben und scheint generell nur noch herrisch mit Mitarbeitern umzugehen. Schade, besonders im Bereich der psychiatrischen Pflege, wenn jemand die Empathie für sein Gegenüber scheinbar gänzlich verloren hat.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit im geschlossenen Bereich ähnelt eher der eines Sicherheitsdienstes, als der eines Pflegers. Psychiatrische Pflege ist unter den herrschenden Umständen kaum möglich und die Vorgesetzten scheint es nicht zu interessieren. Angebrachte Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern werden gänzlich ignoriert und bestehende Konzepte nahezu gar nicht umgesetzt. Beispiel Deeskalation - "alle zwei Jahre zur Schulung und gut" scheint das Kredo der Pflegedienstleistung. Dass es damit nicht getan ist, scheint nicht zu interessieren, so lange die Zertifizierung steht und die Zahlen stimmen.
Gleichberechtigung
Mehr Männer als Frauen in Leitungspositionen. In einem Arbeitsbereich der von Frauen dominiert wird eher ein Hinweis auf fehlende Gleichberechtigung.
Umgang mit älteren Kollegen
Eingestellt ja - Wertgeschätzt leider überhaupt nicht. Versetzungsanträge von Mitarbeitern aus dem geschlossenen Bereich, welche schon langjährig dort arbeiten, werden gekonnt ignoriert, übergangen oder aber auch gar nicht weiterverfolgt.
Arbeitsbedingungen
Absolut Mangelhaft. Notrufsysteme funktionieren teils nicht, dauern Ewigkeiten bis zum auslösen des Notrufs und zeigen nicht an, wo genau der Notruf ist. Lediglich die Station wird genannt. Viele, nicht einsehbare, Räume gänzlich ohne Notruf. Hierzu gerne nach "Übergriff Tannenhof sexuelle Nötigung" googlen und sich selbst ein Bild machen.
Auch Erwähnenswert: bei dem letzten großen Brand, wurde der Rauch aus dem Brandzimmer über die Lüftungsanlage in das Dienstzimmer geblasen. Auch eine Klimatisierung des Dienstzimmers schien nicht nötig und führt nun zu kaum aushaltbaren Zuständen im Sommer. Bei einem Neubau aus dem Jahre 2013 wäre eine Klimaanlage für das Dienstzimmer mit Sicherheit nicht unfinanzierbar gewesen. Das unterstreicht den Stellenwert der Pflege in diesem Unternehmen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine Mülltrennung, Medikamente werden in den Abfluss gekippt.
Gehalt/Sozialleistungen
Bezahlung nach Tarif, allerdings befindet die Stiftung sich regelmäßig in Rechtsstreitigkeiten über zustehende höher Gruppierungen, welche regelrecht ignoriert werden und nicht bezahlt werden. Insbesondere der kaufmännische Dir. scheint hier das Problem darzustellen.
Image
Auch wenn nach Außen viel für das Image getan wird, scheint dieses in der Umgebung durchweg schlecht zu sein. In allen Einrichtungen der psychiatrischen Pflege, zu welchen ich Kontakt hatte, ist der Ruf der Stiftung am Boden und Probleme sind bekannt.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keine Karriere welche man einschlagen kann. Vor einigen Jahren wurde die Leitungsebene umstrukturiert, so dass es auf Jahre keine offenen Stellen auf dieser Ebene gibt. So wird einem im persönlichen Gespräch mit der Fachbereichsleitung beispielsweise in Aussicht gestellt, dass in 10 Jahren eine Leitung frei wird. Der Betriebsinterne Fortbildungskatalog ist quasi nicht vorhanden.