Schlechtes Praktikum in einem Unternehmen, das nicht wertschätzend ist.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leider ist nichts besonders gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
[Update 2024: EWS hat mehrere Teile in dieser mehr als fünf Jahre alten Rezension bei kununu als unwahr beanstandet. Geänderten Text habe ich mit eckigen Klammern gekennzeichnet. Ob die Situation bei EWS seit meinem damaligen Praktikum besser oder schlechter geworden ist, kann ich nicht beurteilen.]
Die Bezahlung für Praktikanten ist sehr schlecht. Tätigkeiten, die so eintönig und ohne Entwicklungsmöglichkeiten sind, sollten besser bezahlt werden. Hier verspielen junge Leute ihre berufliche Zukunft.
Verbesserungsvorschläge
So brutal das klingt: EWS sollte sich überlegen, ob sie das richtige Geschäftsmodell haben, wenn das Unternehmen so stark auf Praktikanten [...] angewiesen ist.
[Aufgrund wiederholter Beanstandung habe ich meine ursprüngliches Fazit verkürzt.]
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist sehr neutral. Als Praktikant ist man ohnehin nur vorübergehend da. Dementsprechend gibt es weder Lob noch Kritik.
Kommunikation
Praktikanten erhalten keinerlei Information dazu, was sie mit ihrer Arbeit bewirken oder in welchem Maße sie zum Unternehmenserfolg beitragen. Der Großteil der Kommunikation zu anderen Abteilungen findet über die Festangestellten statt.
Kollegenzusammenhalt
Festangestellte und Praktikanten sind separate Gruppen, die nicht viel miteinander interagieren. Praktikanten sind [meiner Meinung nach einfach nicht gut in das Kollegium integriert, da es sehr viele gibt und sie zudem nur kurz im Unternehmen verbleiben]. Die Festangestellten kennen bestenfalls die Praktikanten der eigenen Abteilung mit Namen.
Gegenüber der Geschäftsführung sind die meisten irgendwie gleichermaßen ängstlich und kritisch, aber dann wiederum doch nicht so doll, dass man sich zusammenschließen und füreinander eintreten würde.
Work-Life-Balance
Bei der Arbeitszeit ist EWS wenig flexibel. Als Praktikant leistet man sozusagen Schichtarbeit am Schreibtisch. Immerhin macht EWS keinen Hehl daraus und nennt die Arbeitszeiten in den Stellenanzeigen.
EWS stellt zudem gerne Studenten ein, die im Rahmen ihres Studiums ein Pflichtpraktikum erbringen müssen. Für den Pflichtanteil (ca. drei Monate) hat man keinen Urlaubsanspruch. Nur für eine anschließende, freiwillige Verlängerung erhält man 2,5 Tage pro Monat Urlaub. "30 Tage Urlaub bei klassischer 40 h Woche" aus der vorigen Bewertung lässt das natürlich super klingen. Passender ist "7,5 Tage Urlaub bei einem halbjährigen Praktikum mit 40 h pro Woche an eintöniger Büroarbeit".
Vorgesetztenverhalten
Die meisten Mitarbeiter sehen die Geschäftsführung und deren Führungsverhalten kritisch, aber haben sich damit arrangiert. Die Führungsebene besteht nicht aus Wissenschaftlern, sondern aus Leuten, die schlicht lange dabei sind. Diese Leute haben eine Firma mit mehreren (angehenden) Hochschulabsolventen, wollen aber oft bis ins Detail nur die eigenen und teilweise veralteten Vorstellungen durchsetzen. Transparent und nachvollziehbar sind die Entscheidungen eher nicht.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben für Praktikanten sind extrem langweilig. Im Wesentlichen ist man nach einer Woche eingearbeitet. Man ist die rechte Hand von einem oder mehreren Festangestellten und erledigt simple Aufgaben, für die auch ein Abitur reichen würde. Dazu gehören unter anderem: Formulare ausfüllen, zwei bis drei leicht erlernbare Programme bedienen (z.B. PVSOL), Rechnungen drucken, Werbeanrufe durchführen. Für nichts davon bräuchte man auch nur entfernt ein Studium.
[Hier war noch eine Aufzählung der nicht-fachlichen Tätigkeiten, deren Erledigung im Praktikum zu meinen Aufgaben gehörten. Trotz Verallgemeinerung bei der ersten Überarbeitung wurde der Absatz ein zweites Mal als unwahr beanstandet, weshalb ich ihn entfernt habe.]
Arbeitsbedingungen
Jeder erhält einen standardisierten Büroarbeitsplatz. Weder antik noch high-tech. Aufgrund der abgelegenen Lage ist es tatsächlich sehr leise im Gebäude und drum herum, was auch schon das Positivste an EWS ist.
Gehalt/Sozialleistungen
Praktikanten bekommen nur 450 Euro pro Monat, und das bei 40 Stunden und kaum Urlaubsanspruch. Die Festangestellten verdienen besser, was vermutlich auf die finanzielle Hebelwirkung der vielen billigen Praktikanten zurückzuführen ist.
Image
Das Image ist nicht gut, insbesondere unter allen, die schon einmal dort waren. EWS weiß das mit Sicherheit.
Hier auf kununu gibt es mehrere positive Bewertungen für EWS, welche aussehen wie von EWS' eigener Personalabteilung geschrieben. Viele Formulierungen sind schwammig und beschönigend:
- "Ich bin auf viele fähige Mitarbeiter gestoßen die viele sehr nachvollziehbare Ideen und Anregungen haben" (Das ist so unspezifisch formuliert, wie es nur geht.)
- "Auch zu diesem Punkt kann ich nur Positives wiedergeben. Ich hatte viel Spaß mit meinen Kollegen und mein Eindruck ist der, dass auch die Festangestellten durchaus viel Spaß bei Ihrer Arbeit haben - wenn sie denn wollen" (Spaß ist es eher nicht, aber die Studenten können dort ihr Praktikum absolvieren und die Festangestellten kriegen ihr Gehalt.)
- "Mir wurden im laufe meines Praktikums verschiedene Aufgaben zugewiesen. Da waren durchaus spannende Themen dabei" (Es wurde nicht eine einzige konkrete Tätigkeit genannt.)
- "...guter Arbeitgeber. sehr innovativ!" (Innovativ als Großhandel, schon klar.)
- "helle freundliche Büroräume mit viel Holz" (Es gibt so wenige Pluspunkte, dass man Holzeinrichtung dazu zählen muss.)
Karriere/Weiterbildung
Bei den Tätigkeiten gibt es nicht viel Raum, sich weiterzubilden. Selbst die Festangestellten (insbesondere mit Hochschulabschluss) erledigen Aufgaben, für die sie oftmals überqualifiziert sind, aber solange das Geld passt, juckt es keinen.