Schleichender Niedergang eines ehemals tollen Unternehmens
Gut am Arbeitgeber finde ich
- flexible Arbeitszeit
- guter Kollegenzusammenhalt
- Kantine
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- seit einiger Zeit komplett von der Konzenzentrale gesteuert, kein Selbstbewustsein
- Zukunftsplanung nicht vorhanden bzw. hat keine Priorität - obwohl hoher Anteil an älteren Mitarbeitern/Wissensträgern die in absehbarer Zeit in Rente gehen
- Arbeitsbedingungen nicht mehr marktgerecht (insb. Teilzeit)
Verbesserungsvorschläge
Man müsste dringend versuchen ein besseres Standing bei der Konzernzentrale zu erreichen um zumindest bei Entscheidungen mitreden zu können.
Ansonsten klammert man sich viel zu sehr an der goldenen Vergangenheit fest. Man war mal ein vorbildlicher Arbeitgeber - aber das ist leider seit einigen Jahren nicht mehr so. Es müssten dringend die Arbeitsbedingungen an den Markt angepasst werden - mit kostenlosem Wasser allein ist es eben nicht mehr getan (Teilzeitarbeit, Home Office, aktive Karriereplanung besonders für die jüngeren Einsteiger, generell mehr in Ausbildung/Weiterbildung investieren). Es gab in den letzten Jahren immer mal wieder Ansätze - aber diese sind leider einfach versandet...
Arbeitsatmosphäre
Die allgemeine Stimmung ist je nach Abteilung ok bis sehr schlecht. Das große Problem ist, dass in den letzten Jahren die Unternehmenssteuerung immer stärker und restriktiver aus der Konzernzentrale in Italien erfolgt. Obwohl der deutsche Markt sehr erfolgreich lief (und momentan auch noch einigermassen funktioniert) hat man anscheinend kein Standing in der Zentrale sondern muss jede noch so realitätsferne Entscheidung umsetzen. Die eigene Führung hat anscheinend nichts mehr zu sagen und die am häufigsten zu hörende Aussage ist "da kann man nichts machen, das hat Italien so bestimmt". Das belastet die allgemeine Stimmung sehr stark.
Kommunikation
Auch hier wieder große Unterschiede zwischen den Abteilungen. Tendentiell wird aber zu wenig transparent nach unten kommuniziert.
Kollegenzusammenhalt
Ist noch gut, war aber in der Vergangenheit auch schon besser.
Work-Life-Balance
Je nach Abteilung und Aufgabe sehr flexible Arbeitszeiten.
Auch sehr unterschiedlicher Workload je Mitarbeiter - es gibt welche die nahezu keine Aufgaben haben und nicht wissen wie sie den Tag herumbringen sollen und solche die in Arbeit ertrinken.
Teilzeitarbeit ist so gut wie nicht möglich - wird nahezu immer abgelehnt und muss dann vor Gericht erstritten werden.
Homeoffice ist ein Thema das schon seit über einem Jahr diskutiert wird, aber auch hier kommt man wie bei vielen anderen Themen nicht in die Gänge.
Vorgesetztenverhalten
Auch wieder sehr unterschiedlich. Nach meiner persönlichen Erfahrung sind die meisten Vorgesetzen aber keine echten Führungskräfte. Trotz sehr vieler und vermutlich sehr teuerer Schulungen in den letzten Jahren ist hier auch keine Änderung oder Besserung in Sicht. Das gelebte Führungsmodell ist noch weitgehend von vorgestern.
Hinzu kommt das die Führungskräfte hier in Deutschland in der Zwischenzeit eigentlich kaum noch Kompetenzen haben. Das Firmengeschick wird inzwischen eigentlich nur noch aus der Konzernzentrale in Italien gelenkt.
Interessante Aufgaben
Auch wieder sehr differenziert... aber zum großen Teil schon eher interessante Tätigkeiten.
Gleichberechtigung
Hoher Frauenanteil, generell gibt es auch einige Frauen in Führungspositionen. Ich denke in Sachen Gleichberechtigung ist man ganz ok aufgestellt - was das Gehalt angeht so kann ich nichts dazu sagen.
Die Kommentare einiger männlicher Führungskräfte über Kolleginnen sind allerdings manchmal unterirdisch.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Großteil der Firma besteht aus langjährigen und älteren Mitarbeitern. Diese werden daher auch gut behandelt. Hier hat man es eher als jüngerer Einsteiger schlecht, da man nicht mehr die gleichen guten Leistungen bekommt wie die älteren Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüro, Klimanlage, kostenloses Wasser,... man bemüht sich in der Regel eine angenehme Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Gehalt/Sozialleistungen
Persönlich kann ich nicht klagen... dem Vernehmen nach sieht es aber vor allem bei den jüngeren Kolleginnen und Kollegen nicht so toll aus.
Gehaltsanpassungen sind für diejenigen die nach IG Metall Tarif bezahlt werden sehr gut. Bei den Nicht-Tariflern sieht es sehr düster aus - diese sind nicht in der Lage über Ihre Gehaltsanpassungen zu verhandeln, sondern sind vom good-will der Konzernzentrale abhängig. Und deren Maßstäbe orientieren sich eher am italienischen Arbeitsmarkt als am deutschen.
Image
Die FCA Bank hat über die Grenzen Heilbronns hinaus eigentlich gar keinen Ruf. Im Heilbronner Umfeld hat die "Fiat Bank" aus der Vergangenheit noch immer ein gutes Image, dem sie aber leider nicht mehr gerecht wird.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keine Personal- oder Karriereplanung. Stellen auszuschreiben ist Personalplanung genug. Dadurch dass in den kommenden Jahren viele Kolleginnen und Kollegen in Rente gehen ist sicherlich schon Potential für eine Weiterentwicklung vohanden... aber so etwas wird nicht langfristig geplant oder gesteuert. In den letzten Jahren wurden Führungspositionen auch eher extern besetzt.
Weiterbildung gibt es eigentlich nur für Führungskräfte. Mal abgesehen von gesetzlichen Pflichtschulungen gibt es sonst für den normalen Mitarbeiter wenig bis gar nichts (war früher mal anders).