Ellbogen Mentalität, unfaire Behandlung durch Vorgesetzte, Arbeitsatmosphäre ohne Anerkennung.
Verbesserungsvorschläge
Ich hätte mir mehr Struktur von euch gewünscht. Man kam am ersten Tag zu Ferrero, wurde von den Vorgesetzten abgeholt, am Schreibtisch abgesetzt und 6 Monate später durfte man gehen. Es hat sich nicht so angefühlt, als wäre das Praktikum dazu da gewesen, dem Praktikanten etwas zu zeigen/beizubringen, sondern als wär man nur dafür da, die anfallenden Arbeiten zu erfüllen. Ein Willkommenstag mit einer Vorstellung der HR wäre schön gewesen. Ich hätte mir auch gewünscht mehr Einblicke in andere Abteilungen zu bekommen, darüber hatte ich auch des Öfteren das Gespräch gesucht mit meinen Vorgesetzten. Es wurde stets gesagt, "ich kümmere mich drum" und dann verschwiegen. Deshalb wäre es schön gewesen neben den Einblicken in Stadtallendorf auch Einblicke in die anderen Abteilungen zu bekommen als "Praktikantentag". Ich hatte viele Konflikte mit meinen Vorgesetzten und wusste nicht, bei wem ich mich melden kann, meines Wissens sind auch nur meine Vorgesetzten für mich verantwortlich gewesen. Ich hätte gerne die Möglichkeit gehabt, mein Team zu wechseln.
Arbeitsatmosphäre
Es wird ständig etwas an einem ausgesetzt, unberechtigt und nicht nachvollziehbar. Ich hatte am Arbeitsplatz die Schikanen durch meine Vorgesetzten zu ertragen. Keine Möglichkeit, sich bemerkbar zu machen, denn keiner interessiert sich für die Praktikanten. Ich berichte natürlich nur von meiner Erfahrung und muss dazu sagen, dass es eine Handvoll Praktikanten gab, die Glück bei ihren Vorgesetzten hatten. Die absolute Mehrheit der Praktikanten haben ihren Arbeitsplatz aufgrund der Arbeitsatmosphäre gehasst.
Kommunikation
Ich zitiere "die Arbeit ist ein Selbststudium", vom ersten Tag an wird einem kaum etwas beigebracht. Vorgesehen ist eine zweiwöchige Einarbeitung im "Prakti-Buddy" Prinzip. In den meisten Fällen gibt es diese Übergabe zwischen den Praktikanten nicht und der neue Prakti darf sich durch die Leitfäden arbeiten, super ineffizient. Gleichzeitig entsteht Konfliktpotential mit den Vorgesetzten, weil das ständige Nachgefrage die terminlich eingebundenen Kollegen stört. Abgesehen davon, kennen sich die Vorgesetzten ohnehin nicht mit den meisten Themen aus, weil Sie solche Aufgaben nie bearbeiten, weshalb man sich die Fragen auch schenken kann. Unabhängig von der Einarbeitung, lässt die Kommunikation oft zu wünschen übrig: "Setz mal das Rebriefing auf"; "Erstell mal das Reporting"; "Banf mal den KVA".
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt war gut - bei den Festangestellten. Es herrscht eine klare Hierarchie im Unternehmen, in der die Praktikanten die unterste Ebene bilden. Keiner der Festangestellten möchte auch nur im Geringsten außerhalb vom Büro mit den Praktis zutun haben. Dazu zählt auch das gemeinsame Essen in der Kantine. Am ersten Tag wird einem die Kantine von den Vorgesetzten gezeigt, danach sitzt man mit den "Kollegen" nur am Tisch, wenn Agenturen zu Besuch sind, mehr Schein als Sein.
Work-Life-Balance
In jeder Abteilung und in jedem Team gibt es unterschiedliche Regelungen zu den Arbeitszeiten. Die meisten Praktikanten haben keinerlei Vorgaben zum Zeitstempeln gehabt. Eine Handvoll Praktikanten mussten sich stets zur Mittagspause ausstempeln und damit die Arbeitszeit nach hinten raus "nachholen", was dafür gesorgt hat, dass einige Praktis bis teilweise 18 /19 Uhr im Büro saßen, während die anderen Praktikanten die Arbeitszeit geschenkt bekommen haben. Darüber hinaus ist es nicht möglich den Urlaub frei zu planen, es muss sich stets im Team abgesprochen werden. Home-Office ist nur 2-mal die Woche nach der vorherigen Beantragung bei den Vorgesetzten möglich.
Vorgesetztenverhalten
Meine Vorgesetzten haben stets eine negative Haltung mir gegenüber ausgestrahlt. Bei Konflikten wurde sich nie die Meinung von mir eingeholt, sondern man wurde vorverurteilt, frei nach dem Motto "der hat das doch eh getan". Demnach fielen auch die Reaktionen meiner Vorgesetzten aus. Ungerechtfertigt und nicht nachvollziehbar wurde man an den Pranger gestellt und kritisiert, bevor man sich auch nur zum Sachverhalt hätte äußern können.
Interessante Aufgaben
Ich hatte mir das Praktikum spannend und lehrreich vorgestellt. Rückblickend betrachtet habe ich viele Reportings erstellt, Kosten im System angelegt und sehr viele E-mails geschrieben.
Gleichberechtigung
Ein statistischer Fakt: im Marketing bei Ferrero (Frankfurt) arbeiten 81% Frauen. Eine ungerechte Behandlung der männlichen Minderheit habe ich nicht erlebt. Ebenso wenig eine Benachteiligung der Wiedereinsteiger.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gab sehr viele ältere Kollegen. Ferrero ist ein sicherer Arbeitgeber, welcher die langfristigen Mitarbeiter schätzt und fördert.