Ein Arbeitgeber, der eigentlich toll sein könnte...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die inhaltliche Arbeit in der Medienbranche war spannend.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Unprofessionelle Führungsebene
Verbesserungsvorschläge
Fortbildungen für die Führungsriege anbieten, wie man ein Unternehmen professionell und fair führt. Hier ist es aber auch am Aufsichtsrat und an den Gesellschaftern, sich einzumischen, da in der Filmstiftung früher schon viel schief lief und anscheinend jetzt noch umso mehr. Man würde sich sehr wünschen, dass AR und Gesellschafter sich dessen annehmen und sich für die Mitarbeitenden einsetzen, um eine arbeitnehmerfreundlichere Atmosphäre zu schaffen und Probleme, die früher bestanden und sich allem Anschein nach nur noch verschärft haben, zu lösen.
Arbeitsatmosphäre
Die Film- und Medienstiftung entwickelt sich meiner Meinubg nach leider von einem Arbeitgeber, bei dem die Angestellten gerne gearbeitet haben und sich die Bewerber*innen darum rissen, dort arbeiten zu dürfen, zu einem Ort, an dem die meisten Angestellten nun nicht mehr gern arbeiten. Dies liegt zum Großteil an den Führungsebenen der letzten Jahre. Hier wurde und wird kein Vertrauen in die Angestellten gesetzt, sondern eher Misstrauen, dass sie ihren Job nicht richtig machen. Mikromanagement gibt es an allen Ecken im Unternehmen. Der Zusammenhalt unter den einzelnen Kolleg*innen ist sehr gut und unterstützend. Jedoch gibt es keine Wertschätzung der Führungsebenen für die Mitarbeitenden, eher im Gegenteil: Vorgesetzte wurden in sachlichen Diskussionen mitunter laut oder sogar ausfallend gegenüber den Mitarbeitenden.
Kommunikation
Damit ein Unternehmen gut laufen kann, bedarf es stetiger Kommunikation der Abteilungen untereinander und auch Transparenz, diese ist hier wenig gegeben gewesen. Es wurde von der Geschäftsführung oft nicht direkt mit dem/der zuständige*n Kolleg*in über Projekte gesprochen, sondern andere Leute mit diesen Aufgaben betreut, ohne die Entscheidung zu kommunizieren oder gar zu erklären. Wenn es Probleme gab, intern wie extern, wurden sie meist ignoriert und ausgesessen, anstatt sich offen darüber auszutauschen und Lösungen zu finden.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kolleg*innen (bis auf die Führungsebenen) ist sehr gut gewesen, was vermutlich für viele ein großer Pluspunkt an der Arbeit dort war/ist. Solch einen kollegialen Zusammenhalt und Unterstützung findet man nicht in jeder Firma. Wenn jemand ein Problem hatte oder Hilfe brauchte, war immer jemand zur Stelle zur Unterstützung, um unter die Arme zu greifen.
Work-Life-Balance
Regelungen wie Gleitzeit, Überstundenabbau oder Home-Office ist sehr ausbaufähig gewesen. Zwar gab es eine Home-Office-Regelung, diese galt jedoch nicht für alle Mitarbeitenden, obwohl es machbar gewesen wäre. Überstundenregelungen wurden in der Praxis nicht einheitlich und fair gelebt. Manche Abteilungen bemühten sich sehr, die Überstunden zeitnah abzubauen. In anderen wurde das Thema Überstunden sofort negiert und z. T. die Höhe oder gar Gültigkeit der geleisteten Überstunden nicht akzeptiert, sodass es regelmäßig zu Diskussionen in manchen Abteilungen kam, die für die Kolleg*innen meist zum Nachteil ausgingen. Hier wurde nicht gleichberechtigt und fair verfahren, sondern eher mit Willkür. Ebenso mit Urlauben. Natürlich mag es manche Zeiten geben, in denen Urlaub nehmen schwierig sein kann und vielleicht nicht so gern gesehen wird. Aber es kam vor, dass mit Vorgesetzten um Urlaube regelrecht diskutiert werden musste ohne ersichtlichen Grund. Bei Urlaub oder Krankmeldung wurde man trotzdem kontaktiert mit Arbeitsaufträgen, die sofort zu erledigen seien ebenso wie sehr oft vor/nach der Arbeit, sodass man selten Ruhephasen hatte und ständige Erreichbarkeit gefordert wurde.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Führungsebene war unprofessionell, von Misstrauen gegenüber den anderen Mitarbeitenden geprägt und in vielerlei Hinsicht oft unfair. Es wurden mitunter mit anderen Mitarbeitenden über Kolleg*innen gelästert und diese schlecht gemacht. Vertrauliche Informationen wurden mit anderen Mitarbeitenden geteilt. Es wurde z.T. immenser Druck aufgebaut, Sachen nicht gut, sondern möglichst schnell zu erledigen. Wenn Fehler von der Führungsebene gemacht wurden (was jedem passieren kann) wurde dafür nicht die Verantwortung übernommen, sondern sie oft anderen in die Schuhe geschoben.
Interessante Aufgaben
Die Medienbranche ist ein interessantes Arbeitsumfeld. In der Film-und Medienstiftung konnte man sein Arbeitsumfeld jedoch wenig bis gar nicht beeinflussen. Ideen und Vorschläge wurden zumeist nicht gehört und Verbesserungsvorschläge ignoriert, da es viele antiquierte Strukturen gab, die lieber beibehalten wurden, weil "es immer schon so war".
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung gab es im Unternehmen insofern nicht, als dass Teilzeitkräfte und Werkstudierende oder Praktikant*innen als Arbeiter*innen zweiter Klasse angesehen wurden. Die Werkstudis durften an den wöchentlichen Gesamtmeetings nicht teilnehmen und wurden oft von internen Prozessen ausgeschlossen. Jedoch sollten sie mitunter von direkten Vorgesetzten Aufgaben übernehmen, die eigentlich bei diesen hätten bleiben sollen, ihnen aber gerne mal rübergeschoben wurden. Nach dem Credo: Sie können alles machen, aber dürfen trotzdem nichts.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umweltbewusstsein könnte viel besser sein. Es wurde extrem viel auf Papier ausgedruckt. Dies hätte man mit zukunftsgewandten Arbeitsprogrammen schnell verbessern können, darauf lag jedoch nicht der Fokus.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungs- oder Aufstiegschancen gab es nahezu keine. Über regelmäßige Fortbildungen hätten sich die Mitarbeitenden sicher gefreut. Die Mitarbeitenden wurden aber auch selten unterstützt, wenn es Weiterbildungsanfragen gab und die Förderung der Mitarbeitenden war kaum vorhanden.