Enttäuschend: Mehr Schein als Sein. Man kann sich gerne die Bewertungen der letzten 30 Tage bis 12 Monate mal anschauen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen waren für mich definitiv das Highlight. Mein Team war wirklich fair und hat sich stets gegenseitig unterstützt. Nach dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ hat man immer füreinander eingestanden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld: Trotz der Ambitionen, sich mit der Versicherungsbranche zu messen, gibt es weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld, was meiner Meinung nach ein deutlicher Nachteil ist.
Keine Unterstützung bei Konflikten: Bei Unstimmigkeiten mit Vorgesetzten erhält man meiner Meinung nach keine Unterstützung seitens der Personalabteilung. Es giibt keinen Personal- oder Betreibsrat.
Negative Gespräche über ehemalige Kollegen: Es wird meiner Meinung nach zu oft negativ über ehemalige Kollegen gesprochen, und ich habe das Gefühl, dass auch der ein oder andere Vorgesetzte sofort das Unternehmen verlassen würde, wenn sich ein besseres Angebot bietet.
Fehlendes Weiterbildungsprogramm: Ein wirkliches und strukturiertes Weiterbildungsprogramm gibt es meiner Meinung nach nicht, was die langfristige Entwicklung von Mitarbeitern stark einschränkt.
Hohe Fluktuation: Die hohe Fluktuation im Unternehmen sollte meiner Meinung nach ein Signal zum Nachdenken sein, auch vonseiten des Unternehmens.
Zu viel Hierarchie: Es gibt eine sehr starke Hierarchiestruktur, in der für jede Führungsposition ein Stellvertreter existiert.
Verbesserungsvorschläge
Mehr auf Mitarbeiter hören: Es wäre meiner Meinung nach wichtig, den Mitarbeitern mehr zuzuhören und ihre Probleme sowie ihre Kritik ernster zu nehmen. Nur so kann sich das Arbeitsumfeld wirklich verbessern.
Regelmäßige Vorgesetzten-Bewertungen: Es sollten dringend regelmäßige Bewertungen der Vorgesetzten eingeführt werden, um sicherzustellen, dass diese fair und effektiv arbeiten und den Bedürfnissen des Teams gerecht werden.
Gespräche mit scheidenden Mitarbeitern: Es wäre hilfreich, scheidende Mitarbeiter zu fragen, was der Grund für ihre Entscheidung war. Auf dieser Plattform sehe ich oft, dass solche Gespräche angeboten werden, aber als ich ein solches Gespräch wünschte, wurde dies von der Personalabteilung abgelehnt.
Personalabteilung als echte Unterstützung: Die Personalabteilung sollte ihrer Rolle als echte Unterstützung für die Mitarbeiter gerecht werden. Leider hatte ich oft den Eindruck, dass sie eher als verlängerter Arm der Vorgesetzten agiert und diese eher berät, was noch im erlaubten Rahmen ist, statt die Interessen der Mitarbeiter zu vertreten.
Arbeitsatmosphäre
Meiner Meinung nach leidet die Arbeitsatmosphäre stark darunter, dass häufig auf Masse statt Klasse gesetzt wird. Ich habe das Gefühl, dass einige Mitarbeiter mit einem enormen Pensum überfordert werden, während anderen kaum Verantwortung zugetraut wird. Das sorgt aus meiner Sicht für ein unausgeglichenes Teamgefühl. Zudem wirkt es auf mich, als ob Fehlkalkulationen der Vorgesetzten oft auf das Team abgewälzt werden, was die Stimmung zusätzlich belastet.
Auch die vielen Führungskräfte, die gefühlt etwa 30 % des Teams ausmachen, tragen meiner Meinung nach zu unklaren Zuständigkeiten bei und erschweren eigenverantwortliches Arbeiten. Ein gerechtes und motivierendes Arbeitsumfeld stelle ich mir anders vor.
Kommunikation
Meiner Meinung nach ist die Kommunikation eher unzureichend und findet meistens nur statt, wenn der Vorgesetzte gerade Zeit dafür hat. Wenn keine Zeit für ein Gespräch bleibt, wird einem das später negativ ausgelegt. Die Meinung der Vorgesetzten scheint meiner Ansicht nach wenig Gewicht zu haben, und oft dienen Meetings eher der Selbstbeweihräucherung der Führungskräfte als einem echten Austausch. Zudem fehlt es mir an Klarheit, was die Bewertung der eigenen Arbeit betrifft – es gibt keine klare Linie. Wenn man widerspricht oder eine andere Meinung äußert, wird die eigene Arbeitsleistung schnell in Frage gestellt, obwohl man vielleicht noch vor kurzem gelobt wurde.
Kollegenzusammenhalt
Ich hatte das Glück, nette und hilfsbereite Kollegen gehabt zu haben, die einen angenehmen Arbeitsalltag ermöglicht haben. Der Fokus liegt hier jedoch klar auf den Kollegen, nicht auf den Vorgesetzten. Ein Späßchen oder auch ein privater Austausch war immer möglich, was die Zeit für mich sehr positiv geprägt hat. Dieser Zusammenhalt unter den Kollegen war für mich definitiv ein Highlight. Leider wurden meiner Meinung nach auch Kollegen von den Vorgesetzten gegeneinander ausgespielt und das wurde nciht von jedem Kollegen gemerkt.
Work-Life-Balance
Es wird zwar suggeriert, dass man flexibel arbeiten kann, aber im Alltag sieht das meiner Meinung nach oft anders aus. Es gibt feste Telefonzeiten, die die Flexibilität einschränken. Überstunden wurden jedoch nie direkt angeordnet, und die Arbeitszeiten erscheinen mir für die Branche insgesamt als Standard. Ein Punkt, der mir negativ aufgefallen ist, war die Urlaubssperre in den letzten beiden Monaten des Jahres. Bei der Urlaubsvergabe selbst fand ich jedoch, dass Fairness herrschte.Insgesamt ist für mich die Work-Life-Balance ausbaufähig und könnte erheblich verbessert werden.
Vorgesetztenverhalten
Meiner Meinung nach ist das Verhalten der Vorgesetzten mit einem Stern gut bedient. Es gibt ein Umsatzwachstum bei gleichbleibender Mitarbeiterzahl, was aus meiner Sicht zu einer Überlastung des Teams führt. Spricht man dieses Thema an, wird es sofort abgeblockt. Die gesteckten Ziele sind meiner Ansicht nach zu hoch, um einen guten Service zu bieten, und es bleibt wenig Spielraum für eine ehrliche Kommunikation. Wenn man sich zu Wort meldet, wird das oft gegen einen verwendet. Versprechen, die nicht schriftlich gegeben werden (meiner Meinung nach bewusst), werden später geleugnet oder abgestritten. Viele Meetings finden unter vier Augen statt, und wenn man sich über etwas beschweren oder valide Punkte anbringen möchte, sitzt man schnell mit den Vorgesetzten zu zweit gegen sich alleine da. Unbequeme Mitarbeiter werden dann meiner Meinung nach schnell versucht loszuwerden. Zudem wird über ehemalige Mitarbeiter, für meinen Geschmack, gerne negativ gesprochen, was das Vertrauensverhältnis weiter belastet.
Interessante Aufgaben
Meine Position war auf dem Papier durchaus interessant, doch die Aufgaben fielen schnell in Routine. Ein weiteres Problem, das ich wahrgenommen habe, ist die Vielzahl an Hierarchiestufen, wodurch viele Leute in die Entscheidungsprozesse eingreifen. Meiner Meinung nach „verderben zu viele Köche den Brei“. Was heute noch als gut umgesetzt gilt, wird morgen schon wieder in Frage gestellt, weil projektfremde Personen ihr Veto einlegen. Häufig wird die ursprüngliche Idee später doch wieder aufgegriffen, was Zeit kostet und zu Verzögerungen im Projekt führt.
Wichtige Projekte müssen oft verschoben werden, um das Tagesgeschäft zu bewältigen – meiner Ansicht nach auch aufgrund von Unterbesetzung. Dadurch häufen sich die Aufgaben schnell, und man wird immer wieder aus dem Workflow gerissen. Das war schon immer so, auch wenn es nicht gerne gehört wird, aber in der Praxis wird es trotzdem immer wieder so gehandhabt. Kreativität ist meiner Meinung nach nicht wirklich gefragt, es sei denn, ein „Liebling“ bringt die Ideen an.
Gleichberechtigung
Nichts ungewöhnliches. Wenig Frauen in den Führungspositionen.
Umgang mit älteren Kollegen
Meiner Meinung nach gibt es keine Altersdiskriminierung im Unternehmen. Ältere Mitarbeiter werden eingestellt, jedoch glaube ich, dass dies eher aus Mangel an Alternativen geschieht. Die Versicherungsbranche bietet meiner Ansicht nach viele gute Alternativen, und ich habe den Eindruck, dass das Unternehmen hier nicht in der Position ist, aus einer Vielzahl von Bewerbungen auszuwählen. Ältere Kollegen sind jedoch Teil des Teams und werden genauso behandelt wie jedes andere Teammitglied.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind meiner Meinung nach ausbaufähig. Es kommt regelmäßig zu Systemausfällen, was die Arbeit unnötig erschwert. Auch die Einrichtung des Arbeitsplatzes ist nach der Probezeit noch nicht vollständig gegeben. Programme, die man für die Arbeit benötigt, muss man sich selbst bei der IT anfordern, oft ohne zu wissen, dass diese überhaupt existieren oder angeboten werden. Es wird aber irgendwie vorausgesetzt, dass man das weiß. Die IT-Abteilung ist zwar sehr nett, aber aufgrund von Unterbesetzung muss man oft länger auf Unterstützung warten.
Zudem sind die Räumlichkeiten im Winter sehr kalt, während im Sommer die Klimaanlage häufig zu stark aufgedreht wird, sodass man auch dann friert. Bei der Entscheidung, ob die Klimaanlage eingeschaltet wird, scheint das Gesetz des Stärkeren zu gelten – sprich, die höhere Hierarchiestufe entscheidet. Der Lärmpegel ist jedoch im Allgemeinen in Ordnung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Schein
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt kommt zwar pünktlich, aber meiner Meinung nach ist es für die Branche unterdurchschnittlich. Ich empfinde, dass das Gehalt nicht den Aufgaben gerecht wird, die man zu erfüllen hat. Eine Gehaltserhöhung scheint nicht zu erfolgen, wenn man seine aktuelle Aufgabe überdurchschnittlich gut erledigt, sondern nur, wenn man unverhältnismäßig mehr Aufgaben übernimmt. Benefits gibt es keine, und der Unternehmensbonus wurde eingestellt. Insgesamt ist das Gehalt meiner Ansicht nach nicht angemessen und könnte deutlich verbessert werden.
Image
Meiner Meinung nach spricht das Bild, das die Mitarbeiter vom Unternehmen haben, Bände. Es reicht, sich die letzten 12 Monate an Bewertungen anzusehen – noch besser die letzten 6 Monate oder sogar die letzten 30 Tage. Viele Mitarbeiter haben keinen guten Eindruck von der Firma. In meinen letzten Monaten haben langjährige Mitarbeiter das Unternehmen nahezu wöchentlich verlassen oder wurden gegangen. Häufig fielen Bemerkungen, die darauf hindeuteten, dass sich vieles zum Negativen verändert hat. Das spricht meiner Ansicht nach nicht für ein positives Unternehmensimage. Auch die Partnerunternehmen haben die veränderung deutlich gespürt und in Telefonaten auch zum Ausdruck gebracht.
Karriere/Weiterbildung
Obwohl mit Karrierechancen geworben wird, fällt die Realität meiner Meinung nach eher enttäuschend aus. Die „Highlights“ sind die Weiterbildungen, wobei das Angebot eher überschaubar ist (mit einer gewissen Ironie). Neben einer einstündigen Vorstellung der anderen Abteilungen kann man sich dann noch Präsentationstechniken und Körperhaltungsworkshops buchen – die dauern maximal 3 Stunden. Die wirklich guten Weiterbildungsmöglichkeiten muss einem erst der Vorgesetzte freischalten, wobei leider oft sein eigenes Weiterbildungsprogramm mehr Gewicht hat als das der motivierten Mitarbeiter.
Neben diesem eher begrenzten Angebot gibt es noch die Möglichkeit, über LinkedIn Learning weiterzulernen – allerdings nur für eine begrenzte Anzahl an Mitarbeitern. Wenn man sich die Diskussion um LinkedIn Learning ersparen möchte, kann man auch selbst die 20€ im Monat privat investieren, was ich jedem empfehlen würde.