Geht lieber zur Helmholz oder in ein Unternehmen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Theoretisch gibt es keine festen Arbeitszeiten und man kann immer arbeiten. Praktisch bedeutet es, dass man auch an Tagen an denen man zu Uni muss einfach Termine eingestellt bekommt und keine Absprachen mehr eingehalten werden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es gibt keine Verlässlichkeit. Verträge werden gerne auch 2 Wochen nach der Beendigung des alten Vertragen verlängert. Auch kann es passieren, dass die Verträge nur noch 3 Monate begrenzt werden.
Verbesserungsvorschläge
Es gibt so viele Vorgaben und Standards intern. Warum gibt es keine für Masteranden und Masterarbeitsbetreuung? Wie kann es sein dass 4x das Thema geändert wird und man keine Unterstützung bekommt? Fragen werden einfach ausgesessen. Ich habe weit über 1000h in die Arbeit gesteckt und über 300 Paper gelesen und vorgestellt. Trotzdem soll ich weiterhin Recherche betreiben. Verbietet doch bitte, dass Masterarbeiten im Themenbereich der Promotion des Betreuers liegen. So hängt man in einer Abhängigkeit die man nicht einfach lösen kann, solange man auch auf das Gehalt angewiesen ist. So ein Verhalten ist einfach nur ekelhaft.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist abhängig von deinem direkten Vorgesetzten. Zuerst hatte ich Glück mit meiner Abteilung und alles war sehr gut. Danach musste ich mir dauerhaft von anderen Mitarbeitern anhören, dass ich sowieso nicht übernommen werde und mir einen anderen Job suchen soll und das obwohl ich von meiner direkten Vorgesetzten und Betreuerin das Gegenteil gesagt bekommen habe.
Kommunikation
Es wird nur Kommuniziert, was man nicht verschweigen kann. Ansonsten wird versucht möglichst nichts zu kommunizieren. So darf man sich alles selber erarbeiten und wehe man versucht Kontakte zu anderen Abteilungen auf zu bauen.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt keinen Zusammenhalt. Jeder ist sich selbst der Nächste und es wird versucht den höchsten Nutzen für sich selber heraus zu schlagen.
Work-Life-Balance
Gut, wenn 60h/Woche + Samstag und Sonntag arbeiten dazu zählt, nur weil es eine Deadline gibt.
Vorgesetztenverhalten
Zu Anfang toll. Der Vorgesetzte hat dann gekündigt (oh wunder). Danach klassischer Fraunhofer move. Mit dem Werkstudenten wird dann nicht mehr gesprochen. Werkstudenten sind in der Hackordnung nicht existent und damit nur Zeitverschwendung.
Interessante Aufgaben
Zu Anfang durfte ich am Projekt aktiv mit arbeiten. Danach kamen neue Mitarbeite in das Projekt und ich bekam nur noch Aufgaben, die keiner machen wollte. Jetzt darf ich für die Promotion einer anderen Mitarbeiterin arbeiten. Ist so etwas überhaupt zulässig?
Gleichberechtigung
Frauen haben in meinem Bereich auf jeden fall Vorrang.
Umgang mit älteren Kollegen
Lange ist keiner dabei. Wer hält so ein Verhalten auf Dauer auch aus. Wer als älterer Mitarbeiter eingestellt wird hat nahezu Narrenfreiheit. Denn in der Hackordnung zählen erst das Alter, dann der Titel (nur Dr.) und ganz zum Schluss Erfahrung und Weiterbildungen.
Arbeitsbedingungen
Als Werkstudent bekommt man keine Ausstattung, sollte dein PC defekt sein oder du technische Probleme haben, bekommst du kein Gehalt. Wenn du "normaler" Mitarbeiter bist, ist das kein Problem.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird versucht Umweltbewusster zu werden, aber im Bereich IT ist das ganze etwas schwerer.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt wird pünktlich bezahlt, aber das war es auch schon. Azubis verdienen mehr, als jemand mit Abschluss. Als Werkstudent hat man weder Anspruch auf den Inflationsausgleich, das 13. Gehalt, den Gewinnbonus oder sonstige Zuschüsse. Es gibt nicht mal ein Weihnachtsgruß oder etwas wenn du Geburtstag hast.
Hier bist du noch eine Nummer im System.
Image
Das Image nach außen kippt gewaltig. Viele nehmen Fraunhofer mittlerweile als langsam, verstaubt und bürokratisch wahr. Das entspricht auch dem Verhalten. Das strahlende Image von Fraunhofer ist durch die ganzen Skandale getrübt.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keine Möglichkeit. Projektmanagement gibt es nicht und eine wirkliche Führung auch nicht. Man kann hier mit Glück seinen Dr. Titel abstauben und flüchtet dann in die Wirtschaft.