Verhalten ist keine Einbahnstraße
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leider nicht allzu viel. Die Preise sind gut, aber es ist nicht alles. Als Kunde würde ich ein Fahrrad und keine Nummer kaufen und ich würde auch gerne ordentlich beraten werden. Klar ist das alles subjektiv aber eine Rahmengröße lässt sich an einigen Faktoren ziemlich objektiv bewerten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es wird etwas anderes gefordert und vorgelebt als mit dem Kunden und Mitarbeitern besprochen. Das ist mein größtes Problem und als Mensch, der zu seinem Wort steht, geht mir dieser Umstand auf die Nerven und ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.
Ehrliches Feedback oder Fragen sind nicht erwünscht. Einfach machen. Es wird halt sehr kontrovers im Unternehmen gesprochen und gearbeitet. Die Kunden sollen nur kaufen und idealerweise die Reklamationen bei anderen abwickeln.
Es geht einzig um den Verkauf von E Bikes und bedarfsgerechte Beratung findet eher seltener statt. Man geht davon aus, dass sich die Kunden vorher informiert haben.
Am besten kommen die Kunden gleich mit dem Rad zur Kasse wie die Lemminge und haben keine Fragen. Von Mitarbeitern wird ähnliches verlangt.
Danke für den Eindruck. Ihr habt für mich für garantiert bessere Arbeitsbedingungen gesorgt und zwar in einem anderen Unternehmen.
Mir persönlich habt ihr gezeigt, dass mein Gewissen zu schade ist für diese Massenabfertigung und ich wieder in den Fachhandel gehe. Lieber ein Rad weniger am Tag aber ein gutes und reines Gewissen als Massenabfertigung mit wenig Qualität.
Danke für die klaren Ansagen und unmissverständlichen Monologe. Manchmal reichen wenige Worte um sein wahres Gesicht zu zeigen.
Verbesserungsvorschläge
Vielleicht mal einen Blick über den Tellerrand wagen und versuchen sich auch auf Argumente einzulassen. Ein Fahrrad ist kein T Shirt.
Es wäre sinnvoll, nachhaltig zu denken. Ja, die Menschen werden über die Jahre kleiner und wenn der Rahmen deshalb nicht mehr passt, muss auch ein neues Rad gekauft werden.
Wenn sich aber ein Kunde aufgrund eines zu großen Fahrrads böse hinlegt und zu Schaden kommt, dann ist es nicht mit der 10% Regel erledigt.
Ich möchte meinen Kunden in 2 Monaten nochmal in die Augen schauen können und sie sollen lächeln, weil sie gut beraten wurden. Es geht nicht einfach nur um Verkauf. Der Kunde soll das bekommen was er braucht. Hier ist halt die interne Ansage eine ganz andere als die in den Videos oder in den Gesprächen.
Meine Philosophie ist eine andere als die des Unternehmens. Qualität statt Quantität und Service statt Fehler beim Kunden suchen. Auch Gewichtsbeschränkungen interessieren im realen Alltag nicht. Ich halte mir gerne die Werkstatt und den Verkauf sauber von Reklamationen. Gewisse Dinge lassen sich eben durch ehrliche, bedarfsgerechte und faire Beratung direkt klären.
Arbeitsatmosphäre
Man wird ständig getrieben und kann nichts mal zu Ende bringen. UMSATZ, UMSATZ, UMSATZ....
10% negative Bewertungen sind ja ok. Die Quote ist denen egal.
Mit ihrer Einstellung und Art im Umgang mit Menschen wird es hoffentlich bald zu Ende sein. Mitarbeiter wachsen nicht auf Bäumen, gute Unternehmen leider auch nicht.
Kommunikation
Es finden eher Monologe als wirkliche Unterhaltungen statt. Wenn man etwas hinterfragt ist man gleich ganz weit unten. Es ist auch selbstständiges Denken nicht wirklich gewünscht.
Mir wurden sogar Gedanken zum Zweifel verboten. Also wenn man mir meine Meinung und Gedanken verbieten will und mich aufgrund einer anderen Beratung (bedarfsgerecht) versucht schlecht zu machen, bin ich durch. Selbst für ein Gespräch zur Erklärung bzw. Kündigung war keine Zeit. Ich nehme mir diese Zeit auch nicht und wenn ich es nicht wert bin, nehme ich mir lieber die Zeit hier meine Erlebnisse zu schildern.
Ich bin zu keinem Gespräch mehr bereit, denn als ich es war, wurde ich abgewatscht und am Ende wird versucht mir einen Aufhebungsvertrag unterzuschieben. Es wäre in meinem Sinne gewesen doch der Umgang zwingt mich zu anderen Wegen.
Da ich schon etwas Neues habe und die Branche klein ist, habe ich keinen Zwang und es ist mir relativ egal. Es geht mir nur darum, dass andere diesen Fehler nicht machen.
Kollegenzusammenhalt
Man bekommt Hilfe wenn man sie braucht aber hat auch sehr schnell das Messer im Rücken.
Work-Life-Balance
Man wird pünktlich rein gelassen und wieder aus dem Laden geschmissen.
Vorgesetztenverhalten
Monologe und die Versprechen werden nicht gehalten. Die externe Kommunikation ist eine ganz andere als die Interne. Wer den Drill mag und branchenfremd ist, dem wird es wohl egal sein.
Interessante Aufgaben
Für mich gehört eine gute Beratung zum Fahrradverkauf. Ich kann mein Gewissen nicht abschalten und entsprechend verkaufe ich anders.
Soll jeder für sich entscheiden, ob man mit dieser Art klar kommt oder nicht.
Arbeitsbedingungen
Veraltete Systeme, schwer schleppen und eine absolut miese Organisation. Es gibt funktionierende Systeme für die Branche aber es wird lieber nur verkauft als sich mit den Bedingungen auseinander zu setzen.
Diverse Sätze der Führung sorgten bei mir für Bauchschmerzen. "Wenn ich das sage, dann ist das so." "Wir warten nicht auf die Kunden, die Kunden warten auf uns." "Alleine den Gedanken, dass jemand etwas falsch beraten hat, den verbiete ich dir." "Wenn du damit nicht klar kommst, dann bist du hier falsch."(ja, wahrscheinlich auch 90% der anderen aus der Branche).
Der Blick aus der Suppenschüssel ist immer trüb und grau. Es gibt auch keine Konkurrenz, denn die Preise sind branchenuntypisch derart im Keller.
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Sehr gemischt. Ich habe in meiner Zeit auch einige negative Punkte mitbekommen, die ich auch selbst kritisiert habe. Das sind dann die 10% und die sind egal...
Ein immer wieder auftretender Punkt ist, dass gerne zu große Rahmen verkauft werden. Als Mensch mit Gewissen und Erfahrung kann ich es leider nicht und es gibt dafür nunmal klare Fakten und es ist nicht rein subjektiv.