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Hauptsache schnell und viel
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Toxische Geschäftsführung, die nach dem Prinzip verfährt: Ideen einwerfen, Mitarbeiter*innen unabhängig vom bisherigen Workload in die Verantwortung ziehen, kaum Infos liefern und für Nachfragen und Meetings für Abstimmungen nicht zur Verfügung stehen, E-Mails in der Regel ignorieren und nur via Whatsapp Sprachnachrichten kommunizieren, ständig Veränderungen einwerfen, aber sofortige und perfekte Umsetzung der nicht-ausgesprochenen Idee durch alle Mitarbeiter*innen erwarten.
Danach aber groß das tolle Team loben, dass das alles möglichmacht und kurzfristig das nächste Event/die Idee einbringen, die wieder nach gleichem Prinzip in 3 Tagen hochgezogen werden soll.
Wertschätzende Umgebung geht anders und fühlt sich sehr ausbeuterisch an. Hauptsache alle supporten immer überall, damit es läuft.
Übergeordnete Ziele und Projektschwerpunkte sind nicht greifbar.
Verbesserungsvorschläge
Mal ein bisschen auf die Bremse treten: es ist ungesund für die Mitarbeiter*innen die 1.000 Eisen im Feuer parallel zu managen, nur weil die Geschäftsführung den Momentum nutzen möchte. Außerdem korrekte Arbeit und korrekten Umgang mit Geldern wichtiger als "das nächste große Ding" wie eine Gala oder Demo zur Selbstdarstellung ansehen.
Arbeitsatmosphäre
Gemeinsame Mittagspausen, nette Kolleg*innen, aber viel Druck und Stress von oben und am liebsten soll man immer mehrere, große Projekte parallel stemmen, da man sonst in so einem "agilen" Umfeld falsch sei. Realistische Erwartung von seiten des Arbeitgebers waren allerdings nicht gegeben, sodass Projekte die von Teams mind. 2 Jahre Umsetzung benötigen würden am liebsten allein und in 2 Monaten abgeschlossen werden sollen.
Image
Wer die Firma, Geschäftsführenden Personen bzw. öffentlichen Kopf der Firma und ebenfalls durch andere Familienmitglieder geführten NGO kennt, hat i.d.R. ein positives Bild im Kopf. Ist aber "mehr Schein als Sein". Wenn die NGO keine Jahresberichte veröffentlicht, dann sind auch die aufgeführten renomierten Geldgeber nur Augenwischerei. Dies strahlt auch auf die anderen gegründeten Organisationen.
Work-Life-Balance
Persönlich konnte ich immer rechtzeitig Feierabend machen und mich an meine vertraglich geregelten Stunden halten. Gleichzeitig wurde unausgesprochen "erwartet", dass man bei diversen Events (insb. Abends) i.d.R. Aufgaben übernimmt. Auch waren im Bewerbungsgespräch abgesprochene bzw. ausgeschlossene Aufgaben auf einmal doch das, was man erwartet, sodass man geshamed wird, wenn man diesen Mehraufwand nicht einfach leistet wie "gewünscht".
Karriere/Weiterbildung
Soweit mitbekommen gab es für mich und andere Kolleg*innen keinen Plan dergleichen, würde man im Stress auch keine Zeit für haben und wie gesagt eher "man wächst an seinen Aufgaben" als hier lernst du doch auch was.
Gehalt/Sozialleistungen
War mäßig, aber viele Kolleg*innen haben weniger verdient, teilweise mit stressigeren Aufgaben und mehr Verantwortlichkeiten.
Neben Gehalt gab es keinen Plan für Altersvorsorge oder Sonderzahlungen etc.
Gehalt wurde auch öfters nicht pünktlich (und generell eh schon spät im Folgemonat) oder gerade so auf den letzten Drücker angewiesen. Insb. bei Studierenden kam das Gehalt in der Zeit in der ich dort war sehr spät und die Mitarbeitenden mussten selbst mehrfach darauf hinweisen, das sie es noch nicht bekommen haben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Für viel Material werden nachhalteriger Optionen genutzt - meist aber auf Wunsch der verantwortichen Mitarbeiter*innen, Hafermilch ist Standard, aber "wenn es schnell gehen muss" oder es für die Optik wichtig ist wird auch bei Amazon etc. bestellt, anstatt Alternativen zu suchen.
Kollegenzusammenhalt
Nette Kolleg*innen, mit den meisten kann man auch neben der gemeinsamen Mittagspause auch gut mal ein After-Work-Getränk konsumieren. Aber auch viel "jede*r kämpft für sich allein"-Mentalität, wenn es um die Kommunikation mit der Geschäftsführung geht. Schwer einzuschätzen, wem man wirklich "vertrauen" kann, insb. wenn alle hinter vorgehaltener Hand genervt sind vom Workload etc.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kolleg*innen gibt es quasi nicht, eher junge, "agile" Menschen, die u.U. leichter manipiluiert werden können und sich "für die gute Sache" verbiegen lassen.
Vorgesetztenverhalten
Puh, vorbildlich ist anders. Sehr toxisch, Mitarbeiter*innen fördern steht weniger auf dem Programm, eher der Ansatz "man wächst mit seinen Aufgaben" und sehr kurzfristig angesetzte Events sollen von allen gestemmt werden. Erreichbarkeit nur via Whatsapp-Sprachnachrichten halbwegs. Sehr viel Top-Down Aufgaben in dem Raum werfen und ohne viel Kommunikation, Ziele formulieren etc. perfekte Umsetzung erwarten.
Arbeitsbedingungen
Familienfreundliche Arbeitszeiten, Krankheit, Urlaube funktionieren recht unkompliziert und meist einfach in Absprache mit dem eigenen Team. Büro ist gut ausgestattet, gut erreichbar und bieten gute Arbeitsbedingungen. Jedoch kann man sich für wichtige Calls kaum ungestört zurückziehen, für parallele Meetings fehlt der Platz und Kerzen scheinen wichtiger als helle Beleuchtung. Viele Kolleg*innen sitzen bei Calls im dunklen Flur, wenn der Platz zu eng wird oder bleiben gleich im Home Office.
Kommunikation
Austausch zwischen den Kolleg*innen mit den meisten schnell und unkompliziert, aber auch nicht alle sind immer gut zu greifen oder machen sich rar. Feedback Kultur von Geschäftsführung unterirdisch und toxisch oder übertriebenes Lob, was später aber doch nicht positiv genug gesehen wird. Viel Top-Down und "mach mal schnell". War bei mir zum Glück nicht der Fall, aber viele Kolleg*innen haben regelmäßig Arbeitsanweisungen via WhatsApp Sprachnachrichten erhalten.
Gleichberechtigung
Sehr weiblich und vielfältig geprägte Belegschaft.
Interessante Aufgaben
Fachlich war es ein super Job für mich, Material und Programme wurden i.d.R. wie benötigt zur Verfügung gestellt, sodass man seinen Aufgaben nachgehen konnte. Viele Themen kann man auch selbst besetzen, wenn man Interesse daran hat. Gleichzeitig sollen aber auch viele Aufgaben außerhalb der Stellenbeschreibung "für die Sache" mit getragen und übernommen werden, auch z.T. zwischen den Firmierungen mit Hawar.help (e.V.) und German Dream (gGmbH) - egal was man im Vertrag stehen hatte, da viele eh schon Doppel-Verträge bei beiden hatten und auch die Büros gemeinsam genutzt werden, aber wurde von allen erwartet egal was der Vertrag sagt.