Viel Kommunikation, ohne etwas zu kommunizieren
Gut am Arbeitgeber finde ich
An vielen Stellen hakt es, aber an manchen Standorten scheint es auch gut zu laufen. Gerade was die Einrichtung betrifft kann man sich nicht beschweren.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hire und Fire Mentalität, wobei sich die Angestellten inzwischen auch zunehmend selbst feuern, angesichts der niedrigen Gehälter, winzigen Erhöhungen und des allgemeinen Umgangs der höheren Ebenen. Erfahrene IT-Fachkräfte tun sich mit einer Stelle in diesem Unternehmen selbst Unrecht.
Verbesserungsvorschläge
Ein Wechsel der Unternehmensstrategie ist meiner Auffassung nach auch für das weitere Bestehen der ganzen Firma von Interesse. Deutschland ist nicht Amerika und Personal keine Ware, vor allem keine Massenware.
Arbeitsatmosphäre
Die allgemeine Atmosphäre ist sehr Standortabhängig. Im Team war der Zusammenhalt gut. Viele kennen sich auch privat gut. Die Stimmung in der Firma ist jedoch allgemein ziemlich negativ, und das zurecht. Äußern können die Mitarbeitenden das nur unter vorgehaltener Hand. Denn hire and fire scheint hier eine gelebte Mentalität zu sein. Und dass, obwohl das Unternehmen innerhalb eines Jahres einen kritischen Teil seiner Belegschaft verloren hat.
Kommunikation
Die Kommunikation auf unterster Ebene ist ausreichend. Es wird darauf geachtet, zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten eine regelmäßige Kommunikation aufrecht zu erhalten. Das bringt aber nichts, wenn die Vorgesetzten Probleme nicht benennen können, sich von Gespräch zu Gespräch selbst widersprechen und Personaler angeheuert werden, die ihrem stadtbekannten Ruf alle Ehre machen.
Da werden dann auch mal fragwürdige Spielchen gespielt, mit unlösbaren Aufgaben, belangloser unkonkreter Kritik oder ewig aufgeschobenen Gehaltsverhandlungen.
Von der Führungsebene kommen vor allem nur Forderungen.
Kollegenzusammenhalt
Viele nette junge bzw. junggebliebene Leute. Der Zusammenhalt im Team war gut. Am Ende kocht jedoch immer noch jeder sein eigenes Süppchen, man sollte nicht erwarten dass die Arbeit zur zweiten Familie bzw. zum zweiten Freundeskreis wird.
Work-Life-Balance
Die Work-Life balance ist einwandfrei gewesen. Flexible Arbeitszeiten, ausreichend Urlaub sowie interessante Zusatzangebote.
Vorgesetztenverhalten
In jeder Firma wird gerne mal über die Vorgesetzten geschimpft, aber was ich hier erlebt habe ist wirklich einmalig. Viel Kommunikation, ohne dass am Ende etwas kommuniziert wurde. Da Lob nicht wirklich vorhanden zu sein scheint und Kritik meist völlig unkonkret geäußert wird, arbeitet man einfach wie man es selbst für angemessen hält. Je höher man in der Firmenstruktur geht, desto mehr häufen sich fragwürdige Geschichten.
Interessante Aufgaben
In der IT gibt es solche und solche Aufgaben. Letztendlich bastelt man hier an einem Online-Shop herum. Wer auf spannende Hochtechnologie abfährt ist hier also fehl am Platze.
Die Verteilung der Aufgaben hängt stark von der Stellung und der Erfahrung ab. Bei der Erfüllung der Aufgaben wird viel Freiheit gelassen, was Vorteile wie Nachteile mit sich bringt.
Arbeitsbedingungen
Das einzige klare Argument für diese Firma. Die Ausstattung ist fantastisch, besonders die Küche lässt keine Wünsche offen. Es gibt höhenverstellbare Tische und moderne Technik. In näherer Umgebung gibt es viele günstige Essensmöglichkeiten, auch wenn die Lokalitäten der Neustadt nun nicht unbedingt mit echter Gastwirtschaft zu vergleichen sind. Im Zweifelsfall kocht man aber einfach zu Hause und macht es sich dann warm.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Viel Grüne Energie, gleichzeitig aber auch viel Verpackungsmüll und alles "Made in China".
Gehalt/Sozialleistungen
Für Einsteiger ist das Gehalt anfangs lukrativ. Die Strategie der Firma ist vermutlich, so Personal anzulocken und dann durch zähe Gehaltsverhandlungen und aberwitzige Erhöhungen am Ende wieder zu sparen. Da wird dann auch mal lieber ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin zu viel eingestellt und wenn es nicht passt wieder entlassen.
Ob dieses System moralisch und angesichts der katastrophalen Fluktuation dieses Jahr vertretbar ist, kann man definitiv anzweifeln.
Image
Unter der Belegschaft und in der Arbeitswelt bröckelt das Ansehen erkennbar. Das sieht man nicht nur am massiven Weggang. Wie es sonst um das Image der Firma bestellt ist, kann ich nicht sagen.
Karriere/Weiterbildung
Man hört auch hier viele schaurige Geschichten. Entscheidungen über Einstellungen, Entlassungen und Beförderungen werden scheinbar selten aus fachlichen Gründen gefällt. Eine Karriere, von der noch die Enkel erzählen, macht man hier als einfacher Angestellter definitiv nicht.