Mitarbeiterausbeutung unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit
Gut am Arbeitgeber finde ich
Einige Mitarbeitende finden es gut, dass sie relativ frei an interessanten Aufgaben arbeiten können.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mitarbeitende werden nicht wertgeschätzt. Sie werden unterdurchschnittlich bezahlt und erhalten kaum Feedback. Persönliche Entwicklung wird kaum ermöglicht. Hier bleibt nur, wer sich nicht traut, sich woanders zu bewerben.
Verbesserungsvorschläge
Kommunikationskultur verbessern. Klare, transparente Prozesse schaffen. Arbeit planbarer gestalten. Persönliche Entwicklung proaktiv ermöglichen. Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Überholte Vorstellungen verabschieden und Neuerungen zulassen. Bessere Büroausstattung.
Arbeitsatmosphäre
Überholte Vorstellungen vom Arbeiten. Nur wer 40h die Woche an seinem Bürostuhl klebt, leistet Arbeit. Es gibt eine Paranoia, dass verbesserte Arbeitsbedingungen (z.B. Homeoffice oder Überstundenausgleich) "ausgenutzt" werden könnten. Intransparente Prozesse. Mitarbeitende wissen oft nicht genau an welchem Projekt sie arbeiten und warum -> fehlende Motivation. Vorgesetzte verteilen Aufgaben nach Gutdünken. Es gibt keine saubere Aufgaben- und Ressourcenplanung. Zu viele Baustellen, Mitarbeitende im konstanten Feuerwehrmodus. Es gibt Hemmungen gegenüber der Einführung von Neuem ("Wir haben vor einem Jahr mit der Digitalisierung begonnen und noch nicht alle Mitarbeiter sind mit der Benutzung von MS Teams einverstanden.")
Kommunikation
Kritik wird nicht ernst genommen oder sofort abgewehrt. Konflikte werden nicht angegangen und gelöst, sondern es wird sich hintenrum beschwert. Kaum Informationsfluss zwischen den einzelnen Abteilungen.
Kollegenzusammenhalt
Guter Zusammenhalt zwischen einigen Kollegen. Hilfe und Unterstützung wird gern geleistet. Jedoch Lagerbildung.
Work-Life-Balance
Gleitzeit mit kurzer Kernzeit. Einen Tag die Woche ist Homeoffice erlaubt, wird jedoch skeptisch betrachtet. Überstunden werden nicht erwartet. Jedoch schieben Führungspersonen regelmäßig Nacht- oder Wochenendschichten um den Laden am Laufen zu halten.
Vorgesetztenverhalten
Bestenfalls jovial. Kein Vertrauen in die eigenen Mitarbeitenden. Kommunikationsstruktur autoritär, kaum Mitbestimmung bei der Aufgabenverteilung. Meetings werden teilweise extrem kurzfristig aufgedrückt. Gründe für Krankschreibungen oder Kündigungen werden in der Belegschaft verbreitet. Es gibt Kündigungen ohne Vorwarnung aufgrund von persönlichen Befindlichkeiten.
Gleichberechtigung
Ich durfte mir in schöner Regelmäßigkeit sexistische Kommentare anhören ("Du bist ja ganz schön rational für eine Frau." "Wenn man schon sowas Hübsches wie dich hat, kann man es ruhig auf die Webseite stellen." oder das allseits beliebte "Frauen und Technik!"). Gleichstellungsbeauftragte oder Betriebsrat gibt es nicht. Initiativen zur Frauenförderung werden mit Skepsis betrachtet, stoßen auf Unverständnis, oder werden gleich als Affront gewertet.
Arbeitsbedingungen
Gut: größtenteils Zwei-Personen-Büros
Schlecht: Im Sommer unerträglich warm wegen fehlender Klimaanlage. Keine höhenverstellbaren Schreibtische. Mangelhafte Beleuchtung. Billige Headsets statt noise-cancelling-headphones. In der ganzen Firma wird akzeptiert, dass Bildschirme flackern und ab und zu ausgehen. Ein einziger Pausenraum für 150 Mitarbeitende. Kaffee wird bezuschusst und kostet 20cent/Tasse (ein Automat im Erdgeschoss, der Rest ist privat). VPN Verbindung instabil. Es gibt keine Diensthandys. Auf Dienstreisen wird erwartet das private Handy zu nutzen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es werden Projekte zum Thema Klimaschutz beantragt und dann wird zum Kennenlern-Treffen ein innerdeutscher Flug gebucht. Naja.
Gehalt/Sozialleistungen
Bezahlung unter TVöD. Gehaltserhöhungen maximal alle zwei Jahre und dann auch eher symbolisch.
Image
Kennt man nicht.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt kaum Weiterbildungen. Selbst mit starker Eigeninitiative ist es schwierig.