Außen "Hui!"...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt sicherlich etwas. Es fällt mir nur momentan nicht ein.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vieles, das oben angesprochen, zumindest skizziert ist und zugleich in der Kürze hier nicht genannt werden kann oder aus rechtlichen Gründen auch mit Hinblick auf die beauftragenden Institutionen hier nicht genannt werden darf.
Verbesserungsvorschläge
Innovationsoffenheit leben, Mitarbeiterbeteiligung ernst nehmen, beruflichen Aufstieg tatsächlich ermögliche; Bestandsperspektiven eröffnen und realisierbar machen; adäquat entlohnen; die dauerhafte Überschlüsselung von Mitarbeitern auf Projekte unterlassen; soziale Benefits einbringen; unbefristete Arbeitsverträge zur Regel machen; Mitarbeitern adäquate, zeitgemäße Wertschätzung und Achtung entgegenbringen und diese leben; den lange unterbundenen und bekämpften Betriebsrat als etwas Hilfreiches betrachten; Die Unternehmensethik identitätsstiftend neu und tatsächlich gestalten und leben
Arbeitsatmosphäre
Bezogen auf Stressoren, Standorte mit lautem Straßenverkehr, klimatische Bedingungen, Räume, Arbeitsplatzausstattung, gefühlte Bedeutungslosigkeit beim Vorbringen von Anliegen; Die Stimmung bei Mitarbeitenden zumeist unzufrieden in Bezug auf echte (nicht nur nach außen behauptete) Wertschätzung der Führungsebenen gegenüber der Mitarbeiterschaft; wenig Transparenz bei Entscheidungsprozessen, mangelhafte Kommunikation bei laufenden Projekten; Tonfall gegenüber Mitarbeiterschaft häufig kalt, zynisch, mitunter rauh. An mehreren Standorten so selbst oder bei anderen erlebt
Kommunikation
Intensive Meeting-Kultur, die jedoch überwiegend einseitige Kommunikation pflegt. Vorschläge und Empfehlungen werden erlebbar nur bedingt und selten spürbar aufgenommen oder eingebunden
Kollegenzusammenhalt
Projektintern überwiegend gut, jedoch auch mit viel Intrige, besonders zum Ende von Projekten hin, wenn die meisten Mitarbeiter in Angst geraten, ob und wie es danach für sie "weitergeht", da hier gerne Unklarheit und Hinhalten in der Frage der Weiterbeschäftigung geübt wird.
Work-Life-Balance
gut infolge enger Zeitkontrolle, die jedoch von den meisten Mitarbeitenden als übermäßig und restriktiv empfunden wird, zumal der Arbeitsaufwand bei leider sehr geringem Digitalisierungsgrad der Arbeits- und Dokumentationsprozesse immens und die Arbeitsgesamtbelastung infolge individueller, vielfacher Personalunterdeckung bzw. Projektüberschlüsselung hoch sind.
Vorgesetztenverhalten
Nur oberflächliche Freundlichkeit, fast schon kumpelhaft, mit viel Dutzen, jedoch wenig flexibel, eher statisch und im Führungsstil nicht mehr zeitgemäß. Hier ist viel Forderun und Erwarten bei wenig Support erlebbar. Die vermeintliche Bewegungs- und Gestaltungsfreiheit in der Arbeitsweise der Mitarbeiter scheint mir eher eine Folge mangelnder Klarheit der Arbeitsprozesse und eines hohen Mangels an Verständnis und Einfühlungsvermögen für die Belastung der Mitarbeitenden infolge ständigen Improvisierens, damit laufende Projekte überhaupt handhabbar bleiben. Viel Fordern und Erwarten - Wenig geben und Einfühlen als Führungsstil
Interessante Aufgaben
Allein schon durch die Projekt- und Maßnahmeninhalte, besonders aber durch die den Projekten anvertrauten Leistungsempfänger eine Tätigkeit mit Sinn und Notwendigkeit, Dankbarkeit und positiven Feedbacks der betreuten Menschen
Gleichberechtigung
Frauen deutlich bevorzugt, beruflicher Wiedereinstieg auf niedrigerem Niveau möglich; Wer aber hier einmal raus war, kommt kaum wieder rein.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Branche ist ohnehin ein Sammelbecken für Ältere, die anders nurmehr geringe Chancen auf einen Arbeitsplatz im Markt haben; Da die meisten eh nur Zeitverträge bekommen, gibt es auch nur wenige langjährige ältere Mitarbeitende. Die Perspektive ist hier selten existenzsichernd, gerade für Ältere; Aufsteigen durch Fortbildung ist gleich Null
Arbeitsbedingungen
Der Technisierungsgrad ist mäßig bis gering, Ausstattung und Vernetzung, besonders aber der Digitalisierungsgrad ist veraltet und stabil unzulänglich. Die Innovationsfreudigkeit wirkt stark gehemmt. Arbeitsplatzergonomie und Einhaltung der Arbeitsplatzbestimmungen hinsichtlich der Arbeitsgesundheit sind unzureichend. Kaputte Bürostühle, zumeist keine Armlehnen, Lautstärkepegel lagebedingt hoch, Temperatur im Sommer unerträglich, oft bei fast 30°C, im Winter oft kalt, Beleuchtung nur selten arbeitsplatzgerecht
Umwelt-/Sozialbewusstsein
keine Mülltrennung, zeitweise frisches Obst an (lediglich) einzelen Standorten (darum 2. Stern), Getränke (egal welche) werden nicht gestellt, keine Pfandsysteme, an nur ausgewählten Standorten vereinzelt Hausfeiern mit Verköstigung (dafür der 3. Stern)
Gehalt/Sozialleistungen
branchenbezogen unterstes Gehaltslevel, war auch 2-mal unpünktlich (angeblich stets Bankfehler), Gehalt nicht adäquat zur geforderten und über die vertragliche Verdingung hinaus erwartete Leistung, keine sozialen oder gehaltsähnlichen Zusatzleistungen, keine betriebliche Altersvorsorgeangebote
Image
intern wäre es noch nicht einmal 1 Stern. Die Haltung zum Unternehmen selbst, auch im Hinblick auf Teile der hierarchieabhängigen Umgangsformen war manches Mal schon erschreckend. Häufig dringt innere Kündigung und viel Frustration durch, die sich zumeist auf die systemische und strukturell durchgängige Arbeitsüberlastung bezieht sowie aus Mängeln in Kommunikation, Wertschätzung und Führungsverhalten rekrutiert. Nach außen und nominell auch in offizieller Internkommunikation ist das Image hoch angesetzt, weicht jedoch in der Realität weit von erlebtem Image und fehlender Identifikation ab.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung, nominell in Angeboten behauptet, findet nicht statt. Verweildauer durch Kurzzeit-, Projekt- oder anders limitierte Arbeitsverträge lassen kaum Weiterbildungsgelegenheiten zu. Die Bildung von Perspektiven ist faktisch ausgeschlossen, Mitarbeiter werden über den Fortbestand von Arbeitsverhältnissen bis unmittelbar vor Vertrags- / Projektende gezielt im Unklaren gelassen und mit vagen Aussagen hingehalten. Das habe ich selbst und auch bei zahlreichen Kollegen/Innen erlebt. Beruflicher Aufstieg ist insgesamt im wesentlichen ausgeschlossen. Hier trifft auch die Kultur im Umgang mit Älteren insofern mit voller Schwere, als dass allein deutlich Jüngere (in engen Grenzen) Aufstieg in Rang und Position erfahren können.