Der Niedergang eines etablierten Mittelständlers
Gut am Arbeitgeber finde ich
Einen Großteil der Produkte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vor Jahren noch fühlte man sich wie ein Mitglied der GHH- Familie, inzwischen ist man nur noch ein uninformiertes Übel mit Gehaltsanspruch. Hier kann man sich nicht mehr wohlfühlen. Die Schieflage wurde allein durch die handelnden Personen ausgelöst, sodas auch kein Vertrauen mehr besteht, das sich unter dieser Leitung etwas zum Besseren wenden könnte.
Verbesserungsvorschläge
Wenn die Verantwortlichen der Holding hier nicht ganz schnell eingreifen, wird es GHH zum Ende des Jahres nicht mehr geben. Die Gründe dafür sind entweder die flüchtenden Altgedienten und hoch qualifizierten Kollegen, oder aber die Insolvenz.
Arbeitsatmosphäre
Nachdem wir in den vergangenen Jahren bereits so manches Mal dachten, es ginge nicht schlimmer, werden wir seit nun fast 3 Jahren eines besseren belehrt. Die derzeitige Geschäftsführung schlägt hinsichtlich Demotivation wirklich alles bisher dagewesene. Es herrscht ein Klima der Hasses und der Angst unter den Kollegen aller Abteilungen. Inzwischen wird nicht einmal mehr die niedrigste Form des Anstands gewahrt und nicht anwesende Kollegen namentlich und vor großem Publikum nieder gemacht. Sei es das der langsame Gang von kranken Kollegen über den Werkshof angeprangert wird, oder aber die Beteiligung in der Gewerkschaft zur Herabwürdigung dient. Inzwischen haben alle die Erfahrung gesammelt das Nichtanwesende an die Wand genagelt werden.
Kommunikation
Wenn man hier nicht selbst aktiv wird erfährt man überhaupt nichts mehr. Es gibt nur noch eine Holschuld, Bringschuld existiert nicht mehr. Weder technische Änderungen noch Richtungswechsel in der Firmenstrategie oder Marktausrichtung werden noch kommuniziert. Der einzige Weg ist hier horizontal. Vertikal kommt überhaupt nichts mehr, als wenn alles streng geheim sei. Das führt zwangsläufig dazu das sich niemand mehr mitgenommen fühlt.
Kollegenzusammenhalt
Wird tatsächlich derzeit wieder etwas besser, zumindest unter den Kollegen die nicht bedingungslos am Tropf der GF hängen. Die momentane Schieflage des Unternehmens führt an mancher Stelle dazu das Kollegen zusammen rücken und sich wieder mehr austauschen.
Work-Life-Balance
Nicht existent. Funktioniere und gib bedingungslos alles, oder kündige.
Vorgesetztenverhalten
Die derzeitige GF treibt die Kollegen aus der Firma heraus sodas die Mannschaft ganz bald handlungsunfähig sein wird. Allein seit Beginn des Jahres haben 4 wichtige und langjährig Beschäftigte das Handtuch geschmissen. "Reisende soll man nicht aufhalten", so die Eigenreflektion der GF. Andere wurden durch die GF freigestellt oder rausgeschmissen, unabhängig von Position und/oder Qualifikation. Ersatz aus Reihen der roten Konkurrenz scheint unbegrenzt verfügbar.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind tatsächlich vielfach interessant und herausfordernd, allerdings wird man für gute Leistung sicher nicht gelobt oder gar belohnt. Läuft etwas ausnahmsweise mal gut ist das der Verdienst der GF, geht es schief wird akribisch nach den Schuldigen gefahndet. Das steht sogar noch weit über dem Anspruch dem Kunden zu helfen bei der Fehlerbeseitigung.
Gleichberechtigung
Kommt man aus dem Kreise der Buddies der Führung kann eigentlich nichts passieren. Der Stamm dieser Firma wird indes systematisch "entsorgt" und da ist dann auch das Geschlecht völlig zweitrangig.
Umgang mit älteren Kollegen
Genauso gut und/oder schlecht wie mit den Jüngeren. Es kommt halt sehr darauf an wessen Lied man singt.
Arbeitsbedingungen
Noch funktionieren Rechner und Werkzeuge, wenn aber weiterhin mit dem Geld der Holding teure Arbeitskräfte in aller Welt zugekauft werden, wird sich auch das ganz bald erledigt haben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sozialbewusstsein und Empathie nicht existent.
Gehalt/Sozialleistungen
Noch akzeptabel, wird aber gerade mit Macht reduziert.
Image
Wird über kurz oder lang stark leiden, wenn nicht ganz schnell die Notbremse gezogen wird.
Karriere/Weiterbildung
Sporadisch werden Weiterbildungen angeboten. Gemessen am üblichen Maß aber kaum erwähnenswert. Karriere macht nur wer von aussen geholt wird und entsprechenden Stallgeruch mitbringt.