Prinzipiell gut aber gemischte Gefühle im Ausscheidungsprozess nach Aufhebungsvertrag
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Ermöglichen von Selbstständigkeit, die sehr diversen Möglichkeiten der internen Veränderungen und das in manchen Bereichen familiäre Arbeitsleben sind mit Sicherheit noch hervorzuheben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Diverse Kommunikations- und Menschenführungspraktiken, hier muss was passieren. Es geht auch nicht um meine persönliche Erfahrung, sondern mehr um den allgemeinen Umgang mit Angestellten. Gerade in den schwierigen Zeiten sieht man, wie Menschen ticken und dieses Ticken ist etwas aus dem Rhythmus geraten.
Man muss den Angestellten ebenfalls im Jahr 2023 heute übliche Stabdards bieten: Einen ansprechenden Pausenraum, Essenszuschüsse, mindestens 30 Tage Urlaub und anderes sind einfach solche Standards, nichts davon bietet das Unternehmen. Schade, denn die Zukunft wird im Arbeitnehmermarkt immer noch anspruchsvoller werden und dieses prinzipiell gute Unternehmen darf den Zug nicht verpassen! Bitte überdenken Sie alle hier die aktuell gefahrene Strategie, der Gruma Konzern und auch die fleißigen Mitarbeiter haben es mehr als verdient.
Trotz all meiner in den letzten Wochen negativen, persönlichen Erfahrungen muss ich eine Weiterempfehlung aussprechen, da es viel schlechter ginge und die Gruma in ihren Grundfesten bei Gott kein schlechter Arbeitgeber ist!
Verbesserungsvorschläge
Ich habe für dieses Unternehmen gelebt, bis zur letzten Sekunde und trotz eines nicht wirklich vorbildlichen Umganges mit anschließendem Aufhebungsvertrag tue ich das irgendwie immer noch. Doch war das alles anscheinend nicht gewollt, man kommt sich sehr schlecht vor und meine Person ist da sicher kein Einzelfall. Wir alle sind nur Menschen, auch Leiter, Geschäftsführer oder Inhaber von großen Firmen und daher sollten wir alle daran arbeiten, in Zukunft besser zu werden, gerade im menschlichen Bereich des Arbeitsalltages. Die Gruma Führungsriege besteht, und da bin ich nach wie vor überzeugt, aus sehr intelligenten und eigentlich immer weitblickenden Leuten. Daher glaube ich, dass diese Firma den Zahn der Zeit bald in Gänze verstehen und auch umsetzen wird. Luft nach oben brauchen wir alle, sonst kann man nicht mehr besser werden.
Arbeitsatmosphäre
Das Thema der Atmosphäre ist m.E. schwer zu bewerten, da sehr subjektiv. Meine Positionen in über einem Jahrzehnt waren durchwegs im Daueraussendienst, später mit Homeoffice und daher möchte ich keine Bewertung nach Kriterien des Hörens abgeben. Meine persönlich Atmosphäre war aber eher gut, man hat ja als Aussendienstler nie längerdauernde, persönliche Kontakte, die die Arbeitsatmosphäre wesentlich beeinflussen.
Kommunikation
Es gibt mehrere Arten der Kommunikation. Die unter den Abteilungen lässt leider öfter mal zu Wünschen übrig, die der direkten Kollegen war bei mir, sowohl im Service, wie auch im Spezialfahrzeugevertieb exzellent. Aber auch hier wieder: Es hängt von den Menschen ab, die die Kommunikation betreiben. Eine andere Art des Miteinander Redens ist jedoch, gerade ganz zum Schluss, wirklich schlecht gewesen. Nach über einem Jahrzehnt des Angestelltenverhältnisses wurde ich, und das ist Fakt, ohne eine stattgefunden Kommunikation mit gegenüber, zu einem Aufhebungsvertrag gebeten. Das ist weder für mich, noch für den überwiegenden Großteil der Beteiligten ansatzweise nachvollziehbar. Im Ausscheidungsprozess an die Geschäftsleitung gestellte Fragen wurden leider nicht oder nur vage beantwortet. Das funktioniert so nicht, ich bleibe dabei, hier ist viel Potenzial nach oben.
Kollegenzusammenhalt
Super Zusammenhalt in der Spezialfahrzeuge Vertriebsabteilung, zweifelsohne der beste, den ich je erlebt habe.
Work-Life-Balance
Muss ich mit voller Punktzahl bewerten, da für mich persönlich diese immer gut war und gerade auf Stellen, die intrinsische Motivationen voraussetzt, ist das sowieso nicht so das Riesen Thema. Aber auch hier: Super selbstständig mögliches Arbeiten, eigene Arten und Weisen können angewandt werden und auch die damit eingehende Zeitplanung ist wirklich ok. Denke, das gilt für alle Verkäufer, auch im Serviceaussendienst war das gut.
Vorgesetztenverhalten
Persönlich möchte ich für die Vorgesetzten im Spezialfahrzeuge Vertrieb sprechen: Extrem viel Rückenstärken, absolutes Einsetzen für den Mitarbeiter und auch eine freundschaftliche Menschenführung. Für mich sind das sechs von fünf Sternen, es sind aber nur fünf möglich.
Interessante Aufgaben
Leider muss ich hier Abstriche in der Bewertung machen. Da kann die Gruma im Speziellen wahrscheinlich nicht so viel dafür aber Vertriebstätigkeiten werden immer mehr zum Zahlenerzeugen unter viel Druck. Mein Sektor war bedingt durch die interessanten Projekte, die alle nicht von der Stange sind, eher mehr interessant als stupides Verkaufen von Standardprodukten aber prinzipiell ist es gehobenes Mittelfeld.
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung von Mitarbeitern untereinander ist verbesserungsfähig. Man hat eine große Diskrepanz bei Löhnen im gewerblichen Bereich erzeugt, m.E. durch individuelle Verhandlungsstrategien, die Menschen mit weniger rhetorischem Geschick sozusagen benachteiligen. Schwieriges Thema, schwierig zu bewerten aber auch hier trifft es ein gutes Mittelfeld.
Umgang mit älteren Kollegen
War und ist schon immer gut, das Alter ist nicht wirklich entscheidend. Sehr viele langjährige und daher ältere Mitarbeiter sind im Dienst, diese dürfen auch zum Beispiel auf andere Positionen wechseln, wenn sie im Zuge des Älterwerdens Tätigkeiten nicht mehr ausführen können.
Arbeitsbedingungen
Im Vertrieb definitiv schlechter werdend, das liegt aber wie oben beschrieben nicht an der Firma selbst. Der Markt wird aktuell gefühlt täglich schwieriger und daher werden die vertrieblichen Arbeitsbedingungen auch schlechter. Meine Verkaufsleitung im Spezialfahrzeugesektor, für welche ich nur sprechen kann, hat dies aber immer für unser Team angenehm gestaltet, was alles andere als selbstverständlich ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Eine Vertriebsorganisation, die auf die Maximierung von Zahlen ausgelegt ist, kann rein systemische nicht nachhaltig oder sozioökonomisch einwandfrei sein. Konsum und dieser Bewertungspunkt beißt sich, was auch hier wieder nicht dem Betrieb Gruma anzulasten ist.
Gehalt/Sozialleistungen
Mein Gehalt war immer gut, sowohl in der Servicezeit, wie auch im Verkauf. Man hat sich mit gegenüber auf bayrisch gesagt nie „lumpen lassen“ und dieser Punkt war sehr fair. Ebenfalls war das in meinem Prozess des Aufhebungsvertrages auf den zweiten Anlauf ok. Man versuchte selbstverständlich erst mal eine kleinere Abfindung anzubieten, diese ist aber prinzipiell nie als festgenagelt verkauft worden. Im Serviceaussendienst war es ebenso, wenn man eine geforderte Lohnerhöhung begründen konnte, wurde dieser auch immer stattgegeben. Klar, es ist immer Luft nach oben aus Arbeitnehmersicht aber alles in allem meinerseits mehr als ok.
Image
Es fällt schwer, dies zu bewerten. Die Gruma hatte früher immer ein tolles Image. Dieses wurde leider schlechter. Hier gibt es auf Kununu mehrere, relativ direkter Bewertungen, die die allgemeinen Image Probleme ganz gut beschreiben. Viele Kollegen und auch ich, müssen sich leider vielen genannten Positionen anschließen.
Karriere/Weiterbildung
Würde ich als exorbitant bewerten. Einfach gesagt: Einen Friseur Meisterbrief als KFZler bei der Gruma kann man wahrscheinlich machen, man wird hier in der Fortbildung immer unterstützt und die Bereichsleiter finden mir den Mitarbeitern immer Möglichkeiten der Freistellung. Ich kenne nicht wenige Fälle, in denen unter festgelegten Bedingungen Aus- und Weiterbildungen teilweise übernommen oder Löhne weitergezahlt wurden. Man hat wenigstens diesen essentiellen Punkt bereits vor vielen Jahren verstanden.
Arbeitgeber-Kommentar
Liebe ehemalige Kollegin, lieber ehemaliger Kollege,
vielen Dank für Ihre ausführliche Bewertung. Es freut uns, dass Sie viele Aspekte positiv hervorheben konnten. Die negativen Punkte nehmen wir gerne auf.
Viele Grüße
GRUMA Personalteam