Gut gedacht, schlecht gemacht
Gut am Arbeitgeber finde ich
Alle Einrichtungsstandorte befinden sich im Stadtgebiet. Das Unternehmen bietet viele verschiedene Arbeitsbereiche, wie zum Beispiel die stationäre Pflege, Tagespflegen und den ambulanten Dienst.
Die digitale Dokumentation ist in allen Einrichtungen umgesetzt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es wird kaum versucht junge, engagierte Mitarbeiter zu halten, stattdessen herrscht das Motto: "Reisende soll man nicht aufhalten".
Eingefahrene Arbeitsweisen und starre Strukturen werden auf Dauer weitere Kollegen ermüden und zum Arbeitgeberwechsel bringen.
Verbesserungsvorschläge
Das Motto "Höher, Schneller, Weiter" ist im Gesundheitswesen nur bedingt umsetzbar, wird jedoch in diesem Unternehmen ganz groß geschrieben. Überall mitmischen ist die Divise, ohne wirklich Nutzen für die Belegschaft. Selbstverständlich sind auch wir in der Pflege ein Dienstleister, jedoch darf uns nicht die Menschlichkeit verloren gehen. Mittelpunkt unseres Handelns muss immer noch der uns anvertraute Mensch sein.
Der Weitblick, um die Entwicklung der Pflege mit zu gestalten ist eine gute Voraussetzung, jedoch darf man dabei die Basis, die die das Geld, durch die Pflege von alten und kranken Menschen, erwirtschaften, nicht auf der Strecke lassen. Fehlende Kommunikation und das Stellen vor vollendete Tatsachen sind keine guten Ansätze zur Mitarbeiterbindung. Immer besser zu sein als die anderen, ohne dabei die Stimmung im eigenen Unternehmen wahrzunehmen, ist eine schlechte Voraussetzung, zukünftig Mitarbeiter mit zu ziehen.
Mein Vorschlag wäre, einmal mehr die Basis in Entscheidungen einzubeziehen, Entscheidungen transparent zu erklären und Zufriedenheit zu stärken, statt irgendwelchen Träumen hinterher zu jagen.
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb des eigenen, engen Kollegiums gibt es eine wertschätzende und gute Arbeitsatmosphäre. Einen vertrauensvollen, kollegialen Umgang mit der Führungsebene sucht man jedoch vergebens.
Kommunikation
Zu viele Menschen sind in Absprachen und Projekte involviert, sodass oft der rote Faden verloren geht und Entscheidungen viel zu lange dauern. Die Art der destruktiven Fehlerkultur nimmt einen enormen Stellenwert ein und führt zu Demotivation und Frustration von Mitarbeitern.
Kollegenzusammenhalt
Bei Konflikten sind oft mehr Menschen mit einbezogen, als die die es wirklich betrifft.
Work-Life-Balance
Es gibt tariflich bedingt eine 5-Tage Woche
Vorgesetztenverhalten
Fehlende, bzw. veraltete Führungsqualitäten und stagnieren in alten Strukturen, bremsen die Entwicklung des Unternehmens, obwohl nach Außen immer Innovation und Modernität suggeriert wird. Die Vorbildfunktion der Vorgesetzten fehlt mir.
Interessante Aufgaben
Es wird eine eigenständige, kreative Arbeitsweise im Unternehmen vorausgesetzt, jedoch kann man diese Fähigkeit nur bedingt ausleben, da Eigeninitiative oft durch veraltete Strukturen und Denkweisen ausgebremst wird. Hier fehlt definitiv eine gute Kommunikation, um Aufgaben klar zu definieren und Erwartungen an den zu Bearbeitenden verständlich zu formulieren.
Gleichberechtigung
Die Wertschätzung der Arbeit erfolgt kaum, viel mehr erfolgt die Vergabe von negativer Kritik. Wünschenswert wäre hier die konstruktive Kritik, zur Förderung der Mitarbeiter.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden oft als "Auslaufmodelle" betrachtet, deren enormes Wissen und ihre Fähigkeiten völlig unterschätzt werden.
Arbeitsbedingungen
Notwendige Arbeitsmittel sind nicht alle auf dem neusten Stand, Arbeitsplätze sind leider nicht ergonomisch eingerichtet. Die Räumlichkeiten sind modern und funktional eingerichtet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es werden leider nicht einmal die einfachsten Möglichkeiten, wie beispielsweise Bewegungsmelder in den Fluren, zur Energieersparnis, genutzt. Auch ist die Umstellung der internen Kommunikation auf digitaler Basis längst überfällig. Die Möglichkeiten der digitalen Technik sind bei weitem noch nicht in voller Gänze genutzt, da ist viel Potenzial nach oben.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Bezahlung erfolgt laut TVöD, Qualifizierungen werden nur im geringen Maße honoriert. Besondere Leistungen sollten aus meiner Sicht stärker honoriert werden.
Image
Das Image hat sich in den letzten Jahren enorm negativ verändert. Wo man früher noch stolz war, Teil des Unternehmens zu sein, ist man heute eher kleinlaut, wenn man gefragt wird, wo man arbeitet. Unzufriedene Mitarbeiter und die Fluktuation vor allem junger Kollegen sind eindeutige Signale, die leider in der Unternehmensführung nicht korrekt gedeutet werden.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen und Qualifizierungen werden angeboten und erfüllen auch ihren Zweck. Jährliche Fortbildungen werden ausreichend angeboten.
Bei der Teilnahme an Qualifizierungen werden die Kosten zu einem großen Teil auf die Teilnehmer umgelegt, dies ist aus meiner Sicht nicht der richtige Weg, Mitarbeiter zu motivieren und zu fördern. Zumal die Qualifizierung auch dem Unternehmen dient, teilweise notwendig ist und zusätzlich eine vertragliche Bindung vorgeschrieben wird.