Der katastrophale Ruf kommt nicht von ungefähr
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Altgedienten werden mit einem Modikum an Respekt behandelt. Es gibt einen kleinen Mitarbeiter Rabatt im hauseigenen Laden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben.
Verbesserungsvorschläge
Leider kann man bei einer so verfahrenen Situation wohl nicht mehr viel tun (davon abgesehen ist die Chefetage chronisch lernresistent).
Arbeitsatmosphäre
Eine nervenaufreibende Seifenoper. Von der cholerischen Führungsebene bis zu den gehetzten Angestellten, von denen einige jedes Gerücht nach oben tragen und andere sich in wegducken üben.
Man könnte es amüsant finden, wenn der permanente Stress nicht an die Substanz ginge. Von Vertrauen keine Spur - wie kann es auch anders sein, wenn jede Clique über die andere lästert und die Chefetage munter mitzieht.
Kommunikation
Menschenunwürdig. Da wird eine Mitarbeiterin angebrüllt, bis sie in Tränen ausbricht, ein anderer wird wegen einer Bagatelle eine halbe Stunde lang zusammengestaucht (und dann wird sich beschwert, dass er mit der Arbeit diese halbe Stunde hinterherhinkt.)
Klare Vorgaben von oben gibt es keine. Wenn nicht einer der altgedienten Mitarbeiter den Neuling unter die Fittiche nimmt, muss man sich eben durchwursteln (und damit rechnen, für Unwissen einen cholerischen Anfall aus nächster Nähe erleben zu dürfen.)
Kollegenzusammenhalt
Es gibt sie, die gelassenen Altgedienten, die ihren Job machen und mehr oder weniger über den Intrigen stehen. Auch eine handvoll Gutmütiger, mit denen man sich angeben kann, ohne am Tag danach Bösartigkeiten zugetragen zu bekommen.
Leider bleiben die letzteren nicht lange, sobald sie etwas besseres gefunden haben sieht man sie nie wieder bei dieser Firma.
Ansonsten ist es jede Clique gegen jede, Gerüchte und Nachtreten und Vitriol sind an der Tagesordnung.
Work-Life-Balance
Überstunden sind die Regel. Gelegentlich lag es an der Auftragslage, was ja absolut verständlich ist und immer mal vorkommen kann.
Meist jedoch war es eben schlicht ein Organisationsproblem. Zu wenig Leute, Leute an den falschen Stellen eingesetzt, Prioritäten falsch gesetzt, dann Hektik verbreitet und am untersten Ende der Kette Druck gemacht.
Auch auf korrekte Pausen wird von der Chefetage nur insoweit geachtet, als dass sie nicht zu lange dauern.
Vorgesetztenverhalten
Siege oben - keine Worte.
Vielleicht nur eines: es gibt auch hier EINEN Abteilungsleiter, der positiv auffällt. Kollegial, konstruktiv, oft bemüht, das Chaos auszubügeln. Leider wird es weder gewürdigt, noch hilft es viel.
Interessante Aufgaben
Aufgaben werden willkürlich verteilt, Personal ohne Sinn und Verstand hin und her geschoben (meist wegen permanenter Personalknappheit, aber auch gerne als Resultat der neuesten internen Intrige).
Interesse, Lernwillen, oder gar Vorschläge sind unerwünscht.
Gleichberechtigung
Eine Art zynischer Gleichberechtigung existiert insofern, als beinah jeder gleich schlecht behandelt wird.
Man kann aber auch beobachten, dass die nicht deutschsprachigen Mitarbeiter/innen noch ein paar mehr Nachteile haben. Und sei es nur, dass der Umstand ausgenutzt wird, dass sie mit Arbeitnehmer Rechten nicht so gut vertraut sind (oder nicht darauf pochen wollen).
Umgang mit älteren Kollegen
Die Altgedienten genießen eine gewisse Ausnahmestellung. Das kann man definitiv als positiv werten, wenn es sie auch nicht vor den bösartigen Sticheleien schützt.
Arbeitsbedingungen
Belüftung, Lärmpegel, Sicherheit, sind durchweg grenzwertig. Neues Material wird nur angeschafft, wenn es gar nicht mehr anders geht (und dann prompt von den obersten der Hackordnung in Beschlag genommen.)
Um funktionierende Geräte herrscht ein munterer Kleinkrieg.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Schon bei der Gesundheit der eigenen Mitarbeiter gelten die Mindeststandards - an Engagement, das mit Umwelt- oder Klimaschutz zu tun hat, konnte ich nichts beobachten.
Gehalt/Sozialleistungen
Mindestlohn wird gezahlt, mal halbwegs pünktlich, mal später. Ob die (durchaus pünktlichen) Abzüge alle so zulässig sind, bleibt dahingestellt.
Image
Hätte ich mich im Vorfeld besser informiert, wäre mir der Ruf der Firma schnell zu Ohren gekommen. Leider kann ich mich nun in die Litanei der ehemaligen Mitarbeiter einreihen, die vor diesem Arbeitgeber warnen.
Karriere/Weiterbildung
Wer unabkömmlich ist und/oder geschickt intrigiert, kann in der Hierarchie aufsteigen. Andere bleiben Jahre oder Jahrzehnte auf der Stelle. Von der Führungsebene wird nichts gefördert, was nicht den unmittelbaren Bedürfnissen dient.