Nicht empfehlenswert - Ein Unternehmen, das vor vielen Jahren stehengeblieben ist.
Arbeitsatmosphäre
Die Stimmung ist schlecht und wird tendentiell schlechter. Ein Gemeinschaftsgefühl im Sinne von "an einem Strang ziehen" gibt es nicht. Das liegt vor allem am schwierigen Verhältnis zwischen Führungsebene und Mitarbeitern.
Um das Steuer herumzureißen, muss sehr viel verändert werden. Leider fehlen hierzu Mut und Tatendrang, da Lethargie und Augenverschließen vorherrschen.
Kommunikation
Es findet keine offene Kommunikation aus Richtung des Managements statt. Während auf den ersten Blick alles sehr locker erscheint, verbirgt sich dahinter leider der Wunsch nach Kontrolle, was moderne Arbeitsweisen wie Agilität und eigenverantwortliches Arbeiten sehr stark einschränken.
Entscheidungen werden hinter geschlossenen Türen getroffen und den Mitarbeitern nicht transparent gemacht.
Obwohl das Unternehmen sehr klein ist, gibt es überdurchschnittliche viele Abstimmungsrunden. Es ist schwer sich auf nächste Schritte in Projekten zu einigen. Hat man dies geschafft, so wird die Entscheidung beim nächsten Treffen wieder gekippt und die Diskussionen beginnen von vorn. Dies ist ineffizient, teuer und frustrierend für die Beteiligten, so dass unternehmensweit eine Resignation bei vielen Themen eingesetzt hat.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter Kollegen ist gut und definitiv ein Pluspunkt bei hamburg.de. Man hilft und unterstützt sich gegenseitig. Allerdings gilt das nur innerhalb einer Hierarchieebene.
Work-Life-Balance
Die Work Life Balance ist für viele gut. Die Arbeitszeiten sind nicht starr geregelt. Homeoffice ist grundsätzlich möglich.
Vorgesetztenverhalten
Es herrscht eine altmodische Trennung zwischen Management und den Mitarbeitern vor.
Offene Kommunikation von Problemen gibt es nach eigener Aussage des Managements bewusst nicht, damit die Mitarbeiter nicht demotiviert werden.
Schildern Mitarbeiter Probleme und Ängste, so werden diese dem Mitarbeiter entweder abgesprochen oder so lange wegdiskutiert, bis er/sie aufgibt.
Viele Dinge aus dem Bereich Personalmanagement, die man aus professionell aufgestellten Unternehmen kennt, existieren nicht: es gibt keine Jahresgespräche, Probezeitendgespräche, Gehaltsanpassungen, Perspektiven.
Interessante Aufgaben
Da das Unternehmen für eine lange Zeit nicht auf Änderungen des Marktes oder im Nutzerverhalten reagiert hat, gibt es eigentlich viel zu tun und somit auch Potential für spannende Projekte. Allerdings gibt es kaum Chancen diese Dinge umzusetzen, da das Management die Meinung vertritt, dass früher alles besser war. So wird an Altem festgehalten, was sich in Arbeitsweisen, Managementmethoden, Tools und Technologien widerspiegelt.
Gleichberechtigung
Hier ist leider viel Luft nach oben, vor allem in der Gleichbehandlung von Frauen.
Arbeitsbedingungen
Die Lage ist toll. Die Bahn hält direkt vor der Tür, die Alster ist nah und im Grindelviertel gibt es viele Möglichkeiten zum Mittagessen.
In den Arbeitsräumen kann insbesondere im Sommer kaum konzentriert gearbeitet werden. Im Großraumbüro im 5. OG direkt unter dem Dach mit vielen Fensterfronten hat man zwar eine schöne Aussicht mit Terrasse und viel Tageslicht, es gibt allerdings weder eine Klimaanlage noch ein Belüftungssystem, so dass es sehr heiß und stickig wird. Im Winter dagegen ist der Raum durch das Spitzdach kaum beheizbar und es ist viel zu kalt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zum Thema Umweltschutz fallen mir keine Bemühungen auf Unternehmensseite ein.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist sehr stark vom eigenen Verhandlungsgeschick abhängig. Dementsprechend groß sind die Unterschiede. Die Mehrzahl der Kollegen liegt unter dem marktüblichen Gehalt.
Einkalkulieren sollte man bei der Verhandlung, dass es danach i.d.R. keine Gehaltsanpassungen mehr gibt.
Zudem muss beachtet werden, dass der variable Gehaltsanteil auf Unternehmensseite wie ein "Bonus" behandelt wird, wodurch die Erreichbarkeit des variablen Anteils kaum gegeben ist.
Urlaubstage sind offiziell standardisiert, in der Realität gibt es hier aber große Unterschiede.
Es gibt keine Zusatzleistungen bis auf einen Zuschuss zur HVV-Proficard.
Image
Das Image ist schlecht, sowohl auf Userseite als auch gegenüber Unternehmenspartnern. Es gibt langjährige Defizite in den Bereichen Professionalität und Zuverlässigkeit. Leider gibt es hier keine positive Entwicklung, obwohl man aus Fehlern lernen könnte.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmaßnahmen sind möglich, wurden allerdings um 50% gekürzt. Zudem wurde der Anbieter gewechselt, was inhaltlich einen großen Qualitätsverlust bedeutete (da helfen auch 460 Seiten Katalog nicht). "Mit Knigge punkten - Moderne Umgangsformen im Beruf" oder "Frauen in Führung?" sind einige Beispiele für die bestehende Auswahl.
Insbesondere für Kollegen aus IT-nahen Bereichen ist es schwer, etwas zu finden. Mit guter Argumentation und viel Durchhaltevermögen kann man aber externe Angebote nutzen.