Vieles bereits gut, aber es geht noch besser. Corona zum Nachdenken über Veränderungen nutzen
Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?
Danke, dass wir vor Kurzem mobiles Arbeiten eingeführt haben. Das rettet uns aktuell und sollte definitiv ausgeweitet werden nach Corona.
Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?
Nach der Einführung von mobilem Arbeiten (Richtline und IT Infrastruktur, an dieser Stelle Danke an IT und Betriebsrat!) im letzten Jahr (große Bedenken seitens der GF...), kann unsere Firma wirklich dankbar sein, dass unser Geschäftsbetrieb aktuell überhaupt so gut aufrecht erhalten werden kann. Das ist der ultimative Beweis für alle Zweifler - in unserer Branche ist eine Präsenzkultur nicht mehr notwendig. Die Vorteile und Effizienzgewinne des mobilen Arbeitens überwiegen, es müsste einem eigentlich doch einleuchten. Aber leider bremsen auch hier die bereits angesprochenen teils verkrusteten Strukturen und Arbeitsabläufe/Führungsstile. Nutzt diese Krise um das Arbeitszeitenmodell anzupassen. Bitte wer braucht heutzutage eine Kernzeit mit 4 Tagen Anwesenheit in Pullach. Die Konkurrenz aus Grünwald ist da schon weiter - hier werden 3 Tage mobiles Arbeiten/home office angeboten und mir ist nicht bekannt, dass dort die Welt untergegangen ist....
Arbeitsatmosphäre
In meiner Abteilung gut, grundsätzlich auch besser geworden. Zuweilen etwas destruktiv und träge durch Erfolglosigkeit und mangelnde Begeisterungsfähigkeit, Motivation und Innovation der leitenden Kräfte. Einen echten modernen Team Spirit mit Team Building Maßnahmen vermisse ich sehr.
Kommunikation
Auch hier in meiner Abteilung gut. Im Unternehmen leider katastrophal. Sehr viel Flurfunk. GF informiert mit großen Townhalls (obwohl wir nur 100 MA sind und damit ein kleiner Mittelständler...) kommuniziert dann aber die üblichen Management top down Floskeln. So richtig direkt, transparent informiert zu werden wäre mein Wunsch. Auch hier fehlen echte Unternehmer unter den leitenden Kräften die einen gewissen Wir-Gedanken kommunikativ verankern müssten. Immer noch die alte wir da oben und ihr da unten Leier... (wir haben schon alles entschieden für euch, und jetzt werdet ihr passiv informiert) obwohl die da unten die Leistung erbringen, erfolgt doch auch wenig Anerkennung auf kommunikativer Ebene. Das ist schade.
Kollegenzusammenhalt
Unter manchen MA sehr gut, gerade die jüngere Riege formt sich gut. Einzelne Personen stören das Gefüge seit Jahren durch Nicht-Leistung und "hängen so in den Seilen rum" und schaffen den Anderen dann aber auch noch non-chalant Arbeit an. Hier würde ich mir einen Kehraus derjeniger wünschen die einfach nicht mehr zu uns passen und nur noch "abarbeiten" weil das auf die Gesamtstimmung drückt.
Work-Life-Balance
In meiner Abteilung gibt es chronische Mehr-Arbeit. Wenn manche Kollegen um 16 Uhr nach Hause gehen, bricht bei uns noch einmal Runde 2 an. Man muss jedoch sagen, dass sich bei HL Niemand zu Tode arbeitet. Insgesamt hält sich die Arbeitsbelastung im vergleich zu anderen Investment Häusern in Grenzen, aber wie das so ist mit dem Durchschnitt es gibt Ausreisser nach oben und nach unten. Ich würde sagen einige wenige sind sehr motiviert und erwirtschaften relativ gesehen mehr als viele Andere, die sich darauf ausruhen, dass es diese Fleißbienen gibt. Insbesondere im mittleren Management gibt es solche Geschöpfe, die deutlich 6 stellig verdienen aber dafür gerne auch nur 36 h arbeiten. Es wäre schön wenn sich die Arbeit auf mehr Schultern gerechter verteilen würden und es uns gelingen würde motivierte Mitarbeiter mit Exzellenzanspruch zu gewinnen. Die Verjüngung trägt teilweise dazu bei, aber die Herausforderung besteht nun darin diese jungen Menschen auch zu halten, heranzuziehen usw. und dazu mangelt es uns meiner Meinung nach an Attraktivität. Von daher gibt es bei der WLB große Bandbreiten. Gut finde ich das kleine Gym im Keller, das Obst, die Kantine und der EINE Tag Home Office.
Vorgesetztenverhalten
Ein wunder Punkt der Firma. Auf den FK Stühlen hat sich so mancher festgewachsen und das ohne Fach-/Sozial-Kompetenz. Leider. Wir haben vereinzelt gute FK und ich hoffe, dass uns diese bleiben. Manch Alt-Vorderer sollte jedoch dringend mal beschleunigen um auf Gegenwarts-Geschwindigkeit des modernen Arbeiten (was durchaus auf den jüngeren Arbeitsplätzen gefordert wird) aufzuholen. Denn unserer Arbeit verändert sich, sie wird schneller, sie wird IT lastiger. So manche FK mittleren Alters hat es mit dem lebenslangen Lernen leider nicht so und das rächt sich am gesamten Erfolg des Unternehmens - bei unserer eher kleinen Größe muss eben jeder ran und wir können es uns nicht leisten einzelne nur noch mitzuziehen. Auch nimmt sich manch einer gerne mehr vom Bonus als die Untertanen, die ihn erwirtschaftet haben. Insgesamt ist mir die Distanz zwischen oben und unten viel zu weit - wir sind nur 100 Ruderer im Boot und diese Wasserkopfstrukturen sind doch uralt.
Interessante Aufgaben
Absolut. Die Firma bietet genug Aufgaben die super interessant sind. Insgesamt könnte man jedoch gerade die Projektarbeit doch deutlich effizienter machen und damit auch weniger Papierkorb Arbeit erzeugen...
Gleichberechtigung
Typisch Deutsch - leider nicht vorhanden. Mir wären ein paar mehr Frauen jüngeren und mittleren Alters in Schlüsselpositionen doch lieber, als so mancher Cave Man.
Umgang mit älteren Kollegen
Respektvoll. Hier lohnt sich die alte Schule.
Arbeitsbedingungen
Überdurchschnittlich.
2er Büros. TG, Fahrradkeller, Umkleide, Duschen, kleines Gym, Kantine, Kaffeebar, Obst. Wir haben es schon geräumig vor den Toren der Stadt. Büros könnten allerdings etwas moderner werden. Das Raumkonzept ist nicht up to date. Und auch die Möbel (Stichwort höhenverstellbare Schreibtische....) wären mal zu erneuern.
Was die Prozesse betrifft sind mit dem neuen Gesellschafter noch viele Hausaufgaben zu machen. Es mangelt an Standardisierung überall. Unsere Prozesslandschaft gehört umgebaut und effizienter gestaltet. Bitte ein zentrale ERP System backend und frontend anschaffen (SAP zb) um die Excel Frickelei zu beenden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wir sind ein Finanzdienstleister in der Immobilienbranche und das merkt man. Noch. Auch hier sind kleine Schritte zu erkennen (ESG Strategie) allerdings bedarf es einer engagierten Belegschaft die das auch ernst meint und mitmacht. Auch hier sind viele ältere Herren eher im Weg als hilfreich. Es wäre ein leichtes weniger Footprint zu erzeugen. Digitales Arbeiten ist das Zauberwort. Spart Ressourcen von Haus aus (Dienstreisen...). Bei den Dingen die man nicht reduzieren kann gilt es auf ressourcenschonende Alternativen umzusteigen. Bio Milch, Bio Kaffee, weniger Fleisch in der Kantine, gebleichtes Papier nur für Briefpapier, digitale Signaturen für Dokumente, Job Rad, ÖPNV Förderung- Vieles ist möglich, man muss nur gestalten wollen und die ausgetretenen Pfade des alten Finanzkapitalismus verlassen. Auch als moderner Finanzdienstleister kann man auf die Umwelt und das Miteinander achten, wenn man denn nur will... die Sekundäreffekte auf andere Stakeholder (Stichwort Kunden, Investoren) sind nicht zu verachten. Der Druck wird steigen, sich um zu orientieren, wir sollten aufspringen, bevor es zu spät ist.
Gehalt/Sozialleistungen
Ein weiterer wunder Punkt. Große Bandbreiten vorhanden. Auf den FK Ebenen wird gemessen am Markt m.E. zuviel bezahlt, für das was quantitativ und qualitativ geleistet wird. Auf den unteren Ebenen rächt sich das, denn für diejenigen die die operativen Prozesse abarbeiten bleibt dann naturgemäß nicht mehr viel übrig. Leider erfolgt auch keine differenzierte leistungsorientierte Entlohnung. Leistungsträger werden so Stück für Stück demotiviert. Gehaltserhöhungen auch für diese nur mit deutlichem Nachdruck und Einfordern möglich. Leider wenig wertschätzend, wenn man sich seine 10% p.a. vor Steuern bei guter und überdurchschnittlicher Arbeit laufend erstreiten muss. Es wäre doch schön wenn so etwas gesehen würde und man dem MA etwas anbieten könnte. Auch mangelt es an weiteren Sozialleistungen wie ÖPNV Förderung oder anderen Corporate Benefits, die heute marktüblich sind
Image
HL ist noch eine Marke mit Geschichte und Konstanz. Eher konservativ positioniert. Was nicht unbedingt schlecht sein muss. Mit dem neuen Gesellschafter geht der Kurs deutlich woanders hin. Was auch nicht schlecht sein muss. Man befindet sich noch in der Findungsphase - wer wollen wir sein, welche Kunden und Produkte wollen wir anbieten. Wo geht die Reise hin - es fehlt an einer Vision und damit auch an einer Neu-Definition der Marke Hannover Leasing. Es klebt noch alte Farbe am Haus, aber ein neuer Anstrich mit klarer Markenstrategie würde uns gut tun.
Karriere/Weiterbildung
Man kann aufsteigen, wenn man sehr ! geduldig ist und die richtigen Connections nach Frankfurt/Oben hat. Leider keine Förderprogramme für junge Talente, diese in House heranzuziehen, was auch den mangelnden Perspektiven geschuldet ist, wenn der Stuhl über einem auf ewig blockiert ist... Leider keine interne Academy für internen Wissenstransfer. Ein E-Learning/Datenbankkonzept fehlt.