Mitarbeiter werden verheizt und dann weggeworfen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Nähe der Werft zum Wasser.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alles oben Genannte. Besser wäre das Wort "traurig" denn das ist es tatsächlich!
Verbesserungsvorschläge
In Mitarbeiter investieren statt sie wegzuwerfen und auszutauschen. Führungskräfte sollten an ihrer Kommunikation und dem Umgang mit Mitarbeitern arbeiten.
Arbeitsatmosphäre
In vielen Abteilungen gedrückte Stimmung und Überforderung. Die Freude an der Arbeit leidet stark unter dem Druck der Führungsetage. Durch Mangel an finanziellen Mitteln sowie immer mehr Einsparungen in allen Bereichen ist der Bewegungsspielraum stark eingeschränkt. Dennoch werden Höchstleistungen erwartet, was zu Frustration führt. Mitarbeiter werden konsequent nach Leistung aussortiert und sogar Abmahnungen angedroht. Unwohlsein, Unzufriedenheit und Unsicherheit innerhalb der Belegschaft prägt die Unternehmenskultur. Diese existiert nur geschönt auf dem Papier, wird jedoch in keinster Weise umgesetzt. Immer mehr Mitarbeiter verlassen die Firma.
Kommunikation
Der Buschfunk ist schneller und sehr viel ausgebauter als die fachliche Kommunikation. Wichtige Infos sind nur zu bekommen wenn man die richtigen Leute kennt und hier immer wieder nachfragt.
Kollegenzusammenhalt
Gemeinsame Unzufriedenheit schweißt zusammen. Die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen sowie die Kommunikation ist stark verbesserungswürdig.
Work-Life-Balance
Nicht vorhanden. Überstunden sind an der Tagesordnung und Zeiten zum Ausgleich müssen mühsam erkämpft werden. Man wird Monate bis Jahrelang hingehalten wenn es um Mitarbeiterbelange geht. Keine Sozial-Angebote für Mitarbeiter.
Vorgesetztenverhalten
Führungskräfte sind nach außen nett, sortieren jedoch bereits in ihrem Kopf Mitarbeiter aus. In der Führungsetage werden Entscheidungen immer wieder umgeworfen oder viel zu spät kommuniziert was dann jedoch auf die persönliche Unfähigkeit zurückgeführt wird. Es werden Höchstleistungen auf Top-Management Niveau erwartet ohne jedoch die Mittel und Möglichkeiten zu bekommen diese umzusetzen.
Interessante Aufgaben
Immer wieder dieselben Aufgaben, eben Serienproduktion. Kaum Zeit und Mittel für Kreativität. Tägliche "Brandbekämpfung" statt strategisches Arbeiten.
Gleichberechtigung
Klare Benachteiligung. Aufsteigen kann nur wer mit jemandem aus der Führungsetage befreundet ist oder in der richtigen Abteilung arbeitet. Ansonsten bleibt man in seiner Rolle.
Umgang mit älteren Kollegen
Langjährige Mitarbeiter werden suksessive rausgeekelt und benachteiligt. Ältere Mitarbeiter gibt es kaum noch und sind auch nicht gewollt sondern es werden lieber billige junge polnische Arbeitskräfte eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Alte Technik, notwendige Arbeitsmittel werden nicht beschafft. Einige Abteilungen wurden in ein altes DDR Verwaltungsgebäude am Stadtrand verfrachtet was fast auseinander fällt und winzige feuchte Büros hat. Hier ist man dann endgültig "ausgelagert" und kann nur noch depressiv werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Dem Umweltthema versucht man mit Ökostrom und Solarzellen auf den Hallendächern gerecht zu werden. In der Herstellung und Innovation der Yachten wird jedoch kaum in nennenswerte Umweltaspekte investiert. Hier sind andere Unternehmen bereits deutlich weiter.
Gehalt/Sozialleistungen
Tariflohn-Ost, knapp über Mindestlohn in der Produktion. Man soll aus "Leidenschaft" arbeiten - von der man jedoch auch keine Miete zahlen kann. Gehaltserhöhungen sind gar kein Thema- es sei denn man ist Führungskraft und befreundet mit der Chefetage. Sozialleistungen sind eigentlich nicht vorhanden oder ein Witz. Keine wirkliche Kantine (aktuell nur eingekauftes Fertigessen wo die Zusatzsstoff-Liste länger ist als die Verpackung).
Image
Nichtmal die Einwohner der Stadt kennen die Firma. Hanse hat in den letzten Jahren viel von seinem "Zauber" und seiner Identität verloren und ist heute nur noch eins von vielen Serienschiffen auf dem Markt.
Karriere/Weiterbildung
Einfach nicht vorhanden. Es wird versprochen aber nie umgesetzt. Wenn dann die Kenntnisse trotzdem verlangt werden werden Mitarbeiter lieber ausgetauscht statt in sie zu investieren oder das Geld in teure Agenturen gesteckt.