Haug 

Chemie 

GmbH

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Ich bin immer sehr froh, wenn sich aktive Mitarbeitende, oder wie in diesem Fall ein ehemaliger Mitarbeiter, aktiv an dem Prozess beteiligen unsere Firma zu verbessern.

Hierzu gibt es bei uns vielfältige Möglichkeiten sich einzubringen.

Neben der Möglichkeit Themen bei den direkten Vorgesetzten anzusprechen, gibt es im Rahmen unsere Philosophie der „offenen Tür“ immer auch die Möglichkeit sich direkt an die Geschäftsführung zu wenden. Darüber hinaus ist seit einigen Jahren auch ein betriebliches Vorschlagwesen implementiert.

Insofern überrascht mich der gewählte Weg, genauso wie mich der Umstand irritiert, dass nicht nur in der letzten Betriebsversammlung im Herbst, in der Sie noch teilgenommen haben, wie auch in den Versammlungen zuvor, umfassend über anstehende und bereis umgesetzte Sanierungsmaßnahmen bei der Haug Chemie informiert wurde.

Allen Mitarbeitenden der Haug Chemie ist bekannt, dass auch der komplette Produktionsbereich erneuert werden wird, obwohl dieser zwar in die Jahre gekommen ist, aber immer noch allen gesetzlichen. Anforderungen der Arbeitsstättenrichtlinie, in allen Punkten, entspricht, was auch die von Ihnen bemängelten Platz- und Lichtverhältnisse einschließt.

Ab Mitte des nächsten Jahres werden zunächst weitere vorbereitende Maßnahmen umgesetzt, bevor mit einem kompletten Neubau der Produktion, neben dem derzeit genutzten Gebäude, begonnen werden wird.

Über die anstehenden Modernisierungen und den damit verbundenen Investitionen wurde auch schon öffentlich in der Rhein-Neckar-Zeitung berichtet. Zu bereits umgesetzten Maßnahmen finden sich darüberhinaus Posts im Linkedin Auftritt der Haug Chemie.

Beim Thema Sanitäranlagen (Duschen) erfolgte im Übrigen eine Beauftragung einer Reparatur schon vor Ihrem Ausscheiden und Ihrem Post auf kununu.

Auch Ihre Bemerkungen zum Thema Work-Life-Balance wundern mich insofern, dass Sie neben der Tätigkeit bei uns immer ja auch noch Ihrem privaten Gewerbe nachgegangen sind und hierfür offenbar das Thema „Work“ kein solches war. Auch die Illness-Work Balance war ja durchaus bemerkenswert und sollte ausreichend Gelegenheit zur Erholung geboten haben.

In diesem Zusammenhang erlaube ich mir auch den Hinweis, dass ich es für vollkommen unangebracht und respektlos halte, dass Sie zum Abschied Ihre ehemaligen Kollegen, von denen viele schon seit vielen Jahren Ihrer Arbeit bei der Haug Chemie nachgehen, in der von Ihnen gewählten Form darstellen.

Mitarbeitende die ich sehr wertschätze und denen ich sehr dankbar für Ihre Arbeit bin, die diese für das Unternehmen leisten. Auch an Tagen an denen es einem vielleicht auch mal schwerer fällt und an Tagen an denen viel zu tun ist und wenig Zeit für Gespräche bleibt.

In diesem Sinne hätte ich mir gewünscht, dass Sie in Ihrer Zeit bei uns einmal bei mir vorbeigekommen wären, um die nun kritisierten Punkte anzusprechen. Die Vorarbeiter, die Betriebsleitung sowie auch unsere Technische Leitung sind ganz sicher jederzeit ebenfalls ansprechbar gewesen, weil dies essenzieller Teil unserer Firmenkultur ist, in deren Mittelpunkt der partnerschaftliche Umgang miteinander steht.

Sehr geehrter ehemaliger Kollege aus dem Vertrieb,

zur Führungsphilosophie der Haug Chemie gehört es, dass wir Kritik sehr ernst nehmen. Deswegen stehen die Türen der Vorgesetzten auch immer offen. Negative Kritik, offen (Face to Face) geäußert und mit Fakten und Hintergründen belegt ist dabei ausdrücklich erwünscht, weil der daraus entstehende Dialog zumeist hilft das Unternehmen weiter zu entwickeln.

Leider haben Sie diesen Weg in den vergangen 4 Jahren in denen wir uns kennenlernen durften nicht einmal gewählt, im Gegenteil, selbst die regelmäßigen Mitarbeitergespräche die mit allen Mitarbeitenden geführt werden und in denen jedwede Kritik auch aufgenommen, protokolliert und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation gemeinsam besprochen werden, haben Sie leider nicht dazu genutzt Kritik zu äußern. In den durch Sie unterschriebenen Protokollen findet sich leider nichts von der nun geäußerten Kritik.

Leider suchen Sie nun den anonymen Weg, den ich jetzt auch anonym beantworten werde.

Letzteres finde ich prinzipiell schade und biete daher nochmals an auch das direkte Gespräch zu suchen.

Zunächst nutze ich dabei die Gelegenheit auf das Thema Kommunikation einzugehen. Wie Sie wissen führt die Haug Chemie mehrmals im Jahr Betriebsversammlungen durch, in denen so umfassend über das Unternehmen informiert wird, wie es sicher kein zweites Unternehmen in dieser Form macht. Alle Mitarbeitenden erhalten die gleichen Informationen wie die Gesellschafter des Unternehmens. Die Türen der Vorgesetzten stehen offen, die Telefonnummern sind bekannt. Im Vertrieb finden regelmäßige, zumeist wöchentliche Abstimmungsgespräche statt. Schulungen werden regelmäßig durchgeführt. Auf Weihnachtsfeiern und Sommerfesten besteht sogar die Gelegenheit sich direkt und persönlich an die Gesellschafter zu wenden, wenn man Kritik äußern will. Genügend Raum also für Kommunikation, wenn man diese nutzt und auch offen und ehrlich kommunizieren möchte.

Zum Thema Kollegenzusammenhalt gibt es zunächst zu sagen, dass die Haug Chemie im dritten Jahr hintereinander von den Mitarbeitenden, öffentlich an dieser Stelle nachlesbar, so bewertet wurde, dass diese als Top Company in Kununu ausgezeichnet wurde. Die Bewertung gehört zu den besten im gesamten Chemiebereich in ganz Deutschland (Besser als BASF). Der Zusammenhalt der Mitarbeitenden wird dort fast ohne Ausnahme als sehr gut bewertet, was sich auch in den letzten Monaten gezeigt hat, als unser neues ERP System eingeführt wurde. Auch meine Wahrnehmung ist eine andere. Auch hier ist es wirklich schade, dass Sie offensichtlich nicht einmal die Gelegenheit genutzt haben, mit denen zu sprechen, die eine andere Wahrnehmung als Sie selbst haben.

Das Thema Work Life Balance von Ihrer Seite an dieser Stelle anzubringen finde ich ebenfalls bemerkenswert. Als ich vor vier Jahren zur Haug Chemie gekommen bin zeigte die vertriebliche Entwicklung des Unternehmens eine Stagnation auf, welche seit 10 Jahren andauerte. Jeder Kaufmann weiß, dass bei einem Unternehmen ohne Wachstum dringender Handlungsbedarf besteht. Neben anderen Gründen war die nicht vorhandene Umsatzentwicklung ein weiterer Grund für die Notwendigkeit, zwingend einen umfassenden Veränderungsprozess im Unternehmen einzuleiten. In den mit Ihnen geführten Gesprächen wurde mehrfach über diesen Umstand und auch über die bei Ihnen nicht vorhanden Entwicklung gesprochen. Eine Vielzahl neuer Produkte und Produktgruppen wurde eingeführt, das Portfolio der Haug signifikant erweitert. Sie wurden gebeten aktiver zu werden, neue Kunden zu gewinnen und die vorhandenen Cross Selling Potentiale zu heben, um das Unternehmen zu unterstützen. Alle Hintergründe und die Notwendigkeiten wurden Ihnen umfassend erläutert. Zusätzlich zu Ihrem Gehalt wurden Tantiemen eingeführt, mit denen es Ihnen möglich war bei Umsatzsteigerungen auch wirtschaftlich für sich selbst etwas zu tun. Leider ist es uns weder mit positiver, späterer sicher auch mal etwas klareren, direkten Ansprachen nicht gelungen Sie zu motivieren diesen Weg einzuschlagen, mitzugehen und uns zu unterstützen. Eine Veränderungsbereitschaft war nicht geben, der entsprechenden Herausforderung konnten oder wollten Sie sich nicht mehr stellen.

Andere Kollegen, auch viele ältere Kollegen haben diese Herausforderung aber angenommen. Das Unternehmen ist in den vergangen Jahren signifikant gewachsen.

Hier kann man uns sicherlich vorwerfen , dass es uns nicht gelungen ist Sie auf diesem Weg mitzunehmen, weswegen Sie uns nun verlassen haben. Diesen Teil der Kritik akzeptiere ich, weise aber gleichzeitig darauf hin, dass es Ihre persönliche Entscheidung war, für die Sie nun nicht das Unternehmen und Ihre Kollegen verantwortlich machen sollten.

Ja die Haug Chemie befindet sich in einem großen, aber leider notwendigen Change Prozess, wie im Übrigen viele Unternehmen derzeit. Ein weiter so war keine Option mehr. Die entsprechende Prozess verlangt den Mitarbeitenden viel ab, auch läuft nicht immer alles rund, manchmal auch nicht so wie es sein sollte, aber trotzdem war und ist der eingeschlagene Weg der richtige.

Ich respektiere Ihre Entscheidung diesen Weg nicht mitgehen zu wollen, bitte respektieren Sie aber auch die unternehmerisch richtige Entscheidung Veränderungen herbei zu führen, im Sinne der Mitarbeitenden die auch zukünftig auf den Erfolg der Haug Chemie angewiesen sind.

Viel mehr gibt es zu diesem Thema nicht zu sagen.

Auf jeden Fall wünsche Ihnen bei Ihrem neuen Arbeitgeber viel Erfolg und dass sich Ihre Wüsche nach mehr Work Life Balance erfüllen mögen.

Dr. Andreas Stumpe
(Geschäftsführer Haug Chemie GmbH)