Für eine Nebentätigkeit ideal geeignet, dennoch Luft nach oben
Gut am Arbeitgeber finde ich
Auch wenn schlechte Dinge immer prägnanter im Hirn bleiben als Gutes und man lieber etwas Schlechtes als, etwas Gutes berichtet, gibt es bei der NFSB auch gute Dinge.
Ich halte die freie Dienstplangestaltung bei der NFSB für sehr vorteilhaft, ich kann meinen Dienstplan entsprechend meiner Haupttätigkeit planen und erstellen. Es gibt regelmäßig kurzfristige Dienste, welche mit einer besonderen Vergütung einhergehen. Man kann eigentlich immer arbeiten, die Strecke wird im Zweifel nur lang. Man hat viele neue rettungsdienstliche Kollegen, die man beim Kunden kennenlernt und bekommt viel Erfahrung und neue Einblicke. Das Alltagsgeschäft wird deutlich komplexer, als wenn man immer auf der gleichen Wache fährt, da man häufig drastische Unterschiede in der Infrastruktur hat. Es ist sicherlich möglich, sich über die Bezahlung zu ärgern und bei anderen Anbietern mehr zu verdienen. Allerdings hat die NFSB eine gut funktionierende Buchhaltung und muss sich um kaum etwas kümmern. In aller Regel verdient man auch mehr als im „normalen“ Aushilfsverhältnis beim Leistungserbringer.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich habe kaum Punkte, die ich schlecht an der NFSB finde. Man hat keinen kollegialen Kreis und ist so ein wenig „Einzelkämpfer“ und hat keine mir bekannte Unterstützung, wenn ein Einsatz mal doof war.
Leider ist die Fort- & Weiterbildung noch ziemlich ausbaufähig.
Stellenweise würde ich mir eine bessere Kommunikation seitens der Führung wünschen.
Verbesserungsvorschläge
Es gibt einiges, was ich an der NFSB verbesserungswürdig finde.
Ich würde mir eine offensichtlichere Darstellung beim Kunden wünschen, ich habe mich bewusst für die NFSB entschieden und möchte dann auch als Mitarbeiter dieser erkannt werden. Ich fände bspw. ein Patch für die Jacke, wie es viele Rettungswachen mittlerweile leben, einen guten Anfang.
Fort- & Weiterbildung seitens des Arbeitgebers auch für Personal in Nebentätigkeit; man möchte hochwertig und gut geschultes Personal an die Kunden übergeben, das funktioniert nur, wenn man das Personal ausreichend und gut schult. Hier sehe ich einen großen Verbesserungsbedarf.
Ich würde mir wünschen, dass ich Kollegen von der NFSB öfter sehen könnte und mit denen in einen Austausch kommen kann. Was haben die anderen Kollegen für Probleme auf den Wachen oder ist gibt es Probleme, die nur ich habe.
Auch besonders wichtig finde ich Möglichkeiten der psychologischen Nachsorge. Im Rettungsdienst kann es jeden Dienst zu belastenden Einsätzen kommen, welche den Mitarbeiter lange Zeit belasten und beschäftigen können. Mir ist keine Möglichkeit oder Kontakt bekannt, an den ich mich wenden kann und die Schwelle sich direkt an den Kunden zu wenden sehe ich als zu hoch. Eine Kontaktmöglichkeit zu schaffen, über die man sich Hilfe organisieren kann, sei es seitens der NFSB in Zusammenarbeit mit dem Kunden oder anders, erachte ich als wichtigen Schritt.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist abhängig vom Kunden, bei dem man eingesetzt ist, meistens jedoch gut.
Kommunikation
Die Kommunikation mit der NFSB läuft in aller Regel einwandfrei, man kommuniziert via Mail, Telegram und hat eine 24/7 erreichbare „Notfall“ Nummer. Vereinzelt finde ich die Kommunikation zwar sehr kurz angehalten, jedoch kann ich mir vorstellen, dass die eine sehr subjektive Empfindung ist und am Workload der Verwaltung liegt in den Fällen.
Kollegenzusammenhalt
Man sieht die Kollegen der NFSB eher selten, wenn man sich auf Wachen mal über den Weg läuft, dann kann man in der Regel ’nen kleinen Schnack mit denen halten. Welcher immer sehr angenehm ist. Meiner Meinung nach wäre es jedoch schön, wenn man die NFSB-Kollegen öfter mal sieht und in den Austausch gehen kann. So wie es bei anderen Unternehmen auch ist, hierfür ist eine Veranstaltung im Jahr nicht genug. Ein Treffen für bspw. „Nord“-Verbund, bei dem man sich unterhalten und kennenlernen kann, wäre toll.
Mit den Kollegen der Kunden, mit denen man ja hauptsächlich beschäftigt ist, habe ich bisher eine durchweg gute Zusammenarbeit erlebt; auch wenn die Fluktuation dem Personal verständlicherweise zusetzt.
Work-Life-Balance
Als Kraft in Nebentätigkeit kann ich mich über meine Work-Life-Balance nicht beschweren. Man kann seinen Dienstplan selbst erstellen und sich einteilen, wie viele Dienste in der Woche machbar sind. Sollte man keine Zeit haben, um zu arbeiten, dann ist das in der Regel kein Problem. Spontane Änderungen sind, verständlicherweise, nicht gerne gesehen, aber in aller Regel auch möglich. Die Verwaltung und Führung sind immer bemüht, eine Lösung zu finden.
Vorgesetztenverhalten
Man kann die Führung direkt per Mail anschreiben und bekommt in aller Regel auch zeitnah eine Antwort. Auch sonst kann ich mich nicht beklagen. Einige Unternehmensentscheidungen könnten offener kommuniziert werden und manchmal wirken E-Mails sehr angreifend. - Meiner Auffassung nach.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich hat man auch bei der NFSB dieselben rettungsdienstlichen Aufgaben, mit allen Facetten wie sonst auch. Von Schnupfen bis Polytrauma ist auch hier alles mit dabei, was allerdings jedem vorher bewusst sein wird. Durch die Tätigkeit bei der NFSB hat man jedoch die Möglichkeit viel Variation in die Arbeit zu bekommen. Unterschiedliche Ausstattung, Freigaben, Kollegen und örtliche Bedingungen. Von Großstadt mit Krankenhaus in 10Min Entfernung bis zur Inselrettung ist alles mit dabei und lässt den rettungsdienstlichen Alltag mit neuen Herausforderungen etwas spannender werden. Auch bekommt man immer wieder neue Eindrücke und Lösungswege für „Standardeinsätze“, was einen fachlich wachsen lässt.
Arbeitsbedingungen
Grundsätzlich sind die meisten Kunden, die ich bisher gesehen habe, den modernen Anforderungen des Rettungsdienstes gewappnet und stellen gute Arbeitsbedingungen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Die Dienstplan-Plattform ist digital, manchmal ist die Plattform ein leichter Krampf, aber meistens läuft diese jedoch einwandfrei.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mir ist nicht bekannt, ob etwas für die Umwelt getan wird. Man reist viel mit dem Pkw durch die Republik, um die Dienste zu besetzen. Je nach Wache fände ich die bevorzugte Bezahlung von Bahntickets, zugunsten der Umwelt, einen feinen Zug des Unternehmens. Gerade bei Diensten in Großstädten wäre dies eine Möglichkeit, etwas zum Klimaschutz beizutragen und den Mitarbeiter zu motivieren, mit der Bahn zureisen. Mir ist allerdings auch bekannt, dass der Verwaltungsaufwand größer werden würde und viele ländliche Wachen schlicht nicht mit der Bahn erreichbar sind.
Gehalt/Sozialleistungen
Leider keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall; ansonsten jedoch eine sichere und übertarifliche Bezahlung. Man kann als Notfallsanitäter in Nebentätigkeit gutes Geld dazu verdienen und sich nicht über das Gehalt beschweren.
Kilometergeld wird enttäuschenderweise nur anteilhaft bezahlt, auch wenn keine Wache in der Nähe ist.
Man bekommt zusätzlich ab einer bestimmten Dienstanzahl im Monat einen kleineren Geldbetrag auf eine Debitkreditkarte überwiesen.
Image
Ich kann mir vorstellen, dass die NFSB keinen schlechten Ruf hat und auch ihre Kunden von sich überzeugen kann. Jedoch ist gegenüber der Mitarbeiter des Kunden keinerlei Bewusstsein, woher man eigentlich kommt. Hier ist man häufig einfach „externe Aushilfe“, ich fände hier eine deutlichere Positionierung auch sehr sinnvoll und würde auch das Feedback für die Kollegen erleichtern. Siehe Verbesserungsvorschlag.
Karriere/Weiterbildung
Karriere innerhalb der NFSB ist nicht möglich, ein Aufstieg in die Verwaltung, Disposition und Führung ist nach meinem Kenntnisstand, auch unternehmerisch nicht vorgesehen. Was mich persönlich als Kraft in Nebentätigkeit allerdings auch wenig tangiert.
Weiterbildung gibt es nur für hauptamtliches Personal; Personal in Nebentätigkeit ist für die Fort- & Weiterbildung eigenständig verantwortlich. Hierfür muss auch eigenständig finanziell aufgekommen werden. Sollte man in seiner Haupttätigkeit keine entsprechende Fortbildung erhalten, da bspw. rettungsdienstfremde Branche, so muss man sich auf eigene Kosten weiterbilden. Das Ganze wird nicht als Arbeitszeit gewertet, also ein rein freizeitliches Vergnügen. Geräteeinweisungen nach MPG ist eine freiwillige Pflichtveranstaltung, welche nicht als Arbeitszeit gewertet wird. Selbiges für Pflichtfortbildungen, wie Arbeitssicherheit.