Agentur mit interessanten Tätigkeiten und sehr großem Verbesserungspotenzial in allen Belangen
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Interessantes, breites Aufgabenfeld
- Guter Kollegenzusammenhalt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Viel zu geringe Bezahlung bei einem viel zu langen Traineeship
- Interne Kommunikation praktisch nicht vorhanden
- Entscheidungen werden über Köpfe der Mitarbeiter hinweg getroffen und diese nichtmal darüber informiert
- Intransparenz bei Vergabe von Sonderkonditionen an einzelne Mitarbeiter (bzw. das bloße Existieren dieser Sonderkonditionen. Inwieweit das sinnvoll ist oder nur Rivalitäten und Konkurrenzkämpfe innerhalb der Belegschaft befeuert, sollte sich die Geschäftsführung gut überlegen)
- Mangelnde Wertschätzung
Verbesserungsvorschläge
Nicht versuchen, den Kununu-Bewertungsschnitt durch 5-Sterne-Bewertungen von den WerkstudentInnen nach oben zu treiben. Will man mehr Mitarbeitende länger halten, würde es eher helfen, die in dieser Review bemängelten Punkte zu adressieren.
Arbeitsatmosphäre
Generell gut, es wird oft zusammen gelacht. Letztlich aber sehr Team-abhängig, manche KollegInnen stören den Team Spirit durch unfreundliches bis respektloses Verhalten sehr stark.
Kommunikation
Interne Kommunikation ist praktisch nicht vorhanden. Selbst bei Entscheidungen, die die eigene Arbeit oder Karriere betreffen, wird man nicht einbezogen. Änderungen an solchen Entscheidungen werden einfach seitens der Geschäftsführung getroffen, man wird nicht mal darüber informiert.
Kollegenzusammenhalt
Bis auf wenige Ausnahmen sehr gut. Ab und an wird zusammen etwas unternommen, was von den Mitarbeitenden privat organisiert wird. Einmal jährlich findet ein gemeinsamer Betriebausflug statt und es gibt hin und wieder Team-Essen.
Work-Life-Balance
Für eine Agentur normal. Es gibt stressigere Zeiten, in denen sich Überstunden nicht vermeiden lassen - aber wo ist das nicht so.
Vorgesetztenverhalten
Ein Seminar in Sachen Mitarbeiterführung würde nicht schaden...
Das Vorgesetztenverhalten ist für jemanden, der seit vielen Jahren eine Führungsrolle in der Agentur innehat, erschreckend.
Wertschätzung für die Mitarbeitenden, die ihre Arbeit unter höchstem Druck auszuüben haben, wird selten bis nie gezeigt. Empathie ist ebenfalls Mangelware.
Entscheidungen, die die Arbeit oder Karriere der Mitarbeitenden betreffen, werden über deren Kopf hinweg getroffen und die Mitarbeitenden werden nicht mal über diese Entscheidungen informiert.
Zudem mangelt es an Rückhalt. Wenn KundInnen Mitarbeitende niedermachen erhalten letztere keinerlei Rückendeckung durch die Geschäftsführung.
Es herrscht eine völlige Doppelmoral. Abosult sinnvolle Regeln, wie bei Calls anderer Mitarbeitender im Raum ruhig zu sein, gelten natürlich nur für die Mitarbeitenden - für die Geschäftsführung nicht.
Interessante Aufgaben
Durchaus ein breites Aufgabenfeld und auch ein breites Themenspektrum. Gerade für den Berufseinstieg gut geeignet, um schnell viel zu lernen. Man wird schnell "ins kalte Wasser geworfen". Man lernt dadurch viel, ist aber natürlich auch hohem Druck ausgesetzt.
Gleichberechtigung
Angeblich herrscht völlige Transparenz und Gleichberechtigung. Es wird immer wieder behauptet, alle auf derselben Position verdienen gleich viel. Hintenrum bekommt man mit, dass das mitnichten der Fall ist. Manchen Mitarbeitenden werden Konditionen zugestanden, die nur sie erhalten. Transparenz herscht dabei überhaupt nicht. Die Sonderkonditionen werden nicht nach Leistung vergeben, sondern allein danach, wer am lautesten jammert oder mit Kündigung droht.
Arbeitsbedingungen
Technische Ausstattung ist ok - jeder bekommt einen Laptop mit Docking-Station sowie ein Arbeitshandy gestellt und hat 2 Bildschirme im Büro.
Die Arbeitsbelastung ist in der Regel sehr hoch, viele Mitarbeitende sind permanent gestresst. Trainees, die erst seit einigen Monaten in der Firma arbeiten, müssen in manchen Teams andere Trainees anlernen, die noch kürzer dabei sind, da die Vorgesetzten keine Zeit oder Lust dazu haben. Bei der extrem niedrigen Bezahlung während dem Traineeship unmöglich - man soll für sehr wenig Geld Aufgaben übernehmen, für die viel erfahrenere Kollegen zuständig wären und die man selbst einfach nicht leisten kann. Wertschätzung für seine Arbeit erhält man selten bis nie.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Einstiegsgehalt kommt in einer Stadt wie München mit den hier vorhandenen Lebenshaltungskosten Ausbeutung gleich. Hat man die 18 Monate Hungerlohn überstanden, wird es geringfügig besser - von angemessener Bezahlung ist das Gehalt aber immer weit entfernt (v.a. wenn man Ausbildung und Tätigkeit berücksichtigt). BewerberInnen wird gerne versprochen, dass die meisten Mitarbeitenden die 18 Monate Traineeship schneller abschließen. Verkürzungen habe ich tatsächlich nur selten und wenn dann in geringem Umfang mitbekommen.
Image
Viele Mitarbeitende sind unzufrieden, aufgrund hohen Drucks, mangelnder Wertschätzung, schlechter Bezahlung, mangelnder Führungsqualität der Vorgesetzten.
Karriere/Weiterbildung
Theoretisch 1 Weiterbildung pro Jahr möglich. Meistens ist der Workload aber so hoch, dass man diese nicht wahrnehmen kann.