Früher Gutmann, morgen Hella...und jetzt?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Tolle Produkte und ein meist guter Umgang der Kollegen untereinander. Selten bricht noch der Geist aus der guten alten Zeit durch.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungs- und Kommunikationstil, Arbeitsbedingungen, persönliche Connections zählen mehr als Leistung, Gehalt ziemlich mager. Vieles was früher toll war, ging durch den Zusammenschluss mit Hella verloren.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Kommunikation ohne Rücksicht auf Hierarchien. Den Angestellten nicht nur als Kostenfaktor, sondern als Investition betrachten. Eine Vergütung der Arbeit, die dem Erfolg der Firma und dem Wert des Mitarbeiters entspricht.
Arbeitsatmosphäre
Zwischen den Kollegen eigentlich recht gut. Die Firma selbst misstraut der Belegschaft aber deutlich, was sich in vielen kleinen Details zeigt, z. B. einem Krankheitsattest ab dem ersten Tag. Das ist zwar legal, aber habe ich so noch nirgendwo sonst erlebt.
Kommunikation
Das größte Problem. Kommunikation findet nur statt wenn es sein muss und dann auch nur von oben nach unten. Zuständigkeiten sind oft unklar.
Kollegenzusammenhalt
Früher super, heute noch gut. Tendenz wird schlechter, weil man zunehmend damit beschäftigt ist, sich nicht angreifbar zu machen.
Work-Life-Balance
Hier sieht's relativ gut aus, auch wenn manche Kollegen unangenehme Schichten haben, aber das liegt in der Natur der Sache. Urlaub kann in Absprache mit Kollegen meist frei gewählt werden. Wenn man familiär stark gefordert ist, dann finden sich Lösungen. Zudem gibt es eine Gleitzeitregelung, wenn auch mit langen Kernzeiten. Ärgerlich ist die lange Gesamtarbeitszeit von mehr als 40 Stunden pro Woche.
Vorgesetztenverhalten
Entscheidungen nicht nachvollziehbar. Qualität der Vorgesetzten hängt stark von Abteilung ab.
Interessante Aufgaben
Im Grundsatz hat man gute und interessante Aufgaben, für die man offiziell verantwortlich ist. Zumindest bis einem irgendjemand anderes, der in der Hierarchie höher steht dazwischenquatscht.
Gleichberechtigung
Hier gibt es Nachholbedarf. Aufstieg ist nur über Connections und familiäre Bindungen möglich und für Frauen deutlich schwerer.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden fair behandelt. Es wird niemand rausgeekelt, weil man nicht mehr so fit ist wie früher. Wer aus gesundheitlichen Gründen eine Veränderung am Arbeitsplatz benötigt, kann das umsetzen, so lange die Firma selbst nichts zahlen muss.
Arbeitsbedingungen
Die meisten Arbeitsplätze sind wenig ansprechend und oft nur mit dem nötigsten ausgestattet. Das größte Problem ist der mangelnde Platz. Viele Kollegen haben 6-8 qm, das ist zu wenig. Einige Kollegen arbeiten in Containern. Ein Neubau entsteht gerade, aber ich zweifle daran, dass die Arbeitsplätze dort besser werden. Die Devise wird sein, wie immer: Hauptsache, es kostet nichts.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
der Müll wird getrennt, aber sonst?
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt vermögenswirksame Leistung sowie Weihnachts- und Urlaubsgeld. Klingt gar nicht so schlecht? Falsch! Wer wieviel Weihnachtsgeld bekommt ist von Vertrag zu Vertrag unterschiedlich. Zudem ist das Grundentgelt sehr niedrig (ca. 35 % unter Durchschnitt), da reißen es Sonderzahlungen auch nicht raus. Früher gab's ab und zu mal Gewinnbeteiligung, wenn das Geschäftsjahr gut verlief, aber im letzten Jahr gab es nichts, obwohl es ein sehr gutes Jahr für die Firma war. Der Betriebsrat macht bei dem Thema gerade Druck, vielleicht ändert sich bald was. Aber ich kann hier nur den Status Quo bewerten.
Image
Derzeit klaffen Selbstbild der Firma und die Realität der Belegschaft weit auseinander.
Karriere/Weiterbildung
Hier muss man unterscheiden zwischen interner Weiterbildung (kostet nichts, also möglich) und externer Weiterbildung (kostet, nur unter besonderen Umständen. Aufstiegschancen im Unternehmen gibt es nur über familiäre Bande und Connections. Aufstieg durch Leistung ist Ausnahme, nicht Regel.