In der Zeit der 90er stehengeblieben.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Kaffeeangebot, die verkehrsgünstige Lage und das Kleinstadt-Feeling .
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alles andere in der Reihenfolge: Massig schlechte Führungskultur, fehlende Kontrolle der Führungsqualität, fehlende Perspektiven für Mitarbeiter ohne Führungsaufgaben, dass Versprechungen und Zusagen nicht eingehalten werden - sowie die unterirdisch schlechte Altersvorsorge und die ständigen Entlassungen "Hire and Fire"
Verbesserungsvorschläge
Es hatten bereits so viele andere Kollegen Tipps gegeben. Wirksam ist auf Mitarbeiterebene nichts angekommen. Besonders bei zeitgemäßer Führung und dem Ausschluss unqualifizierter Führungskräfte. Aus dem Grund hat weiterer Rat absolut keinen Sinn. HELLA ist kein Ort für moderne Generationen, die menschliche Führung wollen, die Karriere auch fachlicher Ebene suchen. Es mag ein guter erste Kick nach dem Studium sein für 3 - 5 Jahre, das war es aber auch.
Arbeitsatmosphäre
Fast alle Gebäude sind sehr alt. Man hat Glück in einen der neuen Containerbauten oder kernsanierten Altbauten zu kommen. Die einzelne Bereiche sollen bereits seit Jahren auf Stand 2022 gebracht werden. Angeblich fehle es an Handwerkern. Der Neubau wird versprochen … aber bisher sind da keine Ergebnisse zu sehen.
Kommunikation
Katastrophal. Neuigkeiten über neuen Stellenabbau erfährt man aus der Zeitung eher als im Unternehmen selbst.
Kollegenzusammenhalt
Moderat. In meinem Team habe ich ein paar gute Leute. Aber sonst achtet bald Jeder darauf nicht im Fokus einer möglichen neuen Entlassung zu sein und duckt sich weg. Die Betriebsfeiern und eher plakativ. Ein echtes Kollektiv respektive Team ist es nicht. Menschen die in einem Großraumbüro wöchentlich 40 Stunden zubringen, mehr dann aber nicht.
Work-Life-Balance
In den Stellenanzeigen steht es drin. Im Tarif wird 35h gearbeitet, aber ich kenne Wenige, die ohne zusätzliche Stunden das Pensum schaffen. Stundenabbau wird nicht von jeder Führungskraft gleichermaßen gefördert und unterstützt.
Vorgesetztenverhalten
Für mich kann ich das als absolut unfassbar und unattraktiv beschreiben. Die Person ist sehr schwierig und offensichtlich ein großer Fan von Mikromanagement. Feedback gibt es selten, meist wird Kritik indirekt ausgesprochen und wenn dann Monate später ohne Bezug zu einer Sache. Es scheint, dass eine klare Kultur zum Umgang mit Menschen = Mitarbeitern nicht existiert. Es erscheint so, als ob diese Umgangskultur Stand ist - aus meinem Fokus war so ein Verhalten in den 90ern normal, passt aber nicht mehr in diese Zeit. Leider ist die Person resistent gegen Feedback, dass der Umgang inakzeptabel ist. Wenn das Team kleiner wird, liegt es immer am Mitarbeiter, nicht als der leitenden Person. Diese ist unfehlbar.
Interessante Aufgaben
Das ist voll und ganz so. Es gibt derart viele spannende Themen und das war für mich über die Jahre auch der Grund noch weiter durchzuhalten. Quasi als eine Art Bedingung: das vorgenannte ist zu ertragen, um dann diese herausfordernden Themen bearbeiten zu können und fachlich zu wachsen.
Gleichberechtigung
Es gibt in meinem Bereich Frauen nur als Assistenz, kaum Ingenieurinnen oder Technikerinnen. Diverse Personen kenne ich in meinem Umfeld nicht. Es existiert eine Person mit ASS, die aber nicht so eingesetzt wird wie es für das ganze Unternehmen hilfreich wäre. Es entsteht der Eindruck, dass Vielfalt bei HELLA nur plakativ gehandhabt wird für die Werbung und das Personalmarketing. Richtig offen und integriert sind diverse Menschen nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind oftmals in höheren Führungspositionen, auf Mitarbeiterebene sind davon wenige bis keiner zu finden. In den letzten 3 großen Umstrukturierungen wurden 90% der ältere Kollegen sozialverträglich abgefunden.
Arbeitsbedingungen
Analog zu vor. Es kommt darauf an, in welchem Gebäude der eigene Arbeitsplatz ist. Höhenverstellbare Schreibtische sind nit per se gegeben, sondern dürfen über einen komplizierten Prozess beantragt werden. Vor 5 Jahren konnte über einen ähnlichen Antrag ein neuer Bürostuhl bestellt werden. Aus dem Grund habe ich einen erhalten. Angemessene Smartphone mit größeren Bildschirmen sind eher Statussymbole für einen auserwählten Kreis. Das gleiche trifft auf ergonomische Kopfhörer für TEAMS Meetings zu. Alles in allem gibt es schlechtere Ausstattungen als diese, da es aber auch bessere gibt und ich von Kunden und Dienstleistern weiß, wie Ergonomie dort gehandhabt wird, kann HELLA Verbesserungsbedarf nahegelegt werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Geht so. Mülltrennung gibt es nicht. In den Büros nur Papier und Restmüll. Kein Bio, kein gelber Punkt - obwohl das möglich wäre und ISO 14001 hier gute Ansätze böte
Gehalt/Sozialleistungen
Es existiert IGM und AT. Jeder muss selber wissen, was er möchte. Wer sich gut arrangieren kann, kann mit dem Tarif in den oberen 2 Gruppen ganz gut leben. Jeder sollte aufpassen, dass die ihm zugeteilten Aufgaben im Rahmen seiner Stellenbeschreibung bleiben, da gern auch höherwertige Aufträge beauftragt wird mit dem Fokus einer Höhergruppierung, die dann aber nicht durchgeführt wird. Umgruppierungen oder AT ist nicht ohne Weiteres möglich. Diese Erfahrung mussten ich und Dritte bereits machen.
Image
HELLA ist lokal ein Platzhirsch unter der Arbeitgebern. Durch die stetigen Entlassungen und dem unterirdischen Umgang mit Menschen im Rahmen der "sozialverträglichen Entlassungen" leidet das Image. HELLA ist längst keine VOrzeigefirma mehr und die Region weiß das.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt nur einen Bereich im Produkt Center in dem Karriere möglich ist. Ferner ist Nasenfaktor wichtig und dass man selbst einen Vorgesetzten hat, der protegiert. Karriere wird immer wieder versprochen, ist aber allein für die Führungsschiene vorgesehen. Karriere für Experten gibt es nicht.
Weiterbildung es ebenso wie Karriere nicht real. Eine Onlineplattform ist gegeben und sehr geringes Budget für Mitarbeiter. Der Mitarbeiter muss etwas vorschlagen, das dann genehmigt oder abgelehnt wird. Dass sich Weiterbildung aus strukturierter Führung, Feedbackgesprächen oder einem Karriere- / Entwicklungsplan für Mitarbeiter geben würde, hatte ich früher auch angenommen. Es stellt sich allerdings heraus, dass das eine Fehlannahme ist.
Auch wenn es in den Stellenanzeigen beworben wird: Fachkarriere resp. Expertenkarriere wurde erst diese Woche als "haben wir nicht" deklariert. Nach nun 4 Jahren wurde das ewige Versprechen beerdigt.
Die beste Weiterbildung ist die eigene. Wer sich selbst weiterbildet, also privat hat mehr von seiner Arbeit. Die Firma freut sich allerdings, wenn man privat investiert und nimmt Expertise immer gern - ohne Ausgleich; wie bei Punkt Gehalt beschrieben.