Chaotische, nicht zeitgemäße Unternehmenskultur
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Interessante Aufgaben
- großes Spektrum möglicher Potentiale
- aktuell noch ein liberales Remoteworking
- verhältnismäßig gute Entlohnung (wobei die ganzen Zusatzaufgaben alle kostenlos erledigt werden sollen)
- In meinem Office moderne Arbeitsumgebung mit gut ausgestatteten Büros.
- Guter Austausch mit einzelnen engagierten Kollegen
- gute Verkehrsanbindung
- Kleinstadt / Provinz Flair des Standortes
- Freizeitangebot in der Umgebung in Ordnung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Meine Rolle wurde bei der Einstellung nicht genau definiert und war länger unklar und änderte sich regelmäßig, was keinen Stabilität bot
- Die Führungsperson sprach mehrmals von Entwicklung, jedoch kam dem nie Substanz zu. Dass ich keine Entwicklung erhielt war sogar meine Schuld, ich hätte Ziele und Weiterbildungen vorschlagen sollen
- Die Führung wird meiner Meinung nach von einer soliden Führungskompetenz sowie Vertrauenskultur partizipieren können
- Führen mit Angst ist kein zeitgemäßer Stil mehr
- die HR scheint oftmals überfordert; arbeitsrechtlich falsche Aussagen und die geringe Spürbarkeit des BR in arbeitsrechtlichen Belangen schwächt das Interesse am Umfeld stark
- Teamgefühl und Transparenz zwischen den Kollegen wäre hilfreich gewesen, wenn die Teamleitung aktiver Maßnahmen zur Verbesserung der Teamdynamik ergriffen hätte und sich nicht im Vordergrund generell platzieren wöllte
- Die Unterstützung von HR und dem Betriebsrat hätte bei gemeldeten Problemen mit (hohen) Führungskräften aus meiner Sicht deutlich besser sein können.
- Die Professionalität und Compliance vielen QM-Prozessen sollte deutlich verbessert werden, da beispielsweise viel mit Excel gearbeitet wird, kaum Datenbanken verwendet werden und die Führungskultur Prozesse umgeht, ohne dass dies Konsequenzen hat
- Die Aussagen zu Diversität in Bezug auf kulturelle Themen und den Umgang mit Hochbegabten könnte mehr der Wahrheit und Realität entsprechen
- Personalentscheidungen und -entwicklungen sollten nicht nur Worte, sondern auch aktive Taten sein, um eine nachhaltigere Teamdynamik zu fördern und Fähigkeiten und Talente im Unternehmen wahrhaftig zu fördern.
- Unternehmensinterne Tech-Shows sind nur für hochrangige Führungskräfte, nicht für Mitarbeitende öffentlich
Liebe Person, die sich auf Stellen in QM- oder Compliance-Umfeld bewirbt:
der größte Irrtum meiner Karriere war der Eintritt in dieses Unternehmen, da die Erwartungen und der tatsächliche Aufgabenbereich erheblich voneinander abwichen, es keine aktive Weiterbildung, keine versprochene Fachkarriere und eine eher schlechte Führungskultur in diesem Unternehmen gibt. Die Titel der Jobbeschreibungen sind völlig irreführend – statt einer Expertenfunktion übernehmen Sie in Wahrheit mehrere operative Rollen wie Analyst, Feuerwehrmann für dies und das, RFQ-Ersteller, komissarische Aufgaben in Projekten, Support für andere Bereiche und Abteilungen. Sie „managen“ nur kleine 'Enhancements' und haben weder Befugnisse noch Ressourcen. Zudem würden Sie wahrscheinlich auch Aufgaben in jedem anderen Thema übernehmen, wenn dies ins Direktionsrecht des Arbeitgebers passt. Die Projekte sind chaotisch organisiert, und die Informationen, die Sie erhalten, sind widersprüchlich und Vieles muss unter großem Druck passieren. Die Arbeitsweise der Entwicklungsbereiche ist nicht zeitgemäß, es sind für Compliance Themen kaum Datenbanken vorhanden und viele Ihrer Kollegen sind nicht bereit Ihrem Expertenrat zu glauben oder Informationen zu teilen, sondern alles wird ständig wieder und wieder in Frage gestellt. Sie müssen damit rechnen, dass Ihre Ergebnisse und Leistungen von Anderen als deren Ergebnis ausgegeben werden und dass Sie bei Problemen keine echte Unterstützung erhalten, sondern nur wohlklingende Versprechungen, die nicht eingehalten werden.
Es war für mich eine der ungewöhnlichsten Unternehmen als auch Aufgaben, die ich in meiner Karriere erleben konnte. Die Führungskultur und die ständige Überforderung der HR als auch deren rechtlich oftmals fragwürdiges Auftreten habe ich so noch nicht erlebt. .
Verbesserungsvorschläge
- Bessere Schulung und Qualifizierung der Führungskräfte, insbesondere im Entwicklungsbereich. Hinweise zu schikanöse Führungskräfte ernst nehmen
- eine Führungskultur, die Führungskräfte auf deren Eignung überprüft
- Führungskultur, die ohne Angst und Schikanen am Arbeitsplatz auskommt
- Echte Unterstützung und Verständnis für Mitarbeiter in schwierigen Situationen, auch durch HR und Betriebsrat.
- Professionalisierung der Compliance-Prozesse
- Literatur bereitstellen, anstatt zu erwarten dass der Mitarbeiter seine von Privat in die Unternehmung mitbringt
- Förderung der Sensibilität für Hochbegabte und der Diversität
- Maßnahmen zur Verbesserung des Teamgefühls und der Transparenz zwischen den Kollegen
- Doppelarbeit durch professionelle Führung und Transparenz unterbinden
Arbeitsatmosphäre
Meiner Wahrnehmung nach war die Arbeitsatmosphäre überwiegend negativ, oft geprägt von Unsicherheit, fehlender Transparenz und chaotischer Führungsarbeit bei der sich die Führungskraft lieber im Hintergrund hielt anstatt bei Problemen aktiv zu unterstützen und zu den Dialogen aktiv teilzunehmen - lieber wurde delegiert an den zu führenden Arbeitnehmern, um danach zu kritisieren. Ich hatte das Gefühl, dass kein echtes Teamgefühl vorhanden war, der Stil von Großraumbüro und stetigem Gegeneinader, den die Leitung als "Challenging" beschreibt, prägt den Arbeitsalltag. Aus meiner Sicht unternahmen die diversen direkten Vorgesetzten wenig, um die Dynamik und Situation zu verbessern oder den Zusammenhalt zu stärken; Teamevents kamen wenn von Kollegen und der Vorgesetzte riss Gespräche gern an sich und erzählt von seinem großen Taten als das Miteinander zu fördern.
Meiner Erfahrung nach schien es, als wären meine Bemühungen, Feedback zu meiner Funktion zu geben und nach Lösungen zu suchen, von HR nicht wirklich gut genug wahrgenommen worden, und die Rolle des Betriebsrats war für mich persönlich zu wenig spürbar. Ferner erschien die HR oftmals überfordert -
Kommunikation
Oft wird gesagt "Wie du vielleicht mitbekommen hast." Meine Führungkraft hält Informationen zurück und agiert nicht pro aktiv - erwartet das allerdings von jedem anderen. Wer echte Informationen möchte, erfährt es eher aus der Wirtschaftswoche als intern. Versprechungen aus der Führung sind nicht valide, so werden große Versprechen zum Gebäudesanierungen, Modernem Radleasing oder auch Neubauprojekten nicht eingehalten.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen sollte noch gestärkt werden. Die leider oftmals plakativen Events bei denen Teilnehmer vorher zu einem Workshop sowie "Spielen" verpflichtend teilnehmen müssen, werden nicht angenommen. Einige Kollegen waren unterstützend und kompetent, doch fehlt es gerade von der Führung massiv an Beispielen für effiziente Abläufen und Wahrnehmung der Compliance. Es wäre hilfreich gewesen, wenn die Director-Ebene mehr Maßnahmen zur Verbesserung der Situation ergriffen hätte. Eine offene Kommunikations- und Feedbackkultur fehlt völlig, somit war der Zusammenhalt der Kollegen in Projekten eher competitiv.
Work-Life-Balance
Auf dem Papier existiert es, aber eine ordentliches Pack Überstunden gibt es, darf abgearbeitet werden, doch ist mehr Arbeit da als Mitarbeiter so dass eine echte Erholung und ein Leben nach der Arbeit sehr schwierig ist. Die Empfehlung älterer Kollegen war, ein dickes Fell zu haben.
Vorgesetztenverhalten
Meiner Meinung nach war meinen (Matrix-) Vorgesetzten nicht optimal für Ihre Aufgabe qualifiziert. Es schien, als fehlten ihnen sowohl die fachlichen als auch die sozialen Fähigkeiten, um effektiv und ethisch zu führen. Es wurde immer wieder auf HR-Versagen hingedeutet, wenn Führungswerkzeuge nicht angewendet wurden, eine pro aktive Information fand nie statt, Meetings hatten aus meiner Sicht nur begrenzten Mehrwert, Feedback wurde stets kritisiert und negativ in bewertet und nicht pro aktiv eingeholt. Ich fühlte mich oft als störend oder nicht gesehen.
In einer schwierigen persönlichen Notsituation, wurden Zusagen getroffen, die nie umgesetzt wurden. Der versprochene Freiraum wie auch HR-Unterstützung blieb aus - im Gegenteil, ich sollte "es einfach vergessen". Trotz der mentalen Einschränkung, arbeitete ich weiter. Auch hierfür erhielt ich keine Anerkennung. Stattdessen wurde mir vorgeworfen, nicht genügend Performance zu zeigen. Diese Reaktion war für mich enttäuschend und vermittelte einen Mangel an Einfühlungsvermögen und Wertschätzung sowie Kultur.
Interessante Aufgaben
Auf jeden Fall. Unbestritten viele Aufgaben. Leider werden gute Ergebnisse abgesaugt und unter anderen Namen als denen, die die Ergebnisse erdacht haben in der hohen Ebene abgegeben. Ich und auch andere sind nur wegen der interessanten Themen noch im Unternehmen, da viele andere Punkte nicht für Gen Y und Z brauchbar sind.
Gleichberechtigung
Meiner Wahrnehmung nach könnte das Thema im Unternehmen stärker in den Fokus gerückt werden. Es schien, als würde diesem Aspekt weniger Beachtung in der Realität als in der Rekruitment-Werbung geschenkt. Das Unternehmen scheint mit Hochbegabten ein großes Problem zu haben. Personen, die Ihre Wünsche äußern und eine moderne Kultur wollen und Vielfalt in Teams scheint noch ein Traum.
Umgang mit älteren Kollegen
In den letzten Abfindungsrunden wurden sehr viele ältere Kollegen sozialverträglich abgefunden. Ältere Kollegen nur in hohen Führungspostionen. Aus Arbeitsebene eher junge Menschen, da sind Menschen ab 45 bis 50 schon nicht mehr häufig. Älter sein und werden ist kein Privileg, auf Erfahrung und Expertise wird kaum wert gelegt. "geben wir extern".
Arbeitsbedingungen
Kommt auf das Gebäude an in dem der Arbeitsplatz ist. Es gibt 90% alte Gebäude und ein paar Container-Bauten. Die Container haben Stand 2020 etwa und alle anderen Gebäude den Hauch der 80er. Es gibt Pausenräume und Kantinen, deren Charme allerdings nicht der Moderne entspricht. Wer ältere Gebäude mag und keinen Wert auf moderne Umgebungen legt, wird es mögen. Wer die Versprechungen der modernen Arbeitsumgebung glaubt, wird enttäuscht werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ein Pfandsystem für Kaffeebecher und der Einsatz dieser und eine Reduktion von Plastik sowie Mülltrennung in Papier, Gelber Punkt und Bio könnten zur Verbesserung der Nachhaltigkeit beitragen. Dies findet überhaupt nicht statt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt erscheint auf den ersten Blick angemessen, könnte jedoch im Verhältnis zu den vielfältigen Aufgaben, die man gleichzeitig übernehmen muss, noch pro aktiv verbessert werden. Die Sozialleistungen waren allein Minimum, z.B. Altersvorsorge nach IGM und keine Zulagen wie in anderen Automotive-Unternehmen.
Image
Wenn HELLA niest hat Lippstadt einen Schnupfen, wird von älteren Kollegen gesagt. Durch die umfangreichen Änderungen der letzten 20 Jahre ist das Image lokal nicht das allerbeste. Dennoch ist HELLA ein / der größte lokale Arbeitgeber. hier möchte ich einräumen, das ich persönlich nicht der Ansicht bin, dass das Image begründet ist - von außen wirkt das Unternehmen innovativ, nach ein paar Jahren als Interner kann das nicht valide vertreten werden.
Karriere/Weiterbildung
Das Management bzw. der eigene Vorgesetzte könnte noch viel mehr dazu beitragen, bessere Karrierechancen und Weiterbildungsangebote auf Fachebene zu fördern. Aus meiner Sicht gab es Weiterbildung nur im Einstellungsgespräch und danach wurde immer aktiv gespart. Daher erscheint es sehr viel Potenzial für Verbesserungen, um die Entwicklung der Mitarbeiter besser zu unterstützen zu geben. Vorsicht ist geboten für Bewerber, die meinen eine aktive Entwicklung und Weiterbildung fände wie in der mündlichen Zusage statt - Weiterbildung muss selbst finanziert werden, damit es stattfindet.