Wichtige Umstrukturierung für HELM - fragliche Entwicklung für Supply Chain Manager
Gut am Arbeitgeber finde ich
HVV Card, Urlaubsgeld, sehr gute Kantine, gute Erreichbarkeit des Büros, 2 Tage optional Home Office in der Woche, verschiedene Ausbildungsberufe
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hinhalten der Mitarbeiter beim Thema Karriere, hoher Druck auf Supply Chain besonders nach der Umstrukturierung im September 2021, Vereinheitlichung der Verträge und Referenzierung an internes Reglement anstelle von absoluten Texten und Zahlen.
Verbesserungsvorschläge
Ernsthafte und radikale Veränderung der digitalen Vermarktung von Chemikalien, sowie Einsatz von AI im Bereich Preise- und Mengenanalyse. Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Trend, wenn es nicht ernst genommen wird kann es in 10-20 Jahren der Firma das Genick brechen.
Arbeitsatmosphäre
Kommt stark auf das Team und die/den Vorgesetzten an. In dieser Position wird man eher gefordert als gefördert. Die Kollegen sind bereichsübergreifend nett und hilfsbereit. Wer Interesse an einem Thema hat stößt selten auf abweisende Kollegen.
Kommunikation
In der Vergangenheit war die Kommunikation sehr schlecht. Viele Themen wurden vertraulich behandelt und lediglich auf höheren Ebenen kommuniziert. Dies bessert sich seit 2021 stetig. Es wird transparent auf Strategien des Managements eingegangen und nach Rückmeldungen gefragt. Individuelle Thematiken zwischen Arbeitnehmer und der Personalabteilung sind leider intransparent. Man weiß tendenziell nicht voran man istAbteilungsleiter sind hier bessere Ansprechpartner haben aber nur bedingten Spielraum.
Kollegenzusammenhalt
Feedback funktioniert gut in Teams und meist auch mit der direkten Führungskraft. Die Umstrukturierung hat neue Konstellationen erschaffen und diese müssen teils noch zueinander finden. Grundsätzlich wird sich in bestehenden Teams gut geholfen und in Neuen ist man derzeit auf sich allein gestellt.
Work-Life-Balance
Die neuen "Flex Arbeitszeiten" werden noch nicht gelebt. Was gut funktioniert ist das optionale Home Office am Montag und Freitag. Allerdings wird es von einigen Führungskräften lieber gesehen wenn diese Option nicht genommen wird (Dies kann sich auf die Karriere auswirken). Es ist besser später zu kommen und spät zu gehen als andersherum.
Vorgesetztenverhalten
Bis zur Umstrukturierung waren die Vorgesetzten stets bemüht ihrem Team fair und fördernd entgegenzutreten, die kleinen Teams haben dies sehr positiv beeinflusst. Ab September 2021 gibt es deutlich größere Teams und die Gefahr, dass individuelle Bedürfnisse auf der Strecke bleiben besteht. Die grundsätzliche Führungsrichtung der HELM 2020 Strategie ist positiv zu bewerten und wird nach und nach gelebt. Allerdings gibt es Führungskräfte, die selbst für die Chemiebranche konservativ/altbackend sind. Dort gibt es eine Art Markt für gute Mitarbeiter, welche dann für die eigenen Abteilungen abgeworben werden. Hier gilt oft Networking > Leistung/Potenzial.
Interessante Aufgaben
Die Umstrukturierung (Sep 2021) hat im Bereich Supply Chain Management starke Einschnitte in den Aufgabenbereich gemacht. Der Job ist wenig erfüllend wenn man die gesamte Supply Chain "managen" möchte. Supply Chain Manager (SCM) sind nicht länger für eine Abteilung mit einigen Produkten zuständig, wo die gesamte Supply Chain bearbeitet wurde, sondern für kleinere Abschnitte der Kette und dafür produkt- bzw. abteilungsunabhängig. Je nach Supply Chain Abteilung/Bereich fallen die Tätigkeiten unterschiedlich aus. Ein Berufsfeld reicht zum Beispiel vom Kontakt zum Kunden (Bestellung, Terminabsprache) über die systematische Darstellung bis zur Beauftragung eines Logistikdienstleisters (Bereich Trucks und Intermodaltransporte). Bestandsplanung, Schiffsplanung (Seeschiffe und Barges) sowie Bahntransporte werden von anderen Abteilungen erledigt.
- Es geht in eine starke Dispositionsrolle über und hat keinen ganzheitlichen Ansatz der Supply Chain. Der Fokus liegt auf der Zusammenarbeit mit den Spediteuren und den Planungspersonal der Kunden. Wer die gesamte Supply Chain bearbeiten und strategische Änderung und Optimierung anstrebt ist als Supply Chain Manager hier nicht richtig.
Gleichberechtigung
Diversity und Cultural change sind sensible Themen und funktionieren so garnicht. Die letzte Person, die für Cultural Management eingestellt wurde, ging so plötzlich wie sie kam. Es gibt keine Frau im hohen Management und auf der Führungsebene sind Frauen vor allem im Logistikbereich sowie in Abteilungen Strategie.
Charakterlich wird fast ausschließlich auf den "Driver" Typus gesetzt. Fairer weise muss erwähnt werden, dass dies beim Auswahlprozess der Azubis nicht der Fall ist. Diese Festlegung geschieht vornehmlich durch die Führungskräfte und deren Einfluss auf die Stellen im späteren Verlauf des internen Werdegangs.
Umgang mit älteren Kollegen
Aus Sicht eines jüngeren Kollegen ist die Zusammenarbeit mit älteren Kollegen sehr gut. Die Expertise ist gefragt und wird gerne in Anspruch genommen.
Arbeitsbedingungen
Moderne Laptops und gutes Zubehör, auch wenn hier auf 16 gb Arbeitspeicher aufgerüstet werden sollte. Denn Office 365 und ein Arbeiten über cloud zieht nunmal mehr Ressourcen des Computers als eine lokal gespeicherte Datei.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
So langsam kommen größere und erfolgsversprechende Projekte im Bereich der nachhaltigen Chemie, es wird sich bemüht dies voranzutreiben. Oft ist es schwierig die Überzeugung der Kunden und der eigenen Verkaufsleute bei diesem Thema zu gewinnen. HELM ist kein Treiber für Umwelt und Soziales in der Branche. Wir machen mit an einigen Stellen, sind meist hinterher als vorne voran.
Gehalt/Sozialleistungen
Einstiegsgehalt unterdurchschnittlich, geringe Anpassungen halten kaum mit der Inflation mit.
Die Sozialleistung hingegen sind gut HVV Profi Card, sehr gute Kantine, betriebseigener Kindergarten, Vermögenswirksame Leistung.
Image
Innerhalb der Chemiebranche ein gutes Image für die Tätigkeit als Händler. HELM hat eine gute Ausbildung und war für diese im Gebiet Hamburg bekannt.
Karriere/Weiterbildung
Your network is your net worth; sagt hier leider alles zur Karriere. Es geht primär um gute Kontakte und das man sich selbst immer wieder zeigt. Leistung und Potenzial werden wenig berücksichtigt. Die Personalabteilung ist beim Thema Karriere fernab, es bewegt sich alles aus den Abteilungen heraus wenn es um Karriere geht.
Während der Ausbildung gab es eine Vielzahl an Seminaren und Workshops. Dies lässt sich für die Mitarbeiter nicht sagen. Es können eigenständig Kurse oder Ähnliches eingereicht werden. Weiterbildungen im jeweiligen Fachbereich sind abhängig von der Führungskraft.