Potenzial wird leider nicht ausgeschöpft und von eklatant fehlenden Führungsqualitäten und Fehlbesetzungen begleitet...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gut sind die Ansätze der Veränderung, die im Bereich der wissenschaftlichen Arbeit erkennbar sind - doch auch hier gibt es zuviele "historisch gewachsene" Strukturen, die sich nur schwer aufbrechen lassen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die sehr eingefahrenen/ verkrusteten Strukturen, die es schier unmöglich machen, den Blick zu drehen um mal einen neuen Weg einzuschlagen. Es wird sprichwörtlich zwar mit teils blindem Aktionismus auf jedes Pferd aufgesprungen, das vorbeigaloppiert, andererseits werden die "althergebrachten" Pferde erbittert weiter geritten, obwohl diese schon längst verendet sind.
Verbesserungsvorschläge
Es wäre hilfreich, wenn das offensichtliche Führungsproblem ernstgenommen und ernsthaft angegangen werden würde. Entscheidungen müssen wie überall getroffen werden und ja, das liegt in aller Regel in der Verantwortung von Vorgesetzten, dass dies allerdings zum Nachteil einer strukturellen Reform der Aufgaben und Zuständigkeiten über allem stehen bleibt, wird früher oder später dazu führen, dass ein Wissenschaftsbetrieb dieser Größe nicht mehr ansatzweise wirtschaftlich im Sinne der haushaltsrechtlichen Grundsätze geführt werden kann.
Arbeitsatmosphäre
Positive Erfolge und eine gute Arbeitsatmosphäre werden wegen persönlicher Befindlichkeiten vor allem zwischen den Führungskräften leider zu oft zu Gunsten eines persönlichen Vorteils der Beteiligten geopfert. Dies und die Behäbigkeit bei Entscheidungen führen zu einer unbefriedigenden Gesamteinschätzung; Raum für neue Ideen oder Ansätze ist wenig vorhanden bzw. wird nur selten unterstützt.
Kommunikation
Es wird viel Versprochen und doch wenig in messbare Erfolge investiert. Kommunikation, welche im Idealfall in Form eines Austauschs erfolgt, wird - leider auch bei der Hausleitung - bisher kaum angewandt. Entscheidungen erscheinen somit oft willkürlich und Nachfragen oder gar Kritik wird nicht geduldet, mehr noch zieht dies Repressalien nach sich.
Kollegenzusammenhalt
Die vorgenannten Kritikpunkte führen dazu, dass auch der Zusammenhalt der Kollegen förmlich gespalten wird. Zielorientierte Zusammenarbeit wird systematisch erschwert und bewusst "Keile" zwischen die Kolleginnen und Kollegen getrieben, welche Zusammenhalt leben oder aufbauen.
Work-Life-Balance
Zwar werden Urlaubswünsche weitestgehend berücksichtigt, allerdings betrifft dieses Feld mehr als nur den ohnehin gesetzlich geregelten Urlaub. Das Audit Beruf und Familie wird zwar öffentlichkeitswirksam vermarktet aber nicht gelebt, insoweit herrscht oftmals Gruppenzwang - mehr Schein als Sein - schade.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten ist leider bis auf wenige Ausnahmen stark verbesserungswürdig. Die vermeintlich angestrebte Führungskräftequalifiaktion scheitert bereits an der fehlenden Einsicht, dass dies in "unserem Haus" notwendig ist. Außerdem wird im Bereich der Wissenschaft offenbar noch immer angenommen, dass derjenige, welcher wissenschaftliche Erfolge erzielt auch als Führungskraft geeignet ist. Damit werden Entscheidungsprozesse willkürlich und intransparent. Demnach kann auch berechtigte Kritik offenabr nicht geduldet werden, da dies dazu führen könnte, dass Entscheidungen als falsch entlarvt würden.
Interessante Aufgaben
Interessanter als in einem Großforschungszentrum können Aufgaben vermeintlich kaum sein. Doch leider steht sich das HZDR auch hier slbst im Weg, da Aufgaben nicht nach fachlicher Befähigung verteilt, sondern verstärkt nach "Linientreue" vergeben werden.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung liegt im Auge des Betrachters - so wird der Anschein erweckt, dass bestimmte Positionen lediglich aufgrund geforderter Quoten entsprechend besetzt werden, die Stelleninhaberinnen aber in Ihrer Handlungsfähigkeit dermaßen eingeschränkt werden, dass ein Effekt ausbleibt. Der Sektor scheint noch immer stark von überholten Ansichten geprägt zu sein. Dies gilt in vielerlei Hinsicht auch unabhängig vom jeweiligen Geschlecht - Neu-Denken oder Mitdenken ist an vielen Stellen nicht gewünscht und schränkt das vielfältige Potenzial merklich ein.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden kaum eingestellt. Das Potenzial der besonderen Erfahrungen langjährg gedienter Kollegen wird überwiegend nicht ausgeschöpft. Wertschätzung sieht anders aus.
Arbeitsbedingungen
Die Bedingungen sind angemessen.
Gehalt/Sozialleistungen
Aufgrund tarifvertraglicher Vorgaben gibt es wenig Spielraum bei den Gehältern. Die wenigen Möglichkeiten, z.B. Leistungsträger zu honorieren, werden intransparent genutzt bzw. sind vom Wohlwollen einzelner Entscheider abhängig.
Image
Das intern wahrgenommene Klima ist schlecht. Die nach außen beworbenen Vorteile entpuppen sich - wie an der überdurchschnittlich hohen Fluktuation (insb. in der Administration) erkennbar - nach kurzer Zeit als Luftschlösser.
Karriere/Weiterbildung
Auf eigene Initiative hin sind Weiterbildungen möglich. Ansonsten sollen die Mitarbeiter*innen wohl eher "klein" gehalten werden.