Team war super, Geschäftsführung & Investorenriege sehr fragwürdig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe die Produkte geliebt, die waren wirklich gut. Ich habe das Thema geliebt, weil es innovativ ist und aus beruflicher Sicht herausfordernd aber etwas, wohinter ich komplett stehen kann. Ich habe mein Team geliebt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nun habe ich schon so viel darüber geschrieben und es überrascht wohl nicht: Die unfähige Führungsebene und zu sehen, wie sie gemeinsam mit den Investoren eine tolle Idee so richtig gegen die Wand fahren. Ich frage mich zudem bis heute noch, warum Investoren sich so viel einmischen. Jeden Tag haben diese Nicht-Experten Ohr gefunden. Das habe ich so noch nie erlebt.
Verbesserungsvorschläge
Ich mein das jetzt wirklich sehr ernst. Sucht jemand Kompetenten für die Geschäftsführung und es kann etwas werden. Ich war eine Zeitlang sehr positiv und habe stets gekämpft, weil ich die Produkte und mein Team sehr mochte. Mit jeder gegensätzlichen Entscheidung der Führungsebene und jedem cholerischen Anfall bei konsistenten, auf Fachwissen basierenden Argumentationen, wurde dies allerdings weniger. Ich muss wirklich loswerden, dass ich teilweise fassungslos über den Umgang der Geschäftsführung mit Teammitgliedern war. Mich hatte es nicht so oft getroffen und ich bin auch erfahren genug, dass auszubalancieren. Es gab jedoch auch jüngere oder schüchternere Mitarbeiter, die es dann gezielt und regelmäßig getroffen hat. Ich finde es auf so vielen Ebenen unverantwortlich, dass es wohl bis heute der Fall ist, dass die Geschäftsführung nicht abgesetzt wurde. Zudem nicht annähernd schlau aus unternehmerischer Sicht.
Arbeitsatmosphäre
Durch die Remotearbeit ging es natürlich jedoch war es jedes Mal, wenn ich im Büro war laut und chaotisch. Das ist vermutlich auch sehr typenabhängig. Ich arbeite im Home Office beispielsweise viel produktiver und das nicht erst seit HERBLIZ. Dennoch habe ich einige Erfahrungen in anderen Startups sammeln können, in denen es in diesem Maße nicht der Fall war.
Kommunikation
In meinem Kernteam und mit Teammitgliedern, mit denen ich weniger aber regelmäßigen Kontakt hatte, war die Kommunikation einwandfrei. Sicher gab es mal Dinge zu klären und kleinere Konflikte zu lösen, nur gehört das einfach dazu. Ich finde gerade daran, wie wir miteinander Konflikte lösen konnten und das wir uns gegenüber Kritik oder Verbesserungsvorschläge äußern konnten und daraus lernten, ist ein wertvoller Beweis guter und teaminterner Kommunikation.
Mit der Geschäftsführung oder einigen Mitgliedern in höheren Positionen war dies leider genau das Gegenteil. Es gab fast täglich falsche Informationen und keine Transparenz obschon es laufenden Band (m.E. dienend der Selbstverteidigung) versucht wurde so darzustellen als würde das nicht der Fall sein.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Kernteam großartig. Darüber hinaus sehr gut. Nur muss ich zu meinen Kolleg:innen leider auch ein bis 2 Personen in höheren Positionen mit einbeziehen. Diese waren weit davon entfernt schlechte Menschen zu sein, jedoch haben sie sich durch die Nähe zur Geschäftsführung nicht immer konsistent Verhalten. Damit meine ich, dass sie sehr Opportunistisch waren.
Work-Life-Balance
Für mich war das an sich fein. Ich habe jedoch viel zu viel mitbekommen, wie versierte und loyale Teammitglieder ausgenutzt, beschimpft oder manipuliert wurden. Der ständige Kontakt über das private Handy, nach 21 Uhr und am Wochenende war die Regel!
Vorgesetztenverhalten
Ich habe lange überlegt, diese Bewertung abzugeben. Ich mag es eher nicht extreme Meinungen abzugeben. Ich habe lange versucht zu verstehen, warum die Führungsebene derart agiert und bin diesbezüglich auch in einige Gespräche gegangen. Es gibt immer eine Erklärung für negative Verhaltensweisen jedoch war ich hier irgendwann ratlos.
Meines Erachtens, war die Geschäftsführung maßlos überfordert. Der Druck der Investoren ist eine Erklärung dafür aber definitiv nicht nur. Ich empfand die Leitung weder auf menschlicher noch auf professioneller Ebene nicht annähernd in der Lage, eine derart verantwortungsvolle Position zu tragen. Zudem habe ich mich fortwährend gewundert, warum das einfach so weiterlaufen kann.
Dass ein Mensch den falschen Job annimmt und noch nicht bereit dazu ist, eine Sache. Dass jedoch so viel unberechtigter Druck auf cholerische Art und Weise regelmäßig laut weitergegeben wird, ist eine Frechheit und sollte so nicht und niemals bestand haben können.
Es fasziniert mich bis heute, was durch Kontakte möglich ist und was alles unberechtigt Bestand haben kann.
Interessante Aufgaben
Auch hier die goldene Mitte. In meinem Bereich habe ich mit gut gefühlt, solange ich eben nur diesen plus ein paar Zusatzprojekte übernommen hatte. Ich gebe die drei Sterne, weil mich eines davon besonders interessiert hat.
Die Hälfte meiner Zeit bei HERBLIZ war ich sehr zufrieden mit meinen Aufgaben. Aufgrund sehr reaktionärer Entscheidungen durch die Investoren, immer bereitwillig ausgeführt durch die Geschäftsführung, weil diese ohne Fachwissen nicht in der Lage war Gegenzuhalten, war es irgendwann so, dass ich alles andere ausgeübt habe, als meine eigentliche Stelle.
Ich mag Aufgaben abseits meiner eigentlichen Stelle sehr gerne. Dadurch, dass ich diesen anhand mangelnden Budgets, zahlreicher (von der Führungsebene & Investoren getroffenen Fehlentscheidungen) entlassener Mitarbeiter und der Loyalität zu meinem Kernteam nicht mehr ausführen konnte.
Gleichberechtigung
Drei Sterne weil Investoren und Führungseben es verhauen haben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es kamen viele Ideen aus dem Team. Nichts wurde gehört. Ist aber auch aufgrund der kompletten Überforderung nicht verwunderlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Meines war zufriedenstellend. Allerdings gab es große Unterschiede zwischen den Teammitgliedern, die m.E. nicht gerechtfertigt sind.